25.05.2018 13:19:45

Aktionärsschützer kritisieren schlechte Bayer-Entwicklung

BONN (Dow Jones)--Auf der Hauptversammlung von Bayer haben Aktionärsvertreter teils heftige Kritik an der Unternehmensentwicklung geübt. "Es schmerzt, dass Bayer von SAP vom Thron des wertvollsten DAX-Konzerns gestoßen wurde", sagte Marc Tüngler von der Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Anscheinend glaube die Börse bisher immer noch nicht an die Logik des Monsanto-Deals und dessen positive Effekte auf Bayer.

Ingo Speich von der Fondsgesellschaft Union Investment sieht Bayer mit der Monsanto-Übernahme "im Fadenkreuz einer kritischen Öffentlichkeit". Der US-Konzern stehe wegen seiner Gentechnik und seines Geschäftsgebarens seit Jahren am Pranger. Es sei zweifelhaft, "ob die Amerikaner zu einer Kehrtwende fähig sind". Der zweifelhafte Ruf von Monsanto schrecke "sowohl Verbraucher als auch Investoren ab. Bayer läuft Gefahr, wegen Monsanto viele nachhaltig orientierte Investoren zu verlieren", warnte Speich.

Er rief die Bayer-Führung angesichts der Reputationsrisiken dazu auf, sich "stärker für Artenvielfalt und Umweltschutz" einzusetzen, und die jüngste Verbotsbestätigung des Europäischen Gerichts für die bienenschädlichen Neonikotinoide zu akzeptieren. "Wir fordern Sie auf, von weiteren rechtlichen Schritten abzusehen", sagte Speich. Bayer hatte nach dem Urteil angekündigt, man werde die rechtlichen Optionen prüfen.

Auch Winfried Mathes von der Fondsgesellschaft sagte, hier wäre "eher Demut angesagt", anstatt in einer Pressemitteilung den Untergang des europäischen Pflanzenschutzes vorherzusagen. Unternehmen, die nicht auf neuen Herausforderungen reagierten, könnten in existenzielle Nöte geraten.

Kritik gab es auch an der Entwicklung der Bayer-Geschäfte im vergangenen Jahr. Sie galt der anhaltenden Schwäche der Sparte mit verschreibungsfreien Arzneimitteln, den Problemen mit der Lagerhaltung im Agrargeschäft in Brasilien und den zu Jahresbeginn bekannt gewordenen Qualitätsproblemen in der Pharmazieproduktion. "Angesichts der Qualitätsmängel stellt sich die Frage, ob Bayer vor lauter Übernahmeüberschwang nicht das Brot- und Buttergeschäft vernachlässigt", fragte Union-Fondsmanager Speich.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/sha

(END) Dow Jones Newswires

May 25, 2018 07:20 ET (11:20 GMT)

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