Fed-Modell |
25.11.2024 23:54:00
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Erstes Alarmsignal seit 2008: Droht dem Aktienmarkt eine Krise?
• Experte analysiert Vorhersagekraft des Fed-Modells
• Chancen und Risiken des Modells im Blick
Das Fed-Modell ist ein Markt-Timing-Modell, das ursprünglich entwickelt wurde, um den Aktienmarkt zu bewerten und mögliche zukünftige Bewegungen vorherzusagen. Es vergleicht die Ertragsrendite des Aktienmarktes mit der Rendite von zehnjährigen US-Staatsanleihen. Die Theorie besagt, dass Aktienmarktbedingungen dann günstig sind, wenn die Ertragsrendite des Marktes höher ist als die Rendite von Staatsanleihen - und ungünstig, wenn sie darunter liegt.
Das Fed-Modell: Eine zuverlässige Methode zur Vorhersage des Aktienmarktes?
In den letzten Jahren gab es immer wieder Spekulationen, ob das Fed-Modell Bewegungen am Aktienmarkt tatsächlich zuverlässig vorhersagen kann. Aktuell zeigt das Fed-Modell, dass die Ertragsrendite des S&P 500 bei 3,324 Prozent liegt, während zehnjährige US-Staatsanleihen eine Rendite von 4,431 Prozent bieten (Stand: 21.11.2024). Dies bedeutet, dass das Fed-Modell derzeit ein negatives Warnsignal ausgibt, was die zukünftige Marktentwicklung betrifft.
Obwohl das Fed-Modell auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen mag, hat es in der Praxis viele Schwächen. Der Finanzexperte Cliff Asness, Gründer von AQR Capital Management, erklärte dies in seinem Artikel "Fight The Fed Model". Asness kritisierte das Fed-Modell und sagte, dass es den Anschein von gesundem Menschenverstand erwecke, jedoch auf einer falschen Annahme basiere. Er betonte, dass das Fed-Modell oft irreführend sei.
Einer der Hauptkritikpunkte von Asness ist, dass es die Ertragsrendite des Aktienmarktes mit der Rendite von Staatsanleihen vergleicht, ohne dabei den Unterschied zwischen realer und nominaler Rendite zu berücksichtigen. Die Ertragsrendite des Aktienmarktes ist eine reale Rendite, da Unternehmensgewinne tendenziell schneller wachsen, wenn die Inflation höher ist. Dagegen ist die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe jedoch eine nominale Rendite und schwankt nicht mit der Inflation.
Experte analysiert Performance des Fed-Modells
Der MarketWatch-Kolummnist Mark Hulbert hat laut einem aktuellen Bericht von MarketWatch das Fed-Modell rückwirkend bis ins Jahr 1871 analysiert. Dabei hat er die Performance der Ertragsrendite und des Fed-Modells verglichen, um die inflationsbereinigte Gesamtrendite des Aktienmarkts in den folgenden ein-, fünf- und zehnjährigen Perioden vorherzusagen. Das Ergebnis zeigt, dass die Kombination einer realen Rendite mit einer nominalen Rendite zu einer ungenauen Bewertung der Marktlage führt, weshalb das Fed-Modell in der Vergangenheit oft fehlerhafte Vorhersagen geliefert hat. Hulbert schlussfolgerte daher, dass das Fed-Modell "Äpfel mit Birnen vergleicht".
Die Bedeutung des Fed-Modells für den Aktienmarkt: Sollten Anleger besorgt sein?
Obwohl das Fed-Modell derzeit ein negatives Signal für den Aktienmarkt ausgibt, bedeutet dies also nicht zwangsläufig, dass der Markt in naher Zukunft fallen wird. Das Modell habe in der Vergangenheit laut Hulbert wenig zuverlässige Vorhersagen getroffen. Bei der Beurteilung des Marktes existieren viele andere Faktoren, wie geopolitische Unsicherheiten, steigende Zinssätze oder potenzielle wirtschaftliche Abschwünge, die berücksichtigt werden müssen. Wenn das Fed-Modell dies nicht tut, ziehe es falsche Schlüsse und bietet keine verlässliche Grundlage für Investitionsentscheidungen.
Redaktion finanzen.at
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