Geopolitische Spannungen 22.02.2022 22:12:00

Geopolitische Konflikte: Der Bitcoin im Spannungsfeld zwischen Russland und der Ukraine

Geopolitische Konflikte: Der Bitcoin im Spannungsfeld zwischen Russland und der Ukraine

• Nervosität an den Aktienmärkten erfasst auch Kryptoanleger
• Bitcoin im Spannungsfeld der Geopolitik
• Relevanz von BTC im Ukraine-Konflikt steigt


Die Aktienmärkte reagieren empfindlich auf jedwede Nachrichten aus der Ostukraine. An den Börsen weltweit sind die Schwankungen angesichts der unsicheren Gemengelage stark: Während Hinweise auf eine Entspannung im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine Anleger Mut schöpfen und die Börsen steigen lassen, sorgen Nachrichten über eine drohende Eskalation der Situation immer wieder für Rückschläge am Börsenparkett.

Kryptofans halten in einem spannungsgeladenen und von Unsicherheit geprägten Umfeld Kryptowährungen - und insbesondere den Bitcoin - für ein Alternativinvestment, mit dem Anleger ihre Depotrisiken begrenzen können. Doch der Kryptomarkt reagiert seit geraumer Zeit im Einklang mit den Aktienmärkten, wer in der geopolitisch angespannten Lage nach Sicherheit sucht, dürfte sie in Bitcoin aktuell kaum finden. Seit Jahresstart hat das Krypto-Urgestein zweistellig an Wert verloren, auf Sicht von drei Monaten ist der Bitcoin derzeit sogar ein Drittel günstiger. Nimmt man die Höchstkurse aus dem November zur Grundlage, fällt der Preisabschlag sogar noch größer aus.

Experten nehmen Bitcoin-Zukunft ins Visier

Yuya Hasegawa, Krypto-Marktanalyst bei der japanischen Bitcoin-Börse Bitbank, sieht den Bitcoin aktuell im Spannungsfeld geopolitischer Ereignisse. "Bitcoin wird von einigen als staatenlose Währung bezeichnet und hat sich in der Vergangenheit bei geopolitischen Spannungen tatsächlich gut entwickelt, sodass wir mit einer gewissen Nachfrage als sicherer Hafen rechnen konnten", zitiert CNBC den Experten. Die Veränderung der Landschaft habe den Bitcoin jedoch anfällig für die Volatilität der US-Börsenmärkte gemacht, so Hasegawa weiter. Seiner Ansicht nach würde erst eine Entspannung an der russisch-ukrainischen Grenze auch Bitcoin-Investoren wieder beruhigen.

Chris King, CEO und Gründer von Eaglebook Advisors, glaubt unterdessen nicht an ein schnelles Ende der Bitcoin-Schwäche. "Wenn wir uns in einem Bärenmarkt befinden, werden wir weitere acht oder neun Monate eine Seit- bis Abwärtsbewegung sehen, was eine Gelegenheit für die Krypto-Touristen ist, den Markt zu verlassen, und für die echten Spieler, diese Technologie weiter zu entwickeln", gibt CNBC den Experten wieder.
Zwar gebe es ein neues Interesse an dezentralisierten Finanzen, für ein Durchstarten sei es aber noch zu früh und das Konzept zu unterentwickelt. Auf lange Sicht sei er in DeFi zwar long, dennoch sei dieses Investment spekulativ, da die Infrastruktur noch im Aufbau und sie klobig und schwer zu bedienen sei. "Bitcoin war in den Jahren 2013 bis 2016 auch schwer zu kaufen, aber Unternehmen wie Coinbase und Gemini haben es einfacher gemacht. DeFi braucht diese Rampe, um sich zu verbessern und weniger spekulativ zu werden. Das braucht nur Zeit", so King weiter. Bitcoin selbst habe seine Killer-App noch nicht gefunden - das heißt, die Funktion, die es unverzichtbar mache, aber die zunehmende Akzeptanz werde den Coin dorthin bringen. Bitcoin-Adoption sei der Punkt, auf den es ankomme.

Bitcoin spielt größere Rolle im Ukraine-Konflikt

Während Experten also damit rechnen, dass die aktuelle unsichere politische Lage und die fehlende Adoption dem Bitcoin wohl noch weiter zu schaffen machen werden, haben Kryptowährungen im derzeitigen geopolitischen Konflikt eine große Rolle eingenommen.

Inmitten der Spannungen mit Russland hat die Ukraine Kryptowährungen legalisiert. Der Vizepremierminister der Ukraine, Mykhailo Fedorovon, hat in einem Twitterbeitrag darüber informiert, dass das ukrainische Parlament ein Gesetz über virtuelle Vermögenswerte verabschiedet hat, das Kryptowährungen legalisieren wird. Mit diesem Schritt wolle man auch das Vermögen der Ukrainer vor möglichem Missbrauch oder Betrug schützen, so der Politiker.

Diese Entscheidung könnte auch im Zusammenhang mit einer drohenden Eskalation im Streit mit Russland stehen, denn Kryptowährungen spielen in diesem Konflikt eine immer größere Rolle. Wie "Wired" berichtet, sind die Krypto-Spenden an das ukrainisches Militär zuletzt stark gestiegen. Auch Pro-ukrainische Hacktivisten würden ihren digitalen Widerstand zunehmend durch Kryptowährungen finanzieren, heißt es auf dem Portal weiter. In der zweiten Jahreshälfte 2021 sei die Summe der digitalen Spenden von 6.000 US-Dollar im Jahr 2020 auf 550.000 US-Dollar gestiegen, heißt es unter Berufung auf Elliptic, ein Unternehmen, das Blockchain-Analysen durchführt.

Bitcoin bleibt im Spannungsfeld

Die Ukraine-Krise rückt den Bitcoin also ins Spannungsfeld zwischen geopolitischer Unsicherheit und gleichzeitig steigender Relevanz im Konflikt in der Ostukraine. Was sich mehr auf den Bitcoin-Preis niederschlagen wird, bleibt abzuwarten. Aktuell scheinen Anleger eher vorsichtig zu agieren und traditionelle Risikoassets wie Bitcoin daher tendenziell zu meiden.

Redaktion finanzen.at

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