Aufregung um Drosselung |
29.12.2017 14:33:41
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Apple macht nach Eklat den Batteriewechsel bei iPhones günstiger
Die Preissenkung ist Teil der Entschuldigung von Apple nach der Aufregung um die gedrosselte Leistung von iPhones mit abgenutzten Batterien. Zugleich versicherte der Konzern, dass er "niemals" das Erlebnis der Nutzer absichtlich verschlechtern würde, um mehr neue Geräte zu verkaufen. Apple war in die Kritik geraten, weil er die Drosselung den Kunden weitgehend verschwieg.
Die weltweite Preisaktion wird Ende Januar gestartet. In den USA wird der Preis dabei von 79 auf 29 Dollar gesenkt.
Die Kontroverse war aufgeflammt, nachdem Messwerte gezeigt hatten, dass bei iPhones mit alter Batterie die Spitzenleistung des Prozessors gedrosselt war, während sie nach einem Batteriewechsel auf normales Niveau zurückkehrte.
Apple bestritt die Messergebnisse nicht und erklärte, die Spitzen-Strombelastung werde bei Bedarf "geglättet". Ziel sei, eine unerwartete Abschaltung zu verhindern, wenn die Batterien nicht die geforderte Strommenge abgeben könnten. Die Funktion greife nur bei Kälte, niedriger Batterieladung oder abgenutzten Batterien ein.
Die Maßnahme wurde Anfang 2017 zunächst mit einem Software-Update für die iPhone-Modelle 6, 6s und SE eingeführt und im Herbst auch auf das iPhone 7 ausgeweitet. Zu sichtbaren Folgen für die Nutzer gehöre, dass Apps langsamer starteten oder das Scrollen ruckeliger werde, erklärte Apple. In "Extremfällen" werde der Blitz der Kamera deaktiviert. Die Qualität von Anrufen, Netzverbindung, Ortungsfunktionen sowie Fotos und Videos werde dabei grundsätzlich nicht verschlechtert.
In den vergangenen Tagen wurden mehrere Verbraucherklagen gegen den Konzern vor allem in den USA eingereicht. Die Kläger argumentieren, dass ein Batteriewechsel viel günstiger sei als der Kauf eines neuen Geräts. Apple habe jedoch die Kunden nicht auf diesen Weg hingewiesen, ihr vorhandenes iPhone wieder schneller zu machen. Experten weisen zugleich darauf hin, dass es neben der Abnutzung der Batterien auch andere Gründe dafür gebe, dass iPhones mit der Zeit und Software-Updates langsamer werden. Manchmal helfe schon, das Gerät aus einer Backup-Sicherungskopie komplett neu aufzusetzen.
Apple kündigte nun an, als weitere Maßnahme solle es Anfang kommenden Jahres ein Update des Mobil-Betriebssystems iOS geben, das Nutzern mehr Informationen über den Zustand ihrer iPhone-Batterie geben werde. Der Konzern empfiehlt einen Batteriewechsel bisher erst, wenn die Akkus weniger als 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität bieten.
"Wir haben nie irgendetwas unternommen, was künstlich die Lebensdauer von irgendeinem Apple-Produkt verkürzt oder das Nutzererlebnis verschlechtert, um Upgrades anzukurbeln - und würden dies auch niemals tun", betonte das Unternehmen. Apple gehe es darum, Geräte länger nutzbar zu machen. Batterien alterten grundsätzlich, und bestimmte Umstände wie eine heiße Umgebung könnten diesen Prozess noch beschleunigen.
In diesem Herbst hätten Beschwerden über langsamer werdende iPhones zugenommen, räumte Apple ein. Der Konzern habe dies zunächst auf Basis bisheriger Erfahrungen auf die Installation einer neuen Version des iOS-Systems sowie darin enthaltene Fehler zurückgeführt. Jetzt glaube Apple, dass dazu auch die chemische Alterung der Batterien in älteren Geräten der Modelle 6 und 6s beigetragen habe. "Wir wissen, dass einige von Ihnen sich von Apple enttäuscht fühlen. Wir entschuldigen uns", erklärte der Konzern./so/DP/she
CUPERTINO (dpa-AFX)
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