11.10.2006 14:30:00

Börsen in Europa: Verluste nach enttäuschenden Alcoa-Zahlen, EADS etwas fester

Paris (aktiencheck.de AG) - Belastet von enttäuschend ausgefallenen Quartalsergebnissen des US-Aluminiumkonzerns Alcoa tendieren die europäischen Börsen am Mittwoch durchweg etwas schwächer. Alcoa eröffnete am Vorabend traditionell die US-Berichtssaison. Der Konzern verbuchte im dritten Quartal einen Nettogewinnanstieg um 85 Prozent, Analysten hatten im Vorfeld jedoch ein noch besseres Ergebnis erwartet. Der Dow Jones Euro Stoxx 50 verliert aktuell 0,39 Prozent und notiert bei 3.945,08 Punkten, der auch britische und schweizerische Werte umfassende Dow Jones STOXX 50 verschlechtert sich um 0,37 Prozent auf 3.617,08 Zähler. Der in Paris berechnete EURONEXT 100 bröckelt um 0,52 Prozent auf 914,20 Indexpunkte ab. Die europäischen Länderbörsen schließen sich dem schwachen Umfeld an.

In London realisieren die Anleger insbesondere im Rohstoffsektor Gewinne, unter anderem sacken Anglo American um 1,2 Prozent, Rio Tinto um 0,9 Prozent und BHP Billiton um 0,7 Prozent ab. Titel der BT Group stehen dagegen auf der Einkaufliste der Anleger und rücken um 1,1 Prozent vor. Außerhalb der Standardwerte preschen Aktien der Carphone Warehouse Group um mehr als 7 Prozent nach oben. Zuvor kündigte der Mobiltelefonhändler an, dass er vom US-Medienkonzern Time Warner für 370 Mio. Britischen Pfund das Zugangsgeschäft von dessen Internet-Sparte AOL in Großbritannien übernehmen wird.

In Paris tendieren EADS etwas fester. Einem Pressebericht zufolge plant der Konzern den Verkauf fünf deutscher Standorte. EADS dementierte den Bericht allerdings umgehend. Zum stärksten Indexwert avanciert das Papier der Société Générale mit einem knapp 3-prozentigen Kursaufschlag. Rote Vorzeichen prägen das Bild hingegen unter anderem bei TOTAL und Schneider Electric. In Wien tendieren Anteilsscheine des Stahlkonzerns voestalpine 1,8 Prozent fester. Zuvor kündigte das Unternehmen den Rückkauf eigener Aktien an. In Zürich finden sich Swisscom-Titel auf der kurzen Gewinnerliste wieder, aktuell legt der Wert 1,5 Prozent zu.

Indexstände (14:20 Uhr):

Dow Jones EURO STOXX 50: 3.945,08 (-0,39 Prozent)

Dow Jones STOXX 50: 3.617,08 (-0,37 Prozent)

EURONEXT 100: 914,20 (-0,52 Prozent)

FTSE 100 (London): 6.050,20 (-0,37 Prozent)

CAC40 (Paris): 5.281,53 (-0,53 Prozent)

MIB 30 (Mailand): 39.282,00 (-0,10 Prozent)

IBEX 35 (Madrid): 13.197,00 (-0,28 Prozent)

SMI (Zürich): 8.594,11 (-0,38 Prozent)

ATX (Wien): 3.895,21 (+0,00 Prozent)

Unternehmensmeldungen:

Die britische Carphone Warehouse Group plc (The Carphone Warehouse Group), Europas größter Mobiltelefonhändler, gab heute bekannt, dass er vom US-Medienkonzern Time Warner Inc. (ISIN US8873171057/ WKN 592629) für 370 Mio. Britischen Pfund (GBP) das Zugangsgeschäft von dessen Internet-Sparte AOL in Großbritannien übernehmen wird. AOL ist einer der größten Internet Service Provider in Großbritannien mit rund 2,1 Millionen Kunden, davon 1,5 Millionen Breitband-Kunden. Mit der Akquisition steigt Carphone zum drittgrößten Breitband-Anbieter in Großbritannien auf. Im Zuge der Transaktion übernimmt Carphone neben der Kundenbasis auch die zugehörige Verwaltung und die Infrastruktur. Bereits im September gab die Telecom Italia S.p.A. (ISIN IT0003497168/ WKN 120470), die größte Telefongesellschaft in Italien, bekannt, dass sie von Time Warner das Zugangsgeschäft von dessen Internet-Sparte AOL Germany für 675 Mio. Euro in bar übernehmen wird.

Der angeschlagene Flugzeugbauer Airbus, eine Tochter des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914), dementierte heute einen Pressebericht über einen geplanten Verkauf deutscher Werke. Die "BILD"-Zeitung berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe, dass Airbus vor dem Hintergrund der jüngsten Krise beabsichtigt, sich von fünf deutschen Standorten zu trennen. Dabei stünden die niedersächsischen Werke in Nordenham, Stade, Varel und Buxtehude sowie Laupheim in Baden-Württemberg zur Disposition. Die Unternehmensteile sollen an Investoren verkauft und künftig nur noch als Zulieferer für Airbus weiterbetrieben werden, so die Zeitung. Dabei sei geplant, dass die rund 6.600 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze behalten. Wie die französische Zeitung "Les Echos" heute unter Berufung auf Manfred Bischoff, Co-Chairman von EADS, berichtet, wird eine Entscheidung über den Bau der Airbus-Maschine A350 in den kommenden Wochen fallen. Bischoffs Kollege Arnaud Lagardere (ebenfalls Co-Chairman) zufolge sei der A350 notwendig, um mit dem 787-Modell des Wettbewerbers Boeing Co. (ISIN US0970231058/ WKN 850471) konkurrieren zu können. Zum Start der A350-Produktion müsse Airbus jedoch sämtliche technischen und finanziellen Vorbereitungen getroffen haben. Am Montag hat EADS den Rücktritt von Christian Streiff als Airbus-CEO und Mitglied des EADS Executive Committee bekannt gegeben. Das EADS-Board hat daraufhin mit sofortiger Wirkung Louis Gallois, Co-CEO von EADS, mit den Aufgaben des Airbus-CEO betraut. Gallois, der zugleich Co-CEO der EADS bleibt, kommt am morgigen Donnerstag nach Hamburg, um sich im Airbus-Werk Hamburg-Finkenwerder über den Stand der Dinge zu informieren. Bereits am 3. Oktober hatte EADS angekündigt, dass sich die Auslieferung des Airbus A380 um ein Jahr verzögert. Demnach wird das erste Modell der weltgrößten Passagiermaschine erst in der zweiten Jahreshälfte 2007 ausgeliefert.

Der österreichische Stahlkonzern voestalpine AG (ISIN AT0000937503/ WKN 897200) gab eine Kapitalmaßnahme bekannt. Wie das Unternehmen heute erklärte, hat der Vorstand auf der Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 5. Juli 2006 am 10. Oktober 2006 beschlossen, bis zum Ablauf dieser Ermächtigung bis zu maximal 10 Prozent eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Zweck dieses Rückkaufs ist die allfällige Bedienung von Mitarbeiterbeteiligungs- und Stock Option Programmen sowie eine allfällige Bedienung der am 15. Juli 2005 begebenen Wandelschuldverschreibung. Die voestalpine AG behält sich aber auch vor, die Aktien für sonstige Zwecke, wie zum Beispiel zur Begleitung der Wachstumsstrategie des Konzerns, zu verwenden, oder gegebenenfalls auch einzuziehen. Das Unternehmen behält sich zudem auch vor, zusätzlich zum Aktienrückkauf auch Rückkäufe von Teilen der Wandelschuldverschreibung durchzuführen. (11.10.2006/ac/n/m)

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