02.05.2016 13:31:55

MÄRKTE EUROPA/Kleine Erholung - Goldpreis über 1.300 USD

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Einbruch zum Wochenausklang erholen sich Europas Börsen am Montag etwas. Vor allem der Dax legt etwas stärker zu, nachdem es ihn am Freitag besonders stark erwischt hatte mit einem Minus von 2,7 Prozent. Er erholt sich am Mittag um 0,9 Prozent auf 10.132 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,3 Prozent auf 3.038 Zähler zu. Eine stärkere Erholung verhindert der weiter steigende Euro. Die Börsen in Mailand, Wien und Helsinki melden sogar leichte Kursverluste. In Mailand drücken Probleme im Bankensektor auf die Stimmung.

   "Druck auf den DAX kommt (...) vom Devisenmarkt, wo der Euro Fahrt in Richtung 1,15 US-Dollar aufnimmt", sagt Jochen Stanzl von CMC Markets. Der Euro hat zum US-Dollar den Sprung über diese Hürde nur denkbar knapp verpasst: Im Tageshoch handelte die Gemeinschaftswährung mit 1,1493 Dollar auf dem höchsten Stand seit Mitte Oktober. Eine starke Währung schmälert die Exportchancen der Unternehmen in der Eurozone.

   Alles in allem dürften die Umsätze am Montag dünn bleiben, vor allem auch wegen eines Feiertags in Großbritannien, wo die Börse geschlossen ist. Auch in Schanghai und Hongkong wurde wegen eines Feiertags nicht gehandelt, und auch der Aktienmarkt in Russland ist geschlossen.

Dollar-Schwäche und Spekulanten treiben Goldpreis hoch Der Goldpreis ist am Montag erstmals seit Januar vergangenen Jahres über 1.300 US-Dollar je Feinunze gestiegen. Er legte bis auf 1.304,30 Dollar zu. "Unterstützt wird Gold vom schwachen US-Dollar", sagt Eugen Weinberg von der Commerzbank. Weil Gold in Dollar gehandelt wird, wird es für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum bei einem schwächeren Dollar billiger. Zudem seien am Freitag insgesamt 1,7 Tonnen Gold über börsengehandelte Fonds (ETF) gekauft worden, so Weinberg. Vor allem spekulative Finanzanleger hätten den Goldpreis zuletzt stark nach oben getrieben, vermutet Weinberg. Es drohten daher Preiskorrekturen.

   Am Aktienmarkt stehen italienische Bankenaktien unter Druck. UniCredit und Mediobanca verlieren je 3,3 Prozent, andere Bankentitel geben um bis zu 5,2 Prozent nach wie UBI Banca. "Grund ist der Misserfolg um den Banco Popolare Vincenza", sagt ein Aktienhändler. Die Mediobanca habe das Institut verkaufen wollen, mangels Investoren müsse nun aber der Staat einspringen. Der Stoxx-Bankensektor ist mit einem Minus von 0,6 Prozent der schwächste unter den Branchenindizes.

   Am deutschen Aktienmarkt zählen Deutsche Bank mit einem Abschlag von 2,6 Prozent zu den größeren Verlierern. Hier verstimmt ein Bericht der Financial Times, dem zufolge die Deutsche Bank in Großbritannien regulatorische Vorschriften im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung nicht eingehalten haben soll. Das habe die britische Finanzaufsicht FCA bei ihren Kontrollen festgestellt. Ein Sprecher der Deutschen Bank bestätigte auf Nachfrage von Dow Jones Newswires den Bericht.

   Am Montag ist unterdessen für viele Aktionäre Zahltag. Unter anderem schüttet BASF 2,90 Euro je Aktie aus, Bayer zahlt den Aktionären 2,50 Euro, Continental 3,75 Euro und Merck 1,05 Euro. Wegen der Dividendenzahlungen geht es für die BASF-Aktie um 3 Prozent nach unten, Bayer verlieren 0,7 Prozent, Continental 0,5 Prozent und Merck 2,2 Prozent.

BMW und Lufthansa werden vor Zahlen gekauft BMW verteuern sich um 1,7 Prozent. Die Münchener veröffentlichen am Dienstag die im ersten Quartal erzielten Ergebnisse. Der BMW-Kurs ist seit Jahresbeginn um 16 Prozent gefallen. Auch Daimler und VW steigen um jeweils 1 Prozent. Damit stützt der Automobilsektor auch den DAX. Auch die Lufthansa legt am Dienstag den Quartalsbericht vor, der Aktienkurs steigt um 2,1 Prozent.

   Bei den Nebenwerten brechen LPKF um 12 Prozent ein. Der Hersteller von Lasertechnik hat das Umsatzziel für dieses Jahr von 100 bis 120 Millionen Euro auf 90 bis 110 Millionen Euro gesenkt. Im ersten Quartal ist der Umsatz um fast ein Drittel eingebrochen.

   Alstria Office handeln 0,7 Prozent höher. Der Staatsfonds Singapurs hat sich mit 12,7 Prozent an der im MDAX enthaltenen Immobiliengesellschaft Alstria Office beteiligt. Übernommen hat der Fonds den Anteil vom bisherigen Großaktionär Oaktree.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.033,97 0,19 5,76 -7,15 Stoxx-50 2.853,69 -0,09 -2,59 -7,95 DAX 10.119,74 0,80 80,77 -5,80 MDAX 20.309,37 1,04 208,66 -2,24 TecDAX 1.630,54 0,34 5,60 -10,94 SDAX 8.791,51 0,00 0,21 -3,37 FTSE 0,00 0,00 0,00 -0,01 CAC 4.445,85 0,38 16,89 -4,12

Bund-Future 162,35 37 4,21

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 08:22 Fr, 18:08 % YTD EUR/USD 1,1479 +0,14% 1,1463 Fr, 18.08 Uhr +5,7% EUR/JPY 122,42 +0,25% 122,11 1,1440 -4,0% EUR/CHF 1,1004 +0,06% 1,0998 122,30 +1,2% GBP/EUR 1,2741 -0,04% 1,2746 1,0985 -6,2% USD/JPY 106,64 +0,10% 106,54 1,2788 -9,2% GBP/USD 1,4626 +0,11% 1,4609 106,91 -0,8% 1,4630 ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,62 45,92 -0,65 -0,30 +12,1% Brent/ICE 0,00 48,13 0,00 0,00 +18,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.299,23 1.292,91 +0,5% +6,33 +22,5% Silber (Spot) 17,90 17,85 +0,3% +0,05 +29,5% Platin (Spot) 1.081,04 1.076,98 +0,4% +4,06 +21,3% Kupfer-Future 2,27 2,28 -0,3% -0,01 +6,1%

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger.de@wsj.com

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   May 02, 2016 07:01 ET (11:01 GMT)

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