Auch Anleihe unter Druck |
28.01.2015 17:26:00
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RBI-Anleiheinvestoren fürchten sich vor Verlusten
Eine 2025 fällige 500-Millionen-Euro-Nachranganleihe (Kupon: 4,5 Prozent) fiel dem Bericht zufolge um 2,6 Cent auf ein neues Rekordtief von 48 Cent, womit sie in dem Jahr schon rund 38 Prozent verloren habe. Credit Default Swaps (CDS) auf Nachrangpapiere der RBI würden innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Ausfallswahrscheinlichkeit von 70 Prozent signalisieren.
Der Aberdeen-Analyst Laurent Frings gibt in dem Bericht Marktbefürchtungen wider: "Wenn sie Kapital brauchen, sehen Anleger das Risiko, dass der Staat sie in die Haftung nimmt."
Die Bank hat laut Bloomberg am Mittwoch aber festgehalten, dass auch der im Mai fällige (gewinnabhängige, Anm.) Kupon auf eine 307-Millionen-Anleihe bezahlt wird. Es gebe keine Indikation, dass die Auszahlung vonseiten der Aufseher verhindert würde, wurde Banksprecherin Susanne Langer zitiert. Das gab der betreffenden Anleihe Auftrieb.
Die RBI-Aktie hat am Mittwoch wieder verloren und notierte am Nachmittag zeitweise unter 9 Euro. Eine neuerliche Kapitalerhöhung (Aktienemission) hat der Vorstand zuletzt in Abrede gestellt. Man werde komfortabel alle regulatorischen Kapitalanforderungen erfüllen.
In einer auf der Homepage veröffentlichten Prospekt-Ergänzung, datiert vom 12. Dezember 2014, hat die RBI zur Kapitalstärkung bzw. zum Risikoabbau namentlich Verbriefungsaktivitäten genannt. Zum Ende des Jahres 2014 werde man aller Voraussicht nach Vermögenswerte im Wert von ca. 1 bis 1,5 Milliarden Euro verbrieft haben, schrieb die Bank im Prospektnachtrag. Dies würde zu einer Reduktion der risikogewichteten Aktiva (RWA) um rund 500 Mio. Euro und einer Entlastung der Kapitalquote (CET1 Ratio) von 50 Millionen oder 0,07 Prozent führen. Die Bank hat auch vor, künftig Vermögenswerte von 3 bis 4 Mrd. Euro jährlich zu verbriefen, was wieder zu einer Reduktion der RWA um rund 1,5 Mrd. Euro und zu einer Entlastung der CET1 Ratio von 0,20 Prozent pro Jahr führen solle.
Am Kapital gezehrt haben die Währungsabwertungen in Russland und der Ukraine, wird auch im Prospektnachtrag per Ende 2014 eingeräumt. Die Rubel- und Griwna-Abwertungen könnten demnach die "CET1-Quote" (also die von Basel III geforderte Kernkapitalquote) unter das Niveau von 10 Prozent fallen lassen.
(APA)
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