Branchenkonsolidierung |
03.07.2017 07:17:41
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Zurich-Chef erteilt Großübernahme eine Absage
Anfang des Jahres hatte es in der Branche große Aufregung um die mögliche Übernahme des italienischen Versicherers Generali (Assicurazioni Generali) gegeben. Die italienische Bank Intesa (Intesa Sanpaolo) hatte Interesse bekundet, dann aber letztendlich abgewunken. Auch dem französischen Versicherer AXA wurde Interesse an dem italienischen Konzern, der mit einer Marktkapitalisierung von etwas mehr als 20 Milliarden Euro zu den Branchengrößen gehört, nachgesagt.
Wegen der anhaltenden Niedrigzinsphase und der Digitalisierung stehen die Versicherer unter Druck. Experten gehen daher davon aus, dass es in der Branche zu weiteren Zusammenschlüssen oder dem Verschwinden vieler Versicherer kommt. So hatte zum Beispiel der deutsche Konzern Allianz mit der Übernahme des australischen Konkurrenten QBE (QBE Insurance Group) für gut 20 Milliarden Dollar geliebäugelt. QBE wies die Spekulationen aber zurück.
Zurich-Chef Greco setzt derweil weiter auf kleinere Übernahmen. "Natürlich tätigen wir weiter Transaktionen, aber dabei konzentrieren wir uns auf geografische Gebiete oder bestimmte Produktlinien. So haben wir in den letzten Monaten in Australien zwei Firmen übernommen, und wir haben uns auch von einigen kleinen Geschäftseinheiten in verschiedenen Regionen getrennt. Aber wir denken nicht über Großakquisitionen nach."
Er geht davon aus, dass in den kommenden Jahren viele Versicherer von der Bildfläche verschwinden. "Wir haben derzeit ungefähr 4000 Versicherer in Europa, ungefähr weitere 4000 in den USA und viele in Asien, deren Zahl schwer zu schätzen ist", sagte er. "Aber diese Zahl ist klar zu hoch. Wir werden in einigen Jahren deutlich weniger Assekuranzen haben."
Als Auslöser macht der 58-Jährige Italiener unter anderem einen grundlegenden Wandel des Verbraucherverhaltens aus. "Die Kunden fangen an, das Wachstum des Marktes zu bestimmen, weil sie dorthin gehen, wo sie glauben, dass es am besten für sie ist", sagte Greco. "Der Markt wird sich deshalb stark konzentrieren - aber nicht durch Übernahmen, sondern dadurch, dass einige Firmen schlicht vom Markt verschwinden werden."
DÜSSELDORF (dpa-AFX)

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