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18.01.2025 10:30:39
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BVB-Krise: Verloren gegen Frankfurt ohne Marmoush
Der Champions-League-Finalist des vergangenen Jahres gerät in der Bundesliga in immer größere Not und hat auch zum Auftakt der Rückrunde gegen Eintracht Frankfurt ohne den wechselwilligen Toptorjäger Omar Marmoush 0:2 (0:1) verloren. Der BVB hat damit null Punkte aus den ersten drei Pflichtspielen im Jahr 2025 geholt. In der Tabelle ist Dortmund mit nur 25 Zählern auf Rang zehn abgestürzt. Der Tabellendritte Frankfurt (36) ist genauso weit entfernt wie Relegationsrang 16.
"Es ist Ergebnissport. Wir konnten wieder kein Ergebnis erzielen. Die zweite Halbzeit war eine ordentliche Leistung. Aber das sollte Normalität sein. Dafür können wir uns auch nichts kaufen", sagte Dortmunds Nationalspieler Pascal Groß beim Streamingdienst DAZN und haderte bei einigen kniffligen Entscheidungen, bei denen es keinen Elfmeter gab. "Es hilft auch kein Selbstmitleid. Weniger reden, mehr machen - nur so kommst du da raus", ergänzte Groß.
Marmoush verabschiedet sich
Ganz anders dagegen die Stimmung in Frankfurt. Zur Feier des Tages kam auch Marmoush in Zivilkleidung auf den Rasen und verabschiedete sich nach einer beeindruckenden Zeit für die Eintracht. "Wir wissen alle, was wir an Omar hatten. Überragender Charakter, überragender Spieler. Er hat dem Verein geholfen. Es ist immer schade, wenn ein Spieler geht. Er ist ein wichtiger Spieler von uns. Wir werden ihn vermissen", sagte Frankfurts Mario Götze.
Das Toreschießen mussten andere übernehmen. Wie etwa Hugo Ekitiké (18. Minute), dem das Führungstor vor 58.000 Zuschauern gelang und den bei dem bevorstehenden Abgang seines kongenialen Sturmpartners zu Manchester City eine große sportliche Aufgabe erwarten wird. Für die Entscheidung sorgte Oscar Hojlund in der Nachspielzeit (90.+2).
Sahin und Marmoush als große Themen
Während es für Sahin und sein nur in Halbzeit zwei starkes Team immer ungemütlicher wird, festigte die Eintracht ihre Ambitionen auf eine Champions-League-Teilnahme. 33 Punkte in der Hinrunde waren bereits eine Bestmarke - nun ist für Dino Toppmöller und sein Team auch der Start in die Rückserie eindrucksvoll gelungen.
Neben Dortmunds Krisentrainer Sahin war zum Rückrunden-Start vor allem Marmoush das Thema des Abends. Schon um kurz nach 19.00 Uhr teilte die Eintracht mit, dass der Ägypter wegen des bevorstehenden Wechsels zu Manchester City nicht im Aufgebot stehe. "Wir reden über Manchester City. Das ist kein normaler Club. Das ist für ihn ein Riesenschritt, eine Riesenchance", sagte Sport-Vorstand Markus Krösche.
Großer Aderlass
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Toptorjäger in den kommenden Tagen wechselt, sei "sehr hoch". Im Gespräch sind bis zu 80 Millionen Euro Ablösesumme. Nach Randal Kolo Muani, Luka Jovic und Sébastien Haller wäre es der vierte Multi-Millionen-Abgang der Eintracht innerhalb von fünfeinhalb Jahren. Auf den Rängen besangen die Fans nicht den fehlenden Marmoush, sondern Manager Krösche.
Sportlich ließ sich die Elf von Coach Toppmöller den großen Aderlass so überhaupt nicht anmerken. Schon nach rund 60 Sekunden hatte Hugo Larsson die Chance zur Führung, doch der aus dem Tor eilende Gregor Kobel verhinderte einen frühen BVB-Rückstand. Dortmund wirkte in vielen Szenen merkwürdig zurückhaltend und leistete sich zudem zu viele Fehler.
Ekitiké auf Marmoushs Spuren
Eine Viertelstunde später nach der ersten Chance war dann auch der Schweizer BVB-Torhüter chancenlos: nach einer präzisen Vorlage von Rasmus Kristensen schoss Ekitiké flach ein. Für den jungen Franzosen war es bereits das neunte Saisontor. Nur Harry Kane, Marmoush, Patrik Schick und der ebenfalls in Frankfurt gehandelten Jonathan Burkardt waren bislang erfolgreicher. Kein Profi aus der hoch gehandelten Dortmunder Offensive reicht an Ekitikés Bilanz heran.
Der BVB war nach dem blamablen 2:4 bei Aufsteiger Holstein Kiel auf Wiedergutmachung aus - allein zu sehen war davon nicht viel. "Auch mit elf kranken Spielern darfst du so eine Leistung nicht bringen", hatte der schwer kritisierte Sahin vor dem Spiel noch angemerkt. Serhou Guirassy (9.) traf zwar per Kopf an Pfosten, doch mehr Torraumszenen hatte der BVB in Halbzeit eins nicht zu bieten.
Ganz anders die Eintracht: Allein Ekitiké vergab weitere gute Gelegenheiten (29./34.). Am knappsten am 2:0 scheiterte allerdings der Ex-Dortmunder Ansgar Knauff, der nur kurze Zeit nach dem Führungstor mit einem sehenswerten Schuss den Innenpfosten traf. Mit dem Rückstand von einem Tor war die Borussia zur Halbzeit ordentlich bedient.
Nach der Pause drehte sich das Bild. Die Hereinnahme von Yan Couto für den schwachen Ramy Bensebaini machte sich bei Dortmund bemerkbar. Couto selbst (49.), Jamie Gittens (58.) und erneut Guirassy kamen zu ordentlichen Abschlüssen, doch das reichte nicht. Die schwache erste Halbzeit korrigieren konnte die Borussia nicht. Als der BVB am Ende alles nach vorne warf, konterte Frankfurt gnadenlos. Hojlund lief alleine auf Kobel zu und sorgte für den Endstand.
'Bis zum letzten Tag': Sahin und die Sorge vor dem Ende
Mit seiner vorläufigen Jobgarantie kann Borussia Dortmunds Trainer Nuri Sahin nur wenig anfangen. "Die Argumente sind Leistung und Ergebnisse. Ich brauche nicht alle drei Tage eine Bestätigung, dass ich im Amt bin. Wir wissen alle um die Lage", sagte Sahin nach dem Bekenntnis von Sportdirektor Sebastian Kehl.
Sowohl Kehl als auch Geschäftsführer Lars Ricken bekräftigten nach dem 0:2 bei Eintracht Frankfurt, dass der 36-Jährige am kommenden Dienstag (21.00 Uhr) beim FC Bologna auf der Bank sitzen wird. "Wir müssen es nicht mehr analysieren, sondern unser Job ist es, Lösungen zu haben", sagte Ricken. Der Ex-Profi sicherte dem Trainer auch nach der dritten Niederlage in Serie Rückendeckung zu.
"Tabellensituation ist desaströs"
Doch die Bekenntnisse werden dünner - und der Ton schärfer. "Es ist ein weiterer Tiefschlag. Wir haben drei Spiele nacheinander verloren. Es ist frustrierend. Die Tabellensituation ist desaströs, keine Frage", sagte Ricken. Auf das 2:3 gegen Meister Bayer Leverkusen und das blamable 2:4 bei Aufsteiger Holstein Kiel folgte nun die Niederlage bei der Eintracht, die ohne den wechselwilligen Stürmer Omar Marmoush antrat.
Während Frankfurt 36 Punkte hat und Platz drei belegt, ist Dortmund auf Rang zehn abgestürzt. "Bis zum letzten Tag, an dem ich Trainer von Borussia Dortmund bin, werde ich versuchen, voranzugehen und den Bock umzustoßen", sagte Sahin, der erst im vergangenen Sommer den Posten beim Champions-League-Finalisten übernommen hatte.
In Bologna geht es für den BVB am siebten Spieltag der Champions League darum, wichtige Punkte für den direkten Einzug ins Achtelfinale zu sammeln. Nächster Bundesliga-Gegner ist am 25. Januar (15.30 Uhr) Werder Bremen.
/pre/DP/zb
FRANKFURT (dpa-AFX)
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