Kolumne

Die vergangenen Jahre waren trotz aller Regulierung das ideale Umfeld für Profis: Kurshöchststände nach Finanz- und Eurokrise, Liquiditätsschwemme und ein historisch niedriges Zinsniveau bei beständigem Wirtschaftswachstum. Hinzu kamen politische Ereignisse, die Kapitalmärkte in jegliche Richtung befeuern konnten.

Mit diesen Herausforderungen sehen sich natürlich nicht nur Aktienhändler sondern auch private Anleger konfrontiert. Sie streben in der Regel nach mehr Sicherheit und nehmen Portfolioumschichtungen in größeren Abständen vor. Dennoch wollen sie von Kursanstiegen profitieren, es stellt sich nur die Frage: Wie kann man gut gestreut am Kapitalmarkt teilnehmen? Eine Möglichkeit dafür bieten Investmentfonds. Also ein Sondervermögen, das in unterschiedliche Wertpapiergattungen wie Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe und/oder Derivate investiert und von einer Kapitalanlagegesellschaft verwaltet wird.

Die Entscheidung für einen Investmentfonds ist gleichzeitig eine für mehr Risikostreuung. Offen ist noch die Frage, ob aktiv oder passiver Investmentfonds. Erstere basieren auf gründlicher fundamentaler oder technischer Analyse eines Marktes und der darin enthaltenen Wertpapiere: jene mit höherem Risiko und Ertragspotential werden übergewichtet und wenig vielversprechende untergewichtet - in der Erwartung, besser als die Benchmark zu performen. Dahinter stehen Fondsmanager und die damit verbunden Verwaltungsgebühren als Entgelt für das aktive Management, die sich auf den Anleger durchschlagen. Die zweite Variante: passiv gemanagte Investmentfonds, auch Exchange Traded Funds oder kurz ETFs genannt. ETFs sind ein vielseitiges Produkt. Mit dieser Fondsgattung können Anleger einfach, effektiv und kostengünstig in die unterschiedlichsten Märkte, Regionen und Themen investieren. Das dahinterliegende Prinzip ist stets das Gleiche: Der ETF bildet einen bestimmten Börsenindex möglichst genau ab. Dabei gibt es keinen Manager, der über die Zusammensetzung des Portfolios entscheidet, es entfällt also der Ausgabeaufschlag, da sie an der Börse gehandelt werden (oft spricht man daher auch von börsengehandelten Indexfonds). Die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio) liegt ebenfalls deutlich unter den jährlichen Kosten der aktiven Pendants. Im Juni 2017 hat die Wiener Börse das Segment Global Market ins Leben gerufen. Im Global Market können heimische Anleger neben derzeit 430 internationalen Aktien - zum Beispiel Aktien von Amazon, Apple, Bayer, Danone, Facebook, Heineken, JP Morgan, L'Oreal und Volkswagen - handelbar. Mitte Oktober wurden auch 60 an der ETFs mit Fokus Europa und USA in dieses Segment aufgenommen. Sie sind zu günstigen Inlandsgebühren handelbar und zumindest ein Market Maker gewährleistet mit kompetitiven und verbindlichen An- und Verkaufspreisen den fortlaufenden und liquiden Handel der ETFs. Sie bilden zB den ATX 1:1 nach und ermöglichen so, in einen ganzen Markt zu investieren ohne Einzelaktien zu kaufen.

ETFs liegen weltweit im Trend: Ende 2016 wurden in Europa 515 Mrd. Euro in 1.530 ETFs verwaltet. Nur 10 Jahre zuvor waren es noch 68 Mrd. Euro in 266 Titeln. Warren Buffet hat damals das Potenzial von ETFs erkannt, und mit einem Einsatz von einer Million US-Dollar gewettet, ein günstiger ETF auf den amerikanischen S&P 500 würde die Performance aktiver Hedgefonds schlagen. Buffets Investment hat trotz Kurseinbrüchen während der Finanzkrise jährlich durchschnittlich über 7% Ertrag erwirtschaftet, während fünf ausgewählte Hedgefonds lediglich über 2% Rendite pro Jahr liefern konnten. Das ist nur ein Beispiel von vielen, dass sich passive Investmentfonds als einfacher, effektiver und kostengünstiger Bestandteil der eigenen Veranlagung anbieten und immer weiter in den Fokus von Anlegern aller Art rücken: Mit breiter Risikostreuung und attraktivem Ertragspotenzial.

Author: Manuel Kurz, Member Sales & Business Development

Über die Wiener Börse

Die Wiener Börse ist die einzige Wertpapierbörse Österreichs und stellt modernste Infrastruktur, Marktdaten und relevante Informationen zur Verfügung. Sie bietet österreichischen börsenotierten Unternehmen maximale internationale Sichtbarkeit, die größte Liquidität und die höchste Transparenz. Ihren Anlegern gewährleistet sie eine reibungslose und effiziente Durchführung der Börsengeschäfte. Die Wiener Börse betreibt den zentralen Marktdatenfeed für Zentral- und Osteuropa (CEE) und hat sich in der Berechnung von Indizes auf die Region etabliert. Sie kooperiert im Verbund mit ihrer Holding-Mutter CEESEG mit über zehn Börsen in CEE und wird für dieses Know-how weltweit geschätzt.


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