Studie 28.05.2021 22:15:00

BioNTech-Aktie gewinnt: BioNTech-Impfstoff schützt Kinder ab zwölf Jahren sicher vor COVID-19 - EU-Behörde gibt grünes Licht

BioNTech-Aktie gewinnt: BioNTech-Impfstoff schützt Kinder ab zwölf Jahren sicher vor COVID-19 - EU-Behörde gibt grünes Licht

Das zeigen jetzt veröffentlichte Daten, die bereits Grundlage für die Notfall-Zulassung des Impfstoffes in den USA in dieser Altersgruppe waren und die der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zur Zulassungsprüfung vorliegen. In der Studie trat demnach bei mehr als 1000 geimpften Kindern und Jugendlichen kein COVID-19-Fall auf, in der etwa gleichen großen, ungeimpften Kontroll-Gruppe waren es 16. Nach der Impfung sei es überwiegend allenfalls zu leichten Impfreaktionen wie Müdigkeit oder Kopfschmerzen gekommen, schreiben die Wissenschaftler im "New England Journal of Medicine". Die positiven Ergebnisse rechtfertigten auch Tests bei jüngeren Kindern oder anderen, besonders schützenswerten Gruppen wie schwangeren Frauen, betonen sie.

Kinder und Jugendliche erkrankten in der Regel weniger schwer als Erwachsene, aber auch bei ihnen gebe es schwere Fälle, vor allem bei Kindern mit Vorerkrankungen, schreibt das Team um Robert Frenck vom Cincinnati Children's Hospital (US-Staat Ohio). Zudem spielten sie eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung des Virus, ihre Impfung sei für das Erreichen einer Herdenimmunität wesentlich. Schließlich seien sichere Impfstoffe für diese Altersgruppe auch wichtig, damit Bildung und soziale Entwicklung nicht weiter behindert würden.

Die Forscher hatten Daten von insgesamt 2260 Kindern zwischen 12 und 15 Jahren ausgewertet. Diese hatten im Abstand von 21 Tagen zwei Dosen des Impfstoffes (1131 Kinder) oder Placebo-Spritzen (1129 Kinder) mit Kochsalzlösung erhalten. Für jeweils sieben Tage nach den Injektionen notierten die Probanden eventuelle Impfreaktionen. Unerwünschte Wirkungen wurden bis zu sechs Monate nach der zweiten Spritze erfasst.

Die Wirksamkeit einer zweifachen Impfung lag den Forschern zufolge bei 100 Prozent, da es in der Studien-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe keinen COVID-19-Fall gegeben habe. Abgesehen davon zeigten auch Labortests, dass die Impfung eine stabile Immunantwort erzeugte, sie war sogar besser als in der Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 25 Jahren.

Wie in anderen Altersgruppen seien die Impfreaktionen, wenn sie auftraten, mild bis moderat gewesen. Die Teilnehmer klagten über Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Fieber

- nach der zweiten Dosis häufiger als nach der ersten. Die

Beschwerden verschwanden meist innerhalb von wenigen Tagen. Schwerere unerwünschte Wirkungen wie Thrombosen oder ein anaphylaktischer Schock traten nicht auf. Allerdings lässt die Gesamtzahl von 1131 Geimpften nur bedingt Rückschlüsse über seltene Nebenwirkungen zu.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte die Notfallzulassung für den Impfstoff Comirnaty des deutschen Herstellers BioNTech und seines US-Partners Pfizer am 10. Mai auf Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren ausgeweitet. Bei der europäischen Zulassungsbehörde liegt seit Ende April ein entsprechender Antrag vor. Die EMA will voraussichtlich an diesem Freitag darüber entscheiden, eine Zulassung gilt als wahrscheinlich. Sobald die Genehmigung der EMA erteilt ist, werde die angepasste bedingte Zulassung in allen 27 Mitgliedsstaaten der EU gültig sein.

In Deutschland gibt es derweil Debatten über die Impfung von Kindern und Jugendlichen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hatte angedeutet, trotz wahrscheinlicher EMA-Zulassung des Impfstoffes keine allgemeine Impfempfehlung für alle Kinder geben zu wollen, sondern womöglich nur für vorerkrankte Kinder. Die Datenlage zu möglichen Nebenwirkungen sei noch zu dünn. Vertreter der Ärzteschaft äußerten ähnliche Bedenken. Zuvor hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betont, nach der EMA-Zulassung schon vor Beginn der Sommerferien den ersten Kindern ab 12 Jahren ein Impfangebot machen zu wollen.

EU-Behörde gibt grünes Licht für Impfstoff für Kinder

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht gegeben für die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Hersteller BioNTech und Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren. Das teilte die EMA am Freitag in Amsterdam mit. Es ist der erste Impfstoff in der EU, der auch für Menschen unter 16 empfohlen wird. "Wir haben Daten, die zeigen, dass die Anwendung bei Kindern sicher ist", sagte der EMA-Direktor für Impfstrategien, Marco Cavalleri.

Der zuständige Experten-Ausschuss der EMA hatte in einer außerordentlichen Sitzung über den Antrag des deutschen Herstellers BioNTech und seines US-Partners Pfizer beraten. Diese hatten Studien vorgelegt, die nach Angaben der EMA die sehr gute Wirksamkeit und gute Verträglichkeit bei 12- bis 15-Jährige belegen. Die EU-Kommission muss der Erweiterung der Zulassung noch zustimmen. Das aber gilt als Formsache.

Durch die positive Entscheidung der EMA wird die Diskussion über die Kinder-Impfung weiter angeheizt. Die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland hat bereits angedeutet, dass sie möglicherweise auch im Fall einer EMA-Zulassung keine allgemeine Impfempfehlung für alle Kinder geben wolle, sondern nur für vorerkrankte Kinder.

Bisher war der Pfizer-Impfstoff in der EU nur für Menschen ab 16 Jahren zugelassen. In Kanada und den USA hatten die Gesundheitsbehörden bereits vor einigen Wochen die Anwendung auch bei 12- bis 15-Jährigen erlaubt.

Der Schutz vor einer COVID-19-Erkrankung liege bei 100 Prozent, wie die Studie der Hersteller zeigte. Nach der Impfung hätte es höchstens leichte Reaktionen gegeben. Es gebe keinerlei Anzeichen für schwere Nebenwirkungen, wie die EMA erklärte.

Die BioNTech-Aktie kletterte im NASDAQ-Handel letztendlich um 3,19 Prozent auf 204,00 US-Dollar.

/ags/DP/stk

CINCINNATI (dpa-AFX)

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Bildquelle: Thomas Lohnes/Getty Images

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15.01.25 BioNTech Buy Goldman Sachs Group Inc.
17.12.24 BioNTech Neutral JP Morgan Chase & Co.
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