Rallytreiber Großinvestoren? |
06.05.2021 23:39:00
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BlackRock-Gründer Larry Fink: Kein besonderes Interesse an Kryptowährungen von institutionellen Investoren
• Lob als "großartige Anlageklasse"
• Klima- und Inflationsthemen relevanter
BTC-Rekord, Coinbase-Börsengang und Tesla-Einstieg: Kryptorally läuft auf Hochtouren
Die Kryptorally scheint derzeit kein Halten zu kennen. Nicht nur, dass der Bitcoin sich von einem Rekordhoch zum nächsten hangelt und auch Altcoins wie die als Spaßwährung eingeführte Cyberdevise Dogecoin ihre Marktkraft nach und nach stärken können - mit dem Börsengang der US-Kryptobörse Coinbase hat die Szene um digitale Währungen nun auch offiziell den Aktienmarkt erreicht. Als starke Antriebskraft gilt der mögliche Einstieg zahlreicher institutioneller Investoren, immerhin haben hier große Unternehmen wie Tesla, MicroStrategy, PayPal und Square vorgelegt. Aber auch Großbanken wie Morgan Stanley und Goldman Sachs wollen ihren Kunden bald den Handel mit Kryptowährungen ermöglichen, wie CNBC berichtet. Laut Larry Fink, Gründer des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock, ist von diesem Trend bei seinen Kunden aber noch nichts zu spüren.
Institutionelle Anleger können wenig mit Kryptowährungen anfangen
Wie der Unternehmer in der CNBC-Sendung "Squawk Box" verrät, seien Kryptowährungen bisher höchstens vereinzelt Gegenstand der Diskussionen mit den Kunden der Investmentgesellschaft gewesen. "[Bei] unseren breit angelegten Kundenbeziehungen haben wir sehr wenig Anknüpfungspunkte zur Diskussion über Kryptowährungen gehabt, außer einer Faszination", so Fink. Zwar sei es auch durchaus möglich, dass BlackRock-Kunden über dieses Thema mit anderen Marktteilnehmern diskutieren, seinem Empfinden nach bestehe aber kein großes Interesse seitens institutioneller Investoren. Dennoch haben digitale Währungen laut Fink das Potenzial, "eine großartige Anlageklasse" zu werden. "Wir untersuchen das Thema", erklärt der Gründer. "Wir verdienen Geld damit, aber ich bin nicht hier, um Ihnen zu sagen, dass wir ein breit angelegtes Interesse von Institutionen weltweit sehen." Erst im Februar berichtete BlackRock-CIO Rick Rieder, dass das Unternehmen sich gegenüber Kryptowährungen positioniert habe, nachdem auf der Unternehmenswebseite eine Stellenausschreibung für einen Krypto-Experten entdeckt wurde. Fink bestätigt das Engagement seines Konzerns in den Krypto-Trend nun.
Klimawandel und Inflation bereiten Investoren Sorgen
Auch wenn BlackRocks Kunden kein großes Interesse an Kryptowährungen zu zeigen scheinen, so seien es doch andere Themen, die für deren Investmententscheidungen eine hohe Relevanz haben. Allen voran führe man viele Gespräche mit institutionellen Anlegern über Klimarisiken und wie ihre Portfolios an diese Herausforderungen angepasst werden können, wirft Fink ein. Aber auch die Entwicklung der Wirtschaft sei eine häufige Sorge seiner Kunden. "Die Gespräche über [Haushalts-]Defizite und ... über das Inflationsrisiko sind bei unseren Kunden weltweit viel dominanter als die ganze Diskussion über Kryptowährungen", gibt der Vorstandsvorsitzende des Vermögensverwalters zu bedenken. So erklärte auch Chris Ailman vom Pensionfonds CalSTRS gegenüber CNBC, dass der Klimawandel das Hauptthema seines letzten Gesprächs mit Fink gewesen sei, während Kryptowährungen tatsächlich kaum zur Diskussion standen. "Wir haben nicht viel über Kryptowährungen gesprochen, aber [das Thema] ist auf der Forschungsagenda der meisten Institutionen", glaubt Ailman. "Ein paar der Stiftungen in den USA haben sich damit beschäftigt, aber im Moment ist alles Spekulation." Demnach sei es nach derzeitigem Stand zu früh, um festzustellen, ob Kryptowährungen sich als feste Anlageklasse etablieren können.
Unabhängig davon, wie sich die Nachfrage nach Internetwährungen entwickelt, ist Fink doch zuversichtlich, was den Aktienmarkt angeht. "Ich glaube, dass die Märkte aufgrund des monetären Stimulus, des fiskalischen Stimulus, des angesparten Bargelds und der Erträge in Ordnung sind", schätzt der Experte die derzeitige Situation ein. "Die Märkte werden weiterhin stärker sein."
Redaktion finanzen.at
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