Christian Scheid-Kolumne 15.07.2014 15:15:00

ATX-Zertifikate: Kraftwerksschließungen belasten Verbund

Kolumne

Aufgrund von niedriger Wasserführung, des weiterhin schwierigen Marktumfelds sowie von Effekten aus den Stilllegungsbeschlüssen der thermischen Kraftwerke wird das Konzernergebnis im laufenden Jahr nun mit rund 70 Millionen Euro erwartet. Bisher lautete die Prognose auf 150 Millionen Euro.

Die Anpassung des Ergebnisausblicks sei "Ergebnis eines nicht funktionierenden gesamteuropäischen Strommarkts, der durch massive regulatorische Eingriffe" gekennzeichnet sei, so der Verbund. Die starke Überförderung der neuen erneuerbaren Energien, ein nicht funktionierender CO2-Markt und massive Überkapazitäten in der Stromerzeugung übten einen "enormen Druck auf die Profitabilität europäischer Energieversorger" aus. Der Verbund will mit der Restrukturierung bei den kalorischen Kraftwerken, Kostensenkungsprogrammen und einer Fokussierung des Investitionsprogramms entgegensteuern.

An der Börse kamen die Zahlen gar nicht gut an. Hatte die Aktie Anfang Juli zunächst noch zulegen können, hat die Hiobsbotschaft die Erholung zunichte gemacht. Dass es am Tag der Gewinnwarnung nicht stärker als in der Spitze 5,7 Prozent nach unten ging, liegt sicherlich auch daran, dass der Verbund-Aktienkurs schon in den vergangenen Monaten nicht gerade zu den Top-Performern gehörte. Ein kleiner Lichtblick: Bei der Dividende werden die Abstriche nicht ganz so gravierend ausfallen. Denn sie soll sich unverändert an einer Ausschüttungsquote von rund 50 Prozent des bereinigten Konzernergebnisses orientieren. Hier erwartet der Verbund 2014 rund 150 Mio. Euro statt 190 Mio. Euro Gewinn.

Gute Chancen bietet in der aktuellen Situation eine Aktienanleihe Klassik (ISIN: DE000HY3Q137) von UniCredit onemarkets. Das Papier wird im Juli 2015 zum Nennwert getilgt, wenn die Aktie dann mindestens bei 13,08 Euro steht. Hinzu kommt ein Kupon von 4,0 Prozent. Nur mutige Anleger setzen mittels eines Mini Future Bull-Zertifikats (ISIN: DE000HY0GQ04) darauf, dass die Verbund-Aktie einen Teil der Verluste aufholen wird. Das Papier hebelt Kursgewinne des Basiswerts mit dem Faktor 3,9. Der Abstand zur Knock-Out-Barriere beträgt knapp 19 Prozent. Sicherheitshalber sollten Anleger hier die Reißleine ziehen, sobald die Verbund-Aktie ein neues Jahrestief markiert.


Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria


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