Regulierung |
25.06.2023 16:16:00
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Ehemaliger SEC-Mitarbeiter mit eindringlicher Warnung an Krypto-Investoren: "Sofort raus aus Krypto-Plattformen"
• Der Verbraucherschutz von Krypto-Unternehmen weise eine tiefe Kluft auf
• Objektivität seiner Aussagen könnte zweifelhaft sein
Dass die SEC in den vergangenen Wochen und Monaten vermehrt gegen den Kryptomarkt vorgeht, ist kein Geheimnis. So reichte die Börsenaufsicht zum Beispiel erst in diesem Monat eine Klage gegen die Krypto-Handelsplattform Binance ein und auch bei Coinbase flatterte eine Klage ins Haus. Bereits im Jahr 2022 waren die Durchsetzungsmaßnahmen im Krypto-Sektor durch die Behörde deutlich angestiegen. Nun äußerte sich auch ein ehemaliger SEC-Mitarbeiter über den Kryptomarkt.
"Verlassen Sie die Krypto-Plattformen sofort"
Auf Twitter wendete sich der ehemalige Leiter des SEC Office of Internet Enforcement, John Reed Stark, an Anleger von Krypto-Plattformen. "Verlassen Sie die Krypto-Plattformen sofort, ich kann es nicht deutlicher sagen", leitete Stark seinen Beitrag ein. Laut seinen Aussagen sei jetzt sicher, dass die Krypto-Handelsplattformen unter einer Belagerung durch die US-Regulierungs- und Strafverfolgungsbehörden stünden und diese gerade erst begonnen habe.
Get out of crypto platforms now, I can't say it any plainer. Having worked as an attorney in the SEC Enforcement Division for almost 20 years (including 11 years as Chief of the SEC Office of Internet Enforcement), I believe that we now know for certain that crypto trading…
- John Reed Stark (@JohnReedStark) June 8, 2023
Der ehemalige SEC-Mitarbeiter ist jedoch der Meinung, dass die Behörden mit kryptobezogenen Durchsetzungsmaßnahmen genau richtig lägen. Laut John Reed Stark sei es unumstößlich, dass Krypto-Handelsplattformen hochriskant, gefährlich und von Natur aus unsicher seien. Doch wie kommt er zu diesem Schluss?
Starks Argumentation
Was den Verbraucherschutz angeht, bestehe laut dem ehemaligen SEC-Mitarbeiter bei den Kryptobörsen nicht nur eine große Lücke, sondern eine tiefe Kluft. Insgesamt müssten Unternehmen, die Finanzdienstleistungen anbieten, sorgfältig mit dem Zugang zu und der Kontrolle von Anlegergeldern umgehen und allen Nutzern einen angemessenen Schutz und eine angemessene Absicherung bieten. Außerdem erhalte die SEC bei traditionellen, registrierten Finanzunternehmen eine uneingeschränkte und sofortige Einsicht in jeden Aspekt der Geschäftstätigkeit. Bei Krypto-Unternehmen sehe dies jedoch anders aus. Hier fehle der Aufsichtsbehörde "Aufsicht und Zugang - und sie hat kaum Möglichkeiten, betrügerisches Verhalten aufzudecken, zu untersuchen und zu verhindern", so Stark. Für Krypto-Börsen würden derzeit zum Beispiel keine Aufzeichnungs- und Archivierungspflichten in Bezug auf den Betrieb, die Kommunikation, den Handel oder andere Aspekte des Geschäfts gelten. Es gebe somit keine Veranlassung, sich an US-Gesetze und -Vorschriften zu halten, die Manipulation, Insiderhandel, Handel vor Kunden und anderes betrügerisches Verhalten von Kunden oder Mitarbeitern verbieten. Auch griffen keine vorgeschriebenen Cybersicherheitsanforderungen oder -standards zur Bekämpfung von Online-Angreifern und zum Schutz der Privatsphäre der Kunden.
Wie sind Starks Aussagen zu betrachten?
Stark erklärt auch, dass er kein Interesse am Kryptosektor habe und in seinem Bericht objektiv, unabhängig und neutral sei und stets nur nach der Wahrheit suche: "Bevor Sie mich als bürokratischen, abgehalfterten Lockvogel der SEC bezeichnen, bedenken Sie bitte, dass ich zwar tatsächlich abgehalftert (!) bin, aber in der Regel ein ausgesprochener und engagierter Kritiker der SEC". Wie BTC-ECHO berichtet, sei wegen seiner SEC-Vergangenheit und früheren Aussagen jedoch zweifelhaft, wie neutral und objektiv seine Äußerungen zum Kryptomarkt tatsächlich sein können.
Redaktion finanzen.at
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