09.11.2016 18:04:08

AKTIE IM FOKUS 2: Keine Kurseuphorie bei Munich Re trotz höherer Gewinnziele

(neu: Aktie mit dem Markt erholt, DZ-Abstufung, Baader-Stimme)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz angehobener Jahresziele des weltgrößten Rückversicherers haben sich die Anleger bei Munich Re (Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft) am Mittwoch in Zurückhaltung geübt. Da sich das Marktumfeld nach dem überraschenden Wahlausgang in den USA im Tagesverlauf deutlich aufhellte, konnten sich die Papiere nach sehr schwachem Start aber deutlich erholen. Sie retteten sich in den letzten Minuten sogar knapp mit 0,14 Prozent auf 175,05 Euro ins Plus und gehörten so zum Mittelfeld im DAX, der sich nach einem denkwürdigen und schwankungsreichen Tag klar im Plus eingependelt hatte.

Am Morgen waren die Papiere noch mit Abgaben jenseits der 5 Prozent in den Handel gestartet. Händler sahen die Stimmung dabei auch vom schwachen US-Dollar belastet, der in der Nacht wegen der Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten deutlich unter Druck geraten war. Dieser Effekt verschwand aber, als sich das Bild an den Finanzmärkten im Tagesverlauf deutlich wandelte.

AKTIEN GUT GELAUFEN - AUSBLICK KEINE ÜBERRASCHUNG

Eine klar positive Kursreaktion blieb auch deshalb aus, weil die Papiere zuletzt gut gelaufen waren. Analyst Thorsten Wenzel von der DZ Bank begründete damit seine Abstufung der ehemals zum Kauf empfohlenen Papiere auf "Halten". Vor allem in den Sommermonaten war es bei den Munich-Re-Aktien aufwärts gegangen: Allein zwischen Anfang Juli und Ende Oktober waren sie um mehr als ein Viertel gestiegen. Dennoch steht seit Jahresbeginn ein Verlust von fünf Prozent zu Buche, während sich das Minus beim Dax in dieser Zeit nur auf rund ein Prozent beläuft.

Analysten wie Daniel Bischof von der Baader Bank zeigten sich am Mittwoch nicht davon überrascht, dass der Rückversicherer sein Jahresziel nach oben ge schraubt hatte. Wegen geringer Großschäden rechnet Finanzvorstand Jörg Schneider damit, dass der Überschuss die zuletzt ins Auge gefassten 2,3 Milliarden Euro in diesem Jahr deutlich übertrifft. Diese hatte der Vorstand im Zuge einer Gewinnwarnung im Mai als neue Zielgröße genannt. Die neuen Aussagen seien in den Markterwartungen und in seinen eigenen Prognosen bereits enthalten, betonte Bischof.

ZAHLEN GEMISCHT BEWERTET

Die vorgelegten Zahlen der Munich Re zum dritten Quartal wurden derweil gemischt bewertet. Einige Analysten bezeichneten dies als insgesamt "etwas schwächer als erwartet". Unter ihnen etwa LBBW-Analyst Werner Schirmer, der konstatierte, dass das Nettoergebnis trotz eines Anstiegs um 32 Prozent auf 685 Millionen Euro die Konsensschätzungen von 753 Millionen Euro verfehlt habe.

Andere wiederum lobten die Resultate, unter ihnen Analyst Jit Hoong Chan von S&P Global. Er äußerte sich zugleich aber vorsichtig zu den Perspektiven, auch weil sich die Bruttoprämien erneut nicht verbessert hätten. Im dritten Quartal waren sie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1 Prozent zurückgegangen. Chan verwies außerdem auf den Preiskampf, schwächelnde Kapitalmärkte und das niedrige Zinsumfeld als vorläufige Ergebnisbremsen. Positiv merkte er aber die nachhaltige Dividendenrendite an.

SORGE ÜBER KÜNFTIGE GEWINNSTEIGERUNGEN

Auch Händler Andreas Lipkow rechnet damit, dass der Rückversicherer weiterhin Probleme haben wird, in den kommenden Jahren nachhaltig attraktive Gewinnsteigerungen zu melden. "Die aktuelle Gewinnanhebung kam nur zustande, da es - Wortlaut des Versicherers - durch 'zufallsbedingt unterdurchschnittliche Schadenbelastung aus Großschäden' geringere Belastungen gab."

Eine solche Äußerung lässt laut Lipkow aufhorchen. "Der Markt tritt dem Unternehmen daher eher skeptisch gegenüber, zumal sich die Zinslandschaft ebenfalls nicht zum Vorteil für Versicherer entwickelt hat", so der Börsianer./ck/stw/stb/tih/he

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