Aktie steigt zum US-Start |
01.02.2017 15:45:00
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Apple übertrifft Analystenerwartungen bei Umsatz und Gewinn
Erfolg dank iPhone 7
Zurück in die Erfolgsspur hat das Unternehmen dabei insbesondere eine starke Nachfrage nach dem aktuellen iPhone gebracht. Insgesamt brachte der Tech-Riese 78,3 Millionen iPhones unters Volk - das war ein neuer Bestwert nach rund 74,8 Millionen Geräten im vergangenen Quartal. Nach Berechnungen des Marktforschers Canalys zog Apple damit am Erzrivalen Samsung vorbei an die Spitze des Smartphone-Marktes. Beim iPhone 7 sei die größere - und teurere - Plus-Version populärer als bei vorherigen Modellen gewesen, erklärte Apple. Dadurch stieg der durchschnittliche Preis eines verkauften Geräts auf den bisherigen Höchstwert von 695 Dollar. Drei Monate zuvor lag er noch bei 619 Dollar und im Weihnachtsquartal 2015 bei 691 Dollar.
Auch Gewinn überzeugt
Beim Gewinn verfehlte Apple mit 17,9 Milliarden Dollar nur leicht das Rekordergebnis des Vorjahres von knapp 18,4 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Die Aktie steigt am Mittwoch kurz nach Handelsstart an der NASDAQ um rund fünf Prozent, weil Apple die Erwartungen der Analysten übertraf. Schon am Dienstagabend hatte das Papier nachbörslich in den USA rund drei Prozent zugelegt. Auch im Frankfurter Handel greifen die Anleger zu, Apple-Titel gewinnen deutlich.
Chinesischer Markt enttäuscht
Das iPhone ist das wichtigste Apple-Produkt und machte im vergangenen Quartal fast 70 Prozent des Geschäfts aus. Im vorherigen Jahresverlauf waren die Verkäufe der Geräte in einem insgesamt abgekühlten Smartphone-Markt gesunken. Ein Problem waren vor allem die Rückgänge in China, wo die meisten Computer-Telefone verkauft werden. Dort sah es für Apple auch zuletzt nicht rosig aus mit einem Umsatzrückgang um zwölf Prozent auf 16,2 Milliarden Dollar.
Beim im September gestarteten iPhone 7 zweifelten viele Marktexperten an, ob es diese Rückgänge stoppen kann, da es weitestgehend das Aussehen der noch 2014 eingeführten 6er-Serie beibehielt.
Apple profitiert von Samsung-Debakel
Zugleich vermieste sich der wichtigste Rivale Samsung sein Weihnachtsgeschäft selbst mit den Batteriebränden bei seinem "iPhone-Killer" Galaxy Note 7, das nach einer weltweiten Austauschaktion schließlich ganz aus dem Verkehr gezogen werden musste.
Nach Schätzungen von Canalys setzte Samsung im vergangenen Quartal rund 77 Millionen Smartphones ab und rutschte damit auf den zweiten Platz im Markt ab. Der südkoreanische Konzern veröffentlicht im Gegensatz zu Apple selbst keine Absatzzahlen mehr. Auf Platz drei sieht Canalys mit deutlichem Abstand den chinesischen Anbieter Huawei mit 45 Millionen verkauften Geräten.
Apples Geldberg wächst weiter
Mit dem neuerlichen Quartalsgewinn stieg der Geldberg von Apple auf 246,1 Milliarden Dollar - um 8,5 Milliarden Dollar binnen drei Monaten. Davon befinden sich 94 Prozent außerhalb der USA. Apple hält die Gelder wie viele andere US-Konzerne im Ausland, weil bei der Überweisung ins Heimatland ein hoher Steuersatz von 35 Prozent fällig würde. Der Konzern hofft auf eine Steuerreform, nach der die Milliarden in die USA verlegt werden könnten. Das Geld steht auch im Mittelpunkt des Verfahrens, in dem die EU-Kommission von Apple eine Steuernachzahlung von 13 Milliarden Dollar an Irland fordert
Hoffnungen lagern auf dem Service-Geschäft
Das weltweite Service-Geschäft, auf das der Konzern vor allem setzt, um die Abhängigkeit vom iPhone zu verringern, wuchs um 18 Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar. Dazu gehören der Streaming-Dienst Apple Music sowie Einnahmen aus dem Verkauf von Apps und Speicherplatz sowie Filmen, Büchern und Musik zum Herunterladen. In den kommenden vier Jahren wolle Apple die Service-Erlöse verdoppeln, kündigte Konzernchef Tim Cook in einer ungewöhnlich konkreten Zukunftsprognose an.
Die Verkäufe der Mac-Computer legten in dem Ende Dezember abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal um ein Prozent auf knapp 5,4 Millionen Geräte zu. Das iPad bleibt ein Sorgenkind: Die Verkäufe der Tablets sanken im Jahresvergleich um 22 Prozent. Die teurere Pro-Version federte zumindest die Erlöse auf ein Minus von 19 Prozent ab.
Die Zahlen zu Verkäufen der Computer-Uhr Apple Watch nennt der Konzern weiterhin nicht. Cook sprach lediglich von einem Absatzrekord - damit dürfte die stärker auf Fitness ausgerichtete zweite Generation im Weihnachtsgeschäft dem Gerät neuen Atem verschafft haben. Zuvor waren die Verkäufe laut Marktforschern nach anfänglichem großem Interesse deutlich abgerutscht, auch wenn Apple die klare Nummer eins in dem Geschäft geblieben war.
Schwächer dürfte das Geschäft mit der Streamingbox Apple TV verlaufen sein. Hier gibt Apple keine Absatzzahlen bekannt - aber der Umsatzrückgang in der Kategorie "Sonstiges", in der sie mit der Apple Watch zusammengerührt ist, lässt kaum eine andere Interpretation zu.
Ausblick überzeugt
Für das laufende Quartal rechnet Apple mit einem Umsatz von bis zu 53,5 Milliarden Dollar. Das Geschäft des Konzerns läuft zu Jahresbeginn traditionell ruhiger. Finanzchef Luca Maestri verwies zudem auf den teureren Dollar, allein die ungünstigeren Wechselkurse würden die Erlöse um 1,2 Milliarden Dollar drücken.
Redaktion finanzen.net mit Material von dpa (afx)
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