Nach mäßgem Erstquartal 30.04.2015 09:50:46

Bayer erhöht Ausblick dank günstiger Währungseffekte

Dank deutlich günstiger Wechselkursverhältnisse hat das Unternehmen mit Sitz in Leverkusen seine Jahresprognosen erhöht. Aber auch operativ läuft es weiter positiv: Im ersten Quartal profitierte Bayer von den neueren Pharmaprodukten sowie Akquisitionen, wie das im vergangenen Jahr übernommene Geschäft mit verschreibungsfreien Medikamenten des US-Konzerns Merck & Co. Marktteilnehmer zeigten sich in einer ersten Reaktion von der Erhöhung der Prognose überrascht. Offenbar waren die Auswirkungen des schwachen Euros von den Analysten unterschätzt worden.

Bayer erwartet für das laufende Jahr nun eine Umsatzsteigerung auf 48 bis 49 Milliarden Euro. Bislang war das Unternehmen von 46 Milliarden Euro ausgegangen. Positive Währungseffekte dürften neun Prozent anstelle der bislang geschätzten ca. drei Prozent ausmachen. Wechselkurs- und portfoliobereinigt geht Bayer weiter von einem Anstieg im unteren einstelligen Prozentbereich aus.

Auch das Ergebnis soll stärker steigen als zuvor angenommen. Für das EBITDA vor Sondereinflüssen sei nun eine Steigerung im oberen (bisher: im unteren bis mittleren) Zehner-Prozentbereich geplant. Währungseffekte sollen sich mit ca. acht (vorher: ca. zwei Prozent positiv auswirken. Beim bereinigten Ergebnis je Aktie will Bayer einen Zuwachs im oberen (bisher: im unteren) Zehner-Prozentbereich erzielen. Hierin seien positive Währungseffekte in Höhe von ca. sieben (bisher: ca. drei) Prozent enthalten.

Für 2015 rechnet der Konzern weiterhin mit Sonderaufwendungen in der Größenordnung von 700 Millionen Euro. Diese entfallen im Wesentlichen auf die Integration der erworbenen Consumer-Care-Geschäfte sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit dem geplanten Börsengang der Kunststoffsparte Material Science. Die Nettofinanzverschuldung sieht Bayer zum Jahresende nun bei unter 20 (bisher: unter 18) Milliarden Euro.

Im ersten Quartal lagen Umsatz und bereinigtes operatives Ergebnis über den Prognosen der Analysten. Dank des schwachen Euros wuchs der Umsatz um 14,8 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro. Währungs- und portfoliobereinigt lag das Plus bei 2,7 Prozent. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 9,6 Prozent auf drei (2,738) Milliarden Euro.

Das Konzernergebnis lag mit 1,303 Milliarden Euro dagegen um 8,4 Prozent unter Vorjahr. Dabei belasteten Aufwendungen für die Integration erworbener Geschäfte, die Konsolidierung von Produktionsstätten und weitere Effizienzsteigerungsmaßnahmen. Diese betrugen 244 Millionen Euro.

Vor allem die Gesundheitssparte entwickelte sich in den ersten drei Monaten des Jahres positiv und konnte ihre Erlöse deutlich steigern - um knapp 26 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Währungs- und portfoliobereinigt lag das Plus bei 7,2 Prozent. Der Teilkonzern verzeichnete eine weiterhin gute Entwicklung im Pharma-Geschäft sowie kräftige Zuwächse im Segment Consumer Health. Trotz höherer Kosten für Forschung und Entwicklung sowie Marketing und Vertrieb konnte die Sparte ihr bereinigtes EBITDA um 24 Prozent steigern.

Die Ergebnisprognose des Teilkonzerns hob Bayer daher kräftig an und geht nun von einer Steigerung des um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA im unteren Zwanziger-Prozentbereich (bisher: im mittleren Zehner-Prozentbereich) aus. Der Umsatz soll mehr als 24 (bisher: ca 23) Milliarden Euro betragen.

Dagegen bekam das Agrargeschäft CropScience das sich abschwächenden Marktumfeld in Nord- und Südamerika zu spüren. Dank deutlicher Zuwächse in Europa stieg der Umsatz um 6,6 Prozent auf rund drei Milliarden Euro, währungsbereinigt blieb ein Plus von einem Prozent. Das bereinigte EBITDA sank hingegen wegen niedrigerer Absatzmengen sowie gestiegenen Marketing- und Vertriebskosten. Dank der günstigen Währungsverhältnisse wurde jedoch auch für diesen Teilkonzern die Prognose erhöht.

Das vor der Abspaltung stehende Kunststoffgeschäft steigerte die Umsätze ebenfalls, musste jedoch währungsbereinigt wegen niedrigerer Absatzpreise einen Rückgang hinnehmen. Gesunkene Rohstoffpreise ließen das Ergebnis steigen. Bayer will die Sparte bis spätestens Mitte 2016 an die Börse bringen, um sich auf ihre Life-Science-Geschäfte zu konzentrieren. Die Arbeiten dazu, so Vorstandsvorsitzender Marijn Dekkers, verliefen planmäßig.

   DJG/nas/smh

   Dow Jones Newswires

  Von Natali Schwab

FRANKFURT (Dow Jones)

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