Tech-Giganten 12.09.2020 23:26:00

Facebook, Apple, Google & Co.: Mögliche Problemquellen für Investmentfonds

Facebook, Apple, Google & Co.: Mögliche Problemquellen für Investmentfonds

• Goldman Sachs erkennt Problematik für Investmentfonds
• S&P 500 zu konzentriert aufgestellt
• Schwergewichtige Tech-Riesen bereiten Schwierigkeiten


Der S&P 500 gilt als Index, der durch seine Zusammensetzung einen breiten Teil des Marktes widerspiegelt. Erst kürzlich verzeichnete der US-Aktienindex ein neues Allzeithoch. Getrieben unter anderem durch eine Aktiengruppe, die in ihrer Performance gegenwärtig kein Halten kennt - das schlägt sich auch in der Gewichtung des Index nieder.

23 Prozent des S&P 500 sind FAAMG

Die Aktien der fünf US-Mega-Caps Facebook, Amazon, Apple, Microsoft und Google schossen in den vergangenen Wochen unaufhaltsam in die Höhe und bescherten dementsprechend hohe Marktkapitalisierungen. Der iPhone-Hersteller beispielsweise erreichte einen Börsenwert in Höhe von zwei Billionen US-Dollar. Zwischenzeitlich machten die FAAMG 23 Prozent des S&P 500 aus. Ähnlich konzentriert geht es beim Russell 1000 zu - obwohl jeweils eine große Anzahl von Aktien vertreten sind, ist die prozentuale Gewichtung entscheidend.

Dieser Umstand führt für viele Investmentfonds womöglich zu Schwierigkeiten, da weniger Aktien der einzelnen Mega-Caps aufgenommen werden können. "Tech stellt zum ersten Mal seit mindestens 2012 die größte Untergewichtung im Sektor der großkapitalisierten Investmentfonds dar," zitiert Yahoo Finance aus einer vorliegenden Notiz der US-Investmentbank Goldman Sachs.

Investmentfonds konnten an Tech-Gewinnen nicht partizipieren

Da der S&P 500 gegenwärtig so stark konzentriert ist wie nie zuvor, kommt es zu Schwierigkeiten bei Investmentfonds, stellte die US-Bank fest. Dementsprechend waren die Large-Cap-Investmentfonds vergleichsweise unterexponiert, weshalb sie nicht ausgiebig an den Gewinnen teilhaben konnten. Denn laut den Regeln der Börsenaufsicht SEC dürfen konzentrierte Investmentsfonds nicht mehr als 25 Prozent einer Branche aufweisen. Zwecks der Diversifizierung müssen sie "in ihrem Prospekt jede Politik zur Konzentration ihrer Investitionen" offenlegen, verlautet Yahoo Finance.

Umfassende Fonds, die nicht konzentriert aufgestellt sind, müssten dieser Offenlegungen nicht nachkommen. Wohl könne aber ein zeitweiliger Überschuss für defensive Zwecke mit Offenlegung erlaubt werden.

Was passiert, wenn Investmentfonds an die Obergrenze stoßen

Die wertvollen Tech-Riesen bringen eine neue Untergewichtung in den Portfoliobeständen einiger Investmentfonds mit. Eine Lösung scheint für viele noch nicht gefunden zu sein, schrieb Goldman Sachs. "Vanguard überwacht die zugrundeliegenden Portfoliobestände und Offenlegungen unserer Fonds genau und verfolgt gelegentlich Änderungen des Diversifikationsstatus eines Fonds, um eine Verletzung der Diversifikationsregel zu vermeiden", sagte die Investmentbank.

Goldman Sachs stellte für die eigene Strategie fest, dass eine Lösung auch in Investitionen in andere Anlagevehikeln zu finden sein. Gegebenenfalls komme es zu Schließungen einiger Fonds, aufgrund der ungewöhnlichen Lage.

Redaktion finanzen.at

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