Nach Klage der SEC |
09.07.2023 14:44:00
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Droht nun ein Altcoin-Crash? Robinhood trennt sich von Cardano & Co. - auch Celsius liquidiert Bestände
• Cardano, Polygon und Solana im Fokus
• Robinhood und Celsius lassen Altcoins fallen
SEC-Klage gegen Binance und Coinbase
Die US-amerikanische Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) stand Kryptowährungen in der Vergangenheit bereits mehrfach kritisch gegenüber. So sprach sich SEC-Chef Gary Gensler etwa dafür aus, den Großteil der Cyberdevisen als Wertpapiere einzuordnen. Einzig und allein der Bitcoin falle aufgrund des Mining-Prozesses nicht unter diese Klassifizierung und habe stattdessen eher den Status eines Rohstoffs inne. Anfang Juni ließ die Behörde den Worten dann Taten folgen und reichte Klage gegen die Kryptohandelsplätze Binance und Coinbase ein. Der Vorwurf: Die beiden Börsen sollen gegen US-Recht verstoßen haben, indem sie den Handel mit mehreren Internetmünzen wie Cardano, Polygon und Solana ermöglichen. Da diese Kryptowährungen wie Wertpapiere zu behandeln seien, liege ein unregistrierter Wertpapierhandel vor, wie die SEC in der Anklageschrift schreibt.
Robinhood reagiert - und stellt Handelsangebot um
Die jüngsten Klagen gegen Binance und Coinbase scheinen nun auch andere Branchengrößen zu verunsichern - so auch Robinhood. Robinhood ist Betreiber der gleichnamigen Trading-App, über die neben Aktien und ETFs auch zahlreiche Kryptowährungen gehandelt werden können. Im Rahmen einer regelmäßigen Überprüfung habe man sich dazu entschlossen, die Unterstützung für Cardano, Polygon und Solana einzustellen, so der Neo-Broker. Bis zum 26. Juni 2023 konnten Robinhood-Kunden ihre Bestände in den betreffenden Coins auf externe Wallets transferieren, zum Stichtag des 27. Juni wurden etwaige Restbestände automatisch zum Marktwert verkauft und der Erlös den jeweiligen Nutzerkonten gutgeschrieben.
Cardano, Polygon und Solana unter Druck
Die Ankündigung von Robinhood hatte bei den betreffenden Coins zeitweise deutliche Kursverluste zur Folge. Neben Cardano, Polygon und Solana mussten auch andere Altcoins deutlich einbüßen. Zwar konnten sich die die Kurse der in der Gunst von Robinhood gesunkenen Kryptowährungen seitdem wieder etwas erholen, das Ende der Durststrecke könnte jedoch trotzdem noch nicht erreicht sein.
Celsius-Crash rückt in den Fokus
Der Grund: der seit vergangenem Jahr insolvente Krypto-Lender Celsius. Der Anbieter, der von "CNBC" noch vor der Pleite als "einer der größten Akteure in der Krypto-Lending-Branche" bezeichnet wurde, kam im vergangenen Jahr nach Kurseinbrüchen im Krypto-Sektor unter die Räder. Aufgrund zahlreicher Abhebungen wurde bei Celsius eine Liquiditätskrise ausgelöst, weswegen der Dienst die Auszahlungen kurzerhand stoppte, um den "Betrieb zu stabilisieren". Trotzdem konnte sich der Krypto-Lender nicht mehr aufrappeln und meldete kurz darauf Insolvenz nach Chapter 11 an. Das Insolvenzverfahren dürfte sich Experten zufolge jedoch noch einige Zeit hinziehen. "Es wird zahlreiche Prozesse geben", stellte Insolvenz-Experte Daniel Gwen von Robes & Grey laut dem "Handelsblatt" in Aussicht. Demnach stehe außerdem nicht fest, wann - wenn überhaupt - die Gläubiger ihre Gelder wiedererhalten.
Umwandlung von Altcoins in Bitcoin und Ether
Wie BTC-ECHO berichtet, soll das insolvente Unternehmen noch auf Altcoin-Beständen in Höhe von 215 Millionen US-Dollar sitzen. Cardano, Polygon und Solana sollen davon etwa 90 Millionen US-Dollar ausmachen. Noch im Juli will sich Celsius offenbar von dieser Geldmenge trennen und sie in Bitcoin und Ether umwandeln, wie aus einer Einreichung der Anwaltskanzlei Kirkland & Ellis hervorgeht, die Celsius im Insolvenzverfahren vertritt. Die Maßnahmen sind Teil eines Reorganisationsplans, mithilfe dessen die ausstehenden Forderungen und Interessen der Gläubiger erfüllt werden sollen. Wie "Bitcoinist" berichtet, bringt die Umwandlung in Bitcoin und Ether einige Vorteile mit sich. Mit dem Fokus auf die beiden größten Kryptowährungen vereinfacht das Unternehmen seine Bestände und kann mögliche Kosten, die durch das Halten von Altcoins entstehen, senken. Darüber hinaus weisen Bitcoin und Ether eine höhere Liquidität als Altcoins auf - spätestens seit der SEC-Klage.
BTC-ECHO befürchtet nun jedoch, dass die Verkäufe bzw. Umwandlungen der Altcoin-Bestände von Celsius die Kurse von Cardano, Polygon und Solana weiter belasten könnten. Ob es tatsächlich zu weiteren Kurseinbußen kommen wird oder ob die Liquidationen der Altcoins bereits eingepreist ist, wird sich zeigen.
Redaktion finanzen.at
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