Alle Orders gestrichen |
23.08.2013 11:38:34
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Technische Probleme bringen Handel an der Nasdaq zum Erliegen
Die neuerliche Panne wirft erneut Fragen über die Stabilität der Handelssysteme an den großen Börsen auf. Börsenmakler klagten über massive Umsatzeinbußen. Auch US-Präsident Barack Obama ließ sich über den Zwischenfall informieren. Nun sollen die Chefs der Börsenbetreiber in Washington darüber beraten, wie die Systeme verbessert werden können, hieß es in einer Regierungsmitteilung.
KREISE: AUSTAUSCH MIT NYSE UNTERBROCHEN
Erste Konsequenz aus dem Blackout: Alle Aufträge, die zwischen 18.23 Uhr und der Wiederaufnahme des Handels um 21.25 Uhr deutscher Zeit bei der Nasdaq eingingen, wurden gestrichen. Dort haben Großkonzerne wie Apple, Google oder Microsoft ihre Börsenheimat.
Und wieder einmal sollen es technische Probleme gewesen sein, die den Handel zum Erliegen brachten. Der Datenaustausch mit einem anderen Börsenbetreiber sei gestört gewesen, erklärte die Nasdaq. Das habe dazu geführt, dass das eigene Datenverarbeitungssystem (Securities Information Processor) Kurse und Aufträge nicht wie üblich verbreiten konnte. Bei dem anderen Börsenbetreiber soll es sich nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg um den großen Nasdaq-Konkurrenten NYSE NYSE Euronext handeln, der die Börse an der Wall Street betreibt.
HANDELSVOLUMEN ERHEBLICH GESUNKEN
Die technischen Probleme seien bereits nach einer halben Stunden gelöst gewesen, teilte die Nasdaq mit. Die übrige Zeit sei nötig gewesen, um sich mit anderen Börsenbetreibern, Aufsehern und Marktteilnehmern abzustimmen und einen geordneten Neustart des Handels zu gewährleisten. Insgesamt wurden in den USA am Donnerstag nur rund 4,4 Milliarden Aktien gehandelt, 30 Prozent weniger als der Durchschnitt in den vergangenen drei Monaten. Nur einmal in den vergangenen fünf Jahren wurden an einem vollen Handelstag weniger Umsätze gemacht.
Es ist bereits die zweite technische Panne an den US-Börsen in dieser Woche. Am Dienstag hatte die US-Investmentbank Goldman Sachs wegen technischer Probleme massenhaft fehlerhafte Kaufaufträge an die Optionsmärkte geschickt. Daraufhin brauchten die Börsenbetreiber fast einen ganzen Tag, um die Orders durchzuschauen und zu streichen.
NASDAQ PATZTE BEI FACEBOOK-BÖRSENGANG
Die Nasdaq ist ein gebranntes Kind. Für Aufsehen hatte im vergangenen Jahr der verpatzte Börsengang von Facebook gesorgt. Die Nasdaq-Systeme waren der Flut von Kauf- und Verkaufsaufträgen nicht gewachsen, stellte später die Börsenaufsicht SEC fest und verdonnerte das Unternehmen zu einer Rekordstrafe von 10 Millionen Dollar.
Auf die Entwicklung der Aktienindizes Nasdaq Composite und Nasdaq 100 wirkte sich die neue Panne nicht negativ aus. Beide legten jeweils um rund ein Prozent zu. Die Aktie des Börsenbetreibers selbst verlor hingegen 3,42 Prozent.
/ck/he
NEW YORK (dpa-AFX)
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