Experten bullish |
03.10.2020 22:39:00
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Dollar-Stärke drückt den Goldpreis - US-Wahlen dürften Kurs aber wieder stützen
• Experten: US-Präsidentschaftswahl dürfte Gold stützen
• Donald Trump schürt Unsicherheit
Anfang August erreichte der Goldpreis ein Rekordhoch bei knapp 2.073 Dollar. Seither hat er aber wieder fast 10 Prozent seines Werts eingebüßt.
Starker US-Dollar belastet den Goldpreis
Einer der Gründe hierfür ist das Wiedererstarken des US-Dollars. Denn zum einen wird Gold an den Weltmärkten in der US-Währung gehandelt, was zur Folge hat, dass ein starker Greenback das gelbe Edelmetall für Anleger außerhalb der USA teurer macht. Zum anderen gilt der Greenback ebenso wie Gold als "sicherer Hafen". Aufgrund der jüngsten Dollarstärke gewinnen US-Anlagen nun wieder an Attraktivität, was zu Lasten des "Konkurrenten" Gold geht.
So zitiert "Cash" den Commerzbank-Analysten Carsten Fritsch mit den Worten: "Der starke Dollar ist wie ein Mühlstein am Hals der Edelmetallpreise und verstärkt den Druck aufs Gold, trotz einer wieder größeren Vorsicht gegenüber Risiken."
US-Präsidentschaftswahl rückt in den Fokus
Doch trotz dieser jüngsten Entwicklung glaubt Chintan Karnani, Chief Market Analyst bei Insignia Consultants, laut "MarketWatch" nicht, dass dieser Trend beim Gold anhalten wird. Seine Begründung: Der "Bammel im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl" werde dafür sorgen, dass die Goldschwäche nicht lange anhalten wird.
Und auch die Citigroup ist aus dem gleichen Grund bullish für den Goldpreis. Wie "aktiencheck" unter Berufung auf eine Citi-Studie berichtet, sehen die Experten der US-Großbank das gelbe Edelmetall wieder über die Marke von 2.000 Dollar klettern. Und noch vor Jahresende rechnen sie mit einem neuen Allzeithoch, denn die Unsicherheiten in Zusammenhang mit der US-Wahl am 3. November seien womöglich derzeit noch nicht eingepreist. Dies könne ein außergewöhnlicher Katalysator für den Goldpreis im Schlussquartal 2020 werden.
Trump schürt Unsicherheit
Diese Unsicherheit wird von Amtsinhaber Donald Trump noch maßgeblich verschärft. Wiederholt hatte er vor seinen Anhängern behauptet, die Abstimmung nur durch Wahlbetrug verlieren zu können.
"Wir müssen sicherstellen, dass die Wahl ehrlich ist. Aber ich weiß nicht, ob sie es sein kann", so Trump. Hintergrund ist, dass sich angesichts der Corona-Pandemie wohl mehr Wähler als üblich zu einer Abstimmung per Briefwahl entscheiden dürften. Hierdurch nehme jedoch die Gefahr von Wahlfälschung drastisch zu, kritisiert der derzeitige Präsident - ohne dies jedoch belegen zu können.
Experten bestreiten diese Aussage. Womöglich poltert Trump jedoch nur deshalb gegen die Briefwahl, weil davon ausgegangen wird, dass sich wesentlich mehr Anhänger der Demokraten als Republikaner-Sympathisanten zu einer Abstimmung per Post entscheiden. Und da die allgemeinen Umfragewerte für einen Wahlerfolg seines Herausforderers Joe Biden sprechen, wettert Trump nun gegen die Briefwahl.
Zusätzlich Öl ins Feuer goss der amtierende Präsident, als er Ende September auf die Frage eines Reporters, ob er bei einem Sieg seines demokratischen Rivalen eine friedliche Amtsübergabe gewährleisten werde, nur ausweichend antwortete: "Wir müssen abwarten, was passiert". Hierfür erntete Trump scharfe Kritik seitens der Demokraten und selbst mehrere seiner eigenen Parteikollegen verwiesen darauf, dass eine friedliche Amtsübergabe ein Grundpfeiler der US-Verfassung sei.
Donald Trump sorgt also dafür, dass die anstehenden Wahlen möglicherweise die angespanntesten seit Jahrzehnten werden. Diese Unsicherheit dürfte zumindest dem Goldpreis helfen.
Redaktion finanzen.at
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