Wettbewerbsverfahren |
14.06.2023 22:11:00
|
Alphabet-Aktie kaum bewegt: EU-Kommission nimmt sich Werbegeschäft von Google vor
"Das Unternehmen sammelt Nutzerdaten, verkauft Werbeflächen und fungiert als Vermittler von Online-Werbung", sagte die für einen fairen Wettbewerb zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager. Google sei also auf fast allen Ebenen der Adtech-Branche vertreten. "Wir befürchten, dass Google seine Marktstellung genutzt haben könnte, um seine eigenen Vermittlungsdienste zu begünstigen", so die Politikerin.
Von Google hieß es: "Wir widersprechen der Auffassung der Kommission und werden entsprechend reagieren." Die Untersuchungen der Kommission konzentrierten sich auf einen eng eingegrenzten Aspekt des Werbegeschäfts und seien nicht neu. "Google sieht sich weiter dazu verpflichtet, in dieser hart umkämpften Branche einen Mehrwert für seine Publisher- und Werbe-Partner zu schaffen."
Im Raum stehen hohe Strafen. Google kann zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Aber wenn die Kommission zu dem Schluss kommt, dass hinreichende Beweise für einen Bruch von EU-Recht vorliegen, kann sie eine Geldbuße von bis zu 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes verhängen. Dagegen könnte sich Google wiederum juristisch wehren.
Die wichtigste Einnahmequelle von Google ist Online-Werbung, wie die Kommission betont. Dabei verdient die Firma nicht nur Geld damit, dass sie auf ihren eigenen Websites wie der Google-Suche Werbung schaltet. Das Unternehmen vermittelt auch zwischen Werbetreibenden, die ihre Werbung online platzieren möchten, und etwa Verlagen, Bloggern oder anderen Content-Creators, die Werbung beispielsweise auf ihrem Internetauftritt schalten wollen.
Google hat im Online-Werbemarkt im Netz eine besondere Position: Der Konzern verkauft nicht nur Anzeigen, sondern betreibt auch die Plattform, mit der sie im Netz ausgeliefert werden. Daher verfügt Google nach Einschätzung von Experten über einen Informationsvorsprung, wenn es um die Frage geht, wie Verbraucherinnen und Verbraucher im Netz unterwegs sind. Dieses Wissen könne auch dazu genutzt werden, um Anzeigen gezielter als andere auszuspielen.
"Die Kommission ist zu dem vorläufigen Ergebnis gekommen, dass Google mindestens seit 2014 seine beherrschende Stellung missbraucht hat", hieß es nun vonseiten der EU. Konkret geht es beispielsweise darum, dass Google seine eigene Werbebörse AdX begünstigt haben soll, indem AdX im Voraus über das beste Gebot von Wettbewerbern informiert worden sei. Zudem soll der hauseigene Werbedienst Google Ads, über den etwa andere Unternehmen Anzeigen auf zu Google gehörenden Seiten schalten können, beispielsweise konkurrierende Werbebörsen gemieden haben, was AdX zur attraktivsten Werbebörse gemacht habe.
Grundsätzlich werden die Untersuchungen, wie die EU-Kommission stets betont, ergebnisoffen geführt. So waren die Wettbewerbshüter Ende vergangenen Jahres in einem anderen Fall gegen Google zu dem Schluss gekommen, dass keine Wettbewerbsverzerrung vorliege.
Die Aktie der Google-Mutter Alphabet verlor im Handel an der NASDAQ letztlich 0,04 Prozent auf 124,38 US-Dollar.
/mjm/DP/jha
BRÜSSEL (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Alphabet C (ex Google)mehr Nachrichten
20:04 |
Gewinne in New York: So bewegt sich der NASDAQ 100 am Mittwochnachmittag (finanzen.at) | |
18:02 |
Pluszeichen in New York: Anleger lassen S&P 500 am Mittwochmittag steigen (finanzen.at) | |
18:02 |
Starker Wochentag in New York: NASDAQ 100-Anleger greifen mittags zu (finanzen.at) | |
16:30 |
Google races to bring AI-powered ‘agents’ to consumers (Financial Times) | |
16:03 |
Börse New York: NASDAQ 100 bewegt sich zum Handelsstart im Plus (finanzen.at) | |
10.12.24 |
Schwacher Handel in New York: NASDAQ Composite gibt zum Ende des Dienstagshandels nach (finanzen.at) | |
10.12.24 |
NASDAQ 100 aktuell: NASDAQ 100 schwächelt zum Ende des Dienstagshandels (finanzen.at) | |
10.12.24 |
Anleger in New York halten sich zurück: S&P 500 sackt schlussendlich ab (finanzen.at) |
Analysen zu Alphabet C (ex Google)mehr Analysen
30.10.24 | Alphabet C Kaufen | DZ BANK | |
30.10.24 | Alphabet C Kaufen | DZ BANK | |
11.10.24 | Alphabet C Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
09.10.24 | Alphabet C Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
07.10.24 | Alphabet C Overweight | JP Morgan Chase & Co. |