Wachstumspfad |
14.01.2025 17:56:00
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Bayer-Aktie niedriger: Pharmachef von Bayer rechnet mit Wachstum ab 2027
Das Unternehmen hofft, dass diese neuen Medikamente die sinkenden Umsätze seines Blockbuster-Blutverdünners Xarelto ausgleichen können, der jährlich etwa 4 Milliarden Dollar einbrachte, bevor er im vergangenen Jahr seine Exklusivität verlor und mit Generika konkurrieren musste.
"Deshalb erwarten wir, dass die Jahre 2025 und 2026 bei Xarelto negativ sein werden", so Oelrich. "Wir hoffen, dass wir diesen Verlust kompensieren können, und wenn dieser Effekt ab 2027 ausgeglichen ist, erwarten wir wieder Wachstum im gesamten Portfolio."
Bayer plant die Markteinführung von Acoramidis, einem Medikament zur Behandlung der seltenen Herzerkrankung Transthyretin-Amyloid-Kardiomyopathie, gegen Ende des ersten Quartals sowie von Elinzanetant, einem nicht-hormonellen Medikament zur Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden, dessen Zulassung Mitte des Jahres erwartet wird. Elinzanetant stelle eine Blockbuster-Chance dar, so Oelrich weiter, und Acoramidis habe in den USA bereits einen guten Start gehabt.
BridgeBio Pharma, ein Biotechnologieunternehmen aus Palo Alto, Kalifornien, das die US-Rechte an Acoramidis besitzt, hatte am Montag mitgeteilt, dass das Medikament seit seiner Zulassung durch die US-Gesundheitsbehörde FDA im November von 248 Ärzten an 430 Patienten verschrieben worden ist.
Während diese bevorstehenden Markteinführungen erst später im Jahr zum Umsatz von Bayer beitragen werden, sagte Oelrich, dass andere Medikamente, die das Unternehmen bereits auf den Markt gebracht hat, beginnen, die durch Xarelto verlorenen Einnahmen wieder auszugleichen.
Nubeqa, ein Medikament zur Behandlung von Prostatakrebs, übertreffe die Erwartungen des Unternehmens und werde im Jahr 2024 einen Umsatz von etwa 1,5 Milliarden US-Dollar erzielen, so Oelrich. Kerendia, ein Medikament zur Behandlung von Nierenerkrankungen und Diabetes, erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 500 Millionen US-Dollar. Das Medikament durchläuft derzeit Studien, die seinen Markt auch auf Patienten mit Herzinsuffizienz ausweiten könnten.
Langfristig arbeitet Bayer daran, seine Pipeline an in der Entwicklung befindlichen Medikamenten zu verstärken, darunter ein potenzielles Mittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit, das kurz vor dem Beginn einer klinischen Phase-III-Studie stehe. Abhängig von den Ergebnissen könnte diese Behandlung noch vor Ende des Jahrzehnts in die Hände der Kunden gelangen und Einnahmen generieren, so Oelrich.
Diese Entwicklungen sind Teil eines umfassenderen Umbaus bei Bayer, das die Kosten um etwa 2 Milliarden Euro senken will. Diese Einsparungen werden zum Teil durch den Abbau von Arbeitsplätzen im Rahmen des Personaleinsatzprogramms von Konzernchef Bill Anderson erzielt, das vorsieht, dass Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen in Teams rekrutiert werden, die über Projekte entscheiden und 90 Tage lang zusammenarbeiten.
Diese Umstrukturierung sei bereits im Gange, so Oelrich, der jedoch nicht sagen wollte, wie viele Stellen bisher abgebaut wurden. Er wies darauf hin, dass die Pharmasparte von Bayer etwa 40 % der Gesamtbelegschaft des Unternehmens ausmacht und dass die Kosteneinsparungen proportional zur Größe der einzelnen Bereiche sein werden.
Bayer-Pharmachef sieht zunächst keine Übernahmen mehr
Bayer wird nach etlichen Zukäufen der vergangenen Jahre im Pharmageschäft zunächst keine weiteren Übernahmen tätigen. "Größere Firmenzukäufe sehe ich zumindest in den nächsten zwei, drei Jahren nicht", sagte Pharmachef Stefan Oelrich im Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ). Wegen des relativ hohen Verschuldungsgrades habe zunächst der Schuldenabbau Priorität, so das Bayer-Vorstandsmitglied. In vergangenen fünf, sechs Jahren hat Bayer nach seinen Worten in der Pharmasparte zwischen 8 und 10 Milliarden Euro in Firmen mit zukunftsträchtigen Entwicklungsansätzen investiert. Es gebe allerdings ein kleines Akquisitionsbudget etwa für den Kauf weiterer Lizenzen, sagte Oelrich der NZZ.
Die Bayer-Aktie notierte im XETRA-Handel letztlich 2,16 Prozent tiefer bei 19,60 Euro.
DJG/DJN/err
DOW JONES
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