19.04.2022 12:54:43

MÄRKTE EUROPA/Aktien und Anleihen starten schwach in die Woche

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte tendieren zum Start in die Woche leichter. Die Themen an der Börse sind nach dem langen Osterwochenende die gleichen wie in der Vorwoche: Die vom Angriffskrieg Russlands in der Ukraine ausgehende Verunsicherung, die Lieferkettenprobleme, steigende Energiekosten, eine galoppierende Inflation sowie steigende Zinsen. Einige Marktteilnehmern wundern sich derweil, dass sich die Aktien bei dieser Gemengelage überhaupt noch so gut halten. Diese Woche nimmt die Berichtssaison weiter an Fahrt auf. In Europa legen 23 Unternehmen aus dem Stoxx-600 ihre Zahlen vor, aus dem Techsektor SAP, ASM sowie ASML Holding. Aber auch die Dividendensaison kommt nun auf Fahrt, am Dienstag schütten zum Beispiel Airbus, Beiersdorf, Stellantis oder Unicredit ihre Dividende an die Aktionäre aus.

Der DAX verliert 0,9 Prozent auf 14.041 Punkte, der Euro-Stoxx-50 sinkt um 1,1 Prozent auf 3.805. Für die Anleihen geht es ebenfalls deutlich nach unten, im Gegenzug steigt die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren um 8 Basispunkte auf 0,92 Prozent.

Chinesisches Wachstum leicht über Erwartung

Leicht positiv wird das BIP zum ersten Quartal in China gesehen. Zwar stieg es stärker als erwartet, jedoch schwächte sich die Entwicklung im März bereits wegen zahlreicher Lockdowns ab. Die Corona-Bekämpfung habe in China eindeutig Priorität vor der Wirtschaftsentwicklung. Daher sei künftig eher mit Druck auf das BIP zu rechnen.

Derweil bleiben die Stagflationsängste dem Markt erhalten. Denn die Inflation steigt weiter, bei zugleich zunehmenden Wachstumsrisiken. Für Europa hatten die von der EZB befragten Volkswirte ihre Inflationsprognose auf einen Schlag verdoppelt von 3 auf 6 Prozent. Und in den USA springt die Rendite zehnjähriger Anleihen auf rund 2,90 Prozent, als nächstes Ziel wird die 3-Prozent-Marke erwartet. An den Anleihekursen fallen die Kurse am Morgen weiter.

Die unveränderte EZB-Nullzinspolitik erhöht den Druck auf den fast zinslosen Euro, die Renditeschere zu den USA geht weiter auf und treibt den Dollar. Auf der anderen Seite des Atlantiks hatte Fed-Mitglied James Bullard nun sogar eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte im Mai nicht ausschließen wollen, auch wenn eine Erhöhung um mehr als 50 Basispunkte nicht sein "Basisszenario" sei. Der Euro notiert derweil bei knapp 1,08 Dollar.

Analysten machen Kurse

Analystenkommentare sorgen für Bewegung. Hier reißt die Welle negativer Stimmen zu den Lieferdiensten nicht ab. Vor den Feiertagen hatte unter anderem Bank of America Kursziele oder Einstufungen gesenkt. Unter anderem wurden Delivery Hero auf Underperform abgestuft und fallen 3,1 Prozent. Just Eat Takeaway wurden auf Neutral nach Buy genommen und verlieren 5,1 Prozent. Bei Hellofresh hat nun Bernstein das Kursziel kräftig gesenkt, sie geben 2,7 Prozent nach. Deliveroo (-6,7%) hat von steigendem Druck auf die Preis berichtet.

Gesucht sind derweil die Aktien der Containerreedereien. Moeller-Maersk steigen 5,7 Prozent und Hapag-Lloyd um 5,0 Prozent. Als Kurstreiber machen Händler die Fortsetzung des harten Kurses in China gegen die Ausbreitung von Corona aus. Vor allem der Lockdown in Schanghai und sein nicht absehbares Ende sorge weiter für steigende Frachtraten und verbessere damit die Gewinnaussichten der europäischen Titel.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.807,63 -1,1% -41,05 -11,4%

Stoxx-50 3.736,68 -1,2% -46,42 -2,1%

DAX 14.041,95 -0,9% -121,90 -11,6%

MDAX 30.442,88 -0,7% -226,47 -13,3%

TecDAX 3.156,09 -1,4% -44,88 -19,5%

SDAX 14.068,53 -1,1% -157,00 -14,3%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:20 Uhr Do 17:04 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0789 +0,1% 1,0772 1,0782 -5,1%

EUR/JPY 138,46 +1,1% 138,10 135,69 +5,8%

EUR/CHF 1,0232 +0,5% 1,0187 1,0158 -1,4%

EUR/GBP 0,8284 -0,0% 0,8286 0,8259 -1,4%

USD/JPY 128,34 +1,0% 128,21 125,85 +11,5%

GBP/USD 1,3025 +0,1% 1,3000 1,3054 -3,7%

USD/CNH (Offshore) 6,4003 +0,3% 6,3839 6,3921 +0,7%

Bitcoin

BTC/USD 40.741,13 -0,1% 40.727,80 40.448,39 -11,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 106,96 108,21 -1,2% -1,25 +44,7%

Brent/ICE 112,01 113,16 -1,0% -1,15 +46,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.977,05 1.979,20 -0,1% -2,16 +8,1%

Silber (Spot) 25,88 25,86 +0,1% +0,02 +11,0%

Platin (Spot) 1.019,25 1.014,85 +0,4% +4,40 +5,0%

Kupfer-Future 4,80 4,81 -0,3% -0,01 +7,8%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

April 19, 2022 06:55 ET (10:55 GMT)

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