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15.06.2006 14:12:00

Börsen in Europa: Deutliche Gewinne, AB Ports und Philips im Fokus

Westerburg, 15. Juni 2006 (aktiencheck.de AG) - Dank guter Vorgaben der Leitbörsen in New York und Tokio tendieren auch die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag durchweg fester. Mit Spannung erwarten die Marktteilnehmer nun die Veröffentlichung zahlreicher US-Konjunkturdaten. So stehen unter anderem die Zahlen zur Industrieproduktion und -Auslastung sowie die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf der Agenda.

Der Dow Jones Euro Stoxx 50 gewinnt aktuell 1,36 Prozent auf 3.460,67 Punkte hinzu, der auch britische und schweizerische Werte umfassende Dow Jones STOXX 50 erhöht sich um 1,33 Prozent auf 3.246,95 Zähler. Der in Paris beheimatete EURONEXT 100 klettert um 1,58 Prozent auf 801,89 Punkte. Die europäischen Länderbörsen melden ebenfalls durchweg grüne Vorzeichen, die österreichische Börse bleibt feiertagesbedingt geschlossen.

In London preschen Papiere von AB Ports um knapp 6 Prozent vor, nachdem der größte Hafenbetreiber in Großbritannien von dem Konsortium unter der Führung der US-Investmentbank Goldman Sachs ein verbessertes Übernahmeangebot in Höhe von 2,58 Mrd. Britischen Pfund erhalten hat. Starke Kursgewinne verzeichnen außerdem Minentitel, unter anderem verbuchen BHP Billiton und Anglo American Aufschläge von jeweils mehr als 5 Prozent. Dagegen geht es für Titel des Reiseveranstalters MyTravel nach Zahlen um knapp 3 Prozent südwärts.

In Paris gewinnen EADS nach dem gestrigen Kursrutsch knapp 3 Prozent. Die größte chinesische Fluggesellschaft Air China hat insgesamt 23 Mittelstreckenflugzeuge bei der EADS-Tochter Airbus bestellt. Deutlich rote Vorzeichen prägen das Bild hingegen bei Vinci, nachdem der Baukonzern einer Fusion mit dem Energiekonzern Veolia eine Absage erteilt hat.

In Amsterdam legen Philips knapp 2 Prozent zu. Der Elektronikkonzern gab heute bekannt, dass er den US-Konzern Intermagnetics General für rund 1,3 Mrd. Dollar übernehmen wird.

Indexstände (14:03 Uhr):

Dow Jones EURO STOXX 50: 3.460,67 (+1,36 Prozent)

Dow Jones STOXX 50: 3.246,95 (+1,33 Prozent)

EURONEXT 100: 801,89 (+1,58 Prozent)

FTSE 100 (London): 5.582,50 (+1,37 Prozent)

CAC40 (Paris): 4.683,12 (+1,47 Prozent)

MIB 30 (Mailand): 35.180,00 (+0,95 Prozent)

IBEX 35 (Madrid): 10.814,70 (+0,16 Prozent)

SMI (Zürich): 7.294,01 (+1,71 Prozent)

ATX (Wien): 3.365,29 (+1,24 Prozent)

Unternehmensmeldungen:

Die Associated British Ports plc (AB Ports) , der größte Hafenbetreiber in Großbritannien, hat heute von dem Konsortium unter der Führung der US-Investmentbank Goldman Sachs Group Inc. ein verbessertes Übernahmeangebot in Höhe von 2,58 Mrd. Britischen Pfund (GBP) erhalten. Wie das Konsortium Admiral Acquisitions, dem neben Goldman Sachs auch Borealis Infrastructure, die Investment-Sparte des in Ontario ansässigen Pensionsfonds OMERS, sowie die GIC Special Investments Pte Ltd., die Private Equity-Sparte der Government of Singapore Investment Corp. (GIC), angehören, heute bekannt gab, wurde die Offerte für AB Ports von 810 auf 840 Pence pro Aktie erhöht. Hintergrund der Anhebung ist die Ankündigung einer konkurrierenden Investorengruppe, darunter die australische Investmentbank Macquarie Bank Ltd. , möglicherweise ein Gegenangebot für AB Ports zu unterbreiten. Admiral Acquisitions gehört zu jeweils 33 Prozent Borealis Infrastructure und GIC Special Investments, zu 23 Prozent Goldman Sachs und zu rund 10 Prozent Infracapital Partners, einer Sparte des zweitgrößten britischen Versicherungskonzerns Prudential plc . Das Macquarie-Konsortium beinhaltet neben zwei abgespaltenen Infrastrukturfonds der australischen Bank die britische Private Equity-Firma 3i Group plc , das Canada Pension Plan Investment Board sowie die australische Investmentgesellschaft Industry Funds Management.

Der britische Reiseveranstalter MyTravel Group plc (Mytravel Group) gab heute bekannt, dass sich sein Verlust im ersten Halbjahr bei einem leichten Umsatzplus deutlich reduziert hat. Der Nettoverlust in den sechs Monaten zum 30. April 2006 belief sich demnach auf 81,1 Mio. Britische Pfund (GBP), gegenüber einem Fehlbetrag von 126,6 Mio. GBP im Vorjahreszeitraum. Die Erlöse erhöhten sich im Berichtszeitraum um 0,6 Prozent auf 1,12 Mrd. GBP. Der Konzern hält an seinem Ziel fest, im Gesamtjahr einen operativen Gewinn in sämtlichen Segmenten zu erzielen. Zudem soll in 2007 eine operative Marge von 3,5 Prozent in Großbritannien erreicht werden.

Die Air China Ltd. , die größte Fluggesellschaft in China, hat bei dem Flugzeughersteller Airbus, einer Tochter des Luft- und Raumfahrtkonzerns European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. , insgesamt 23 Mittelstreckenflugzeuge bestellt. Dies teilte Air China heute mit. Bei den Maschinen handelt es sich um Flugzeuge vom Typ A320. Nach Listenpreisen hat der Auftrag einen Wert von 1,74 Mrd. Dollar, den Angaben zufolge wurden Air China jedoch signifikante Preiskonzessionen eingeräumt. Die Flugzeuge sollen zwischen 2007 und 2010 ausgeliefert werden. Der Kauf ist Teil einer im vergangenen Jahr geschlossenen Vereinbarung, die den Kauf von 150 Maschinen durch verschiedene chinesische Fluggesellschaften vorsieht.

Der niederländische Elektronikkonzern Philips Electronics N.V. gab heute bekannt, dass er die amerikanische Intermagnetics General Corp. für rund 1,3 Mrd. Dollar übernehmen wird. Im Rahmen der Transaktion zahlt Philips für jede Intermagnetics-Aktie 27,50 Dollar in bar. Das Board des US-Unternehmens hat der Übernahme einstimmig zugestimmt. Philips geht davon aus, dass die Akquisition die operative Marge gegen Ende 2007 steigern wird. Zunächst wird jedoch eine Sonderbelastung in Höhe von rund 85 Mio. Euro anfallen, die im zweiten Halbjahr 2006 verbucht werden soll. Intermagnetics entwickelt, produziert und vermarktet supraleitende Magneten, die in Magnetic Resonance Imaging (MRI)-Systemen zum Einsatz kommen. Das Unternehmen beschäftigt ca. 1.150 Mitarbeiter und erwirtschaftete im letzten Geschäftsjahr zum 26. Februar 2006 einen Umsatz von 304 Mio. Dollar.

Der schwedische Telekommunikationsausrüster Ericsson (Telefonaktiebolaget LM Ericsson (B)), der weltgrößte Hersteller von Mobilfunknetzen, gab heute bekannt, dass er vom türkischen Mobilfunkbetreiber Avea einen Auftrag erhalten hat. Der Betreiber Avea hat Ericsson demnach ausgewählt, um die Kapazität und die Abdeckung seines GSM-Netzwerks bis Ende 2006 zu erweitern. Das Volumen des Auftrags wird auf 85 Mio. Dollar beziffert. Der schwedische Konzern hat bereits in den Jahren 2002 und 2005 Verträge mit Avea geschlossen.

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