Wie erwartet 19.01.2023 11:42:38

Zur Rose-Aktie springt dennoch hoch: Zur Rose machte 2022 weniger Umsatz - Auch Shop Apotheke-Aktie profitiert

Zur Rose-Aktie springt dennoch hoch: Zur Rose machte 2022 weniger Umsatz - Auch Shop Apotheke-Aktie profitiert

Statt weiter zu wachsen, ist die Gruppe seit dem Frühling 2022 bemüht, die Verluste einzudämmen. Im laufenden Jahr soll die Gewinnschwelle beim Betriebsgewinn erreicht werden.

Konkret sank der Umsatz (inkl. noch nicht konsolidierter Geschäftsteile) im vergangenen Jahr um 9,7 Prozent auf 1,84 Milliarden Franken (1,86 Mrd Euro), wie Zur Rose am Donnerstag mitteilte. Die Entwicklung lag leicht unter den Erwartungen. Analysten rechneten mit einem Rückgang von 8,0 Prozent.

Das Unternehmen selbst hatte einen Rückgang im einstelligen Prozentbereich angekündigt. Nachdem es abermals zu Verzögerungen bei der Einführung des elektronischen Arztrezepts in Deutschland gekommen war, sah sich die Online-Apotheke gezwungen, sich vorerst auf die Profitabilität zu konzentrieren.

Unter den entsprechenden Sparmaßnahmen litt das Deutschland-Geschäft. Der Umsatz dort sank um gut 18 Prozent auf 1,09 Milliarden Franken. In der Schweiz setzte die Gruppe zwar weiterhin mehr um. Das Plus von 9,5 Prozent auf 687 Millionen Franken reichte angesichts des deutlich kleineren Umsatzanteils aber nicht aus, das Minus in Deutschland wettzumachen.

Zudem war auch das relativ gesehen immer noch sehr kleine Europageschäft rückläufig. Hier ging der Umsatz um knapp 14 Prozent auf 71 Millionen zurück.

Gewinnzahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr werden zwar erst am 23. März präsentiert; die Gruppe stellt nun aber neu ein bereinigtes Betriebsergebnis (EBITDA) von -70 bis -75 Millionen Franken in Aussicht, davor waren es -75 bis -85 Millionen. Im Jahr 2021 betrug das Minus noch knapp 130 Millionen.

Und im laufenden Jahr 2023 will Zur Rose beim bereinigten EBITDA die Gewinnschwelle erreichen. Mittelfristig soll dann eine EBITDA-Marge von 8 Prozent erreicht werden. Einen ausführlicheren Ausblick auf das laufende Jahr will die Gruppe dann mit den Gewinnzahlen im März geben.

Von entscheidender Bedeutung werden dabei die Entwicklungen zum E-Rezept in Deutschland sein. Trotz der vom deutschen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angekündigten landesweiten Einführung ab Mitte 2023 bestehen in Analystenkreisen aber noch immer Bedenken. Zur Rose teilte nun mit, dass die Maßnahmen zur Steigerung der E-Rezept- und Gematik-App-Nutzung in Deutschland voranschritten.

Zur Rose überzeugt die Anleger - Shop Apotheke auch freundlich

Fortschritte auf dem Weg zur Profitabilität haben am Donnerstag im frühen Handel die Anleger von Zur Rose erfreut. Die Titel ziehen in Zürich zeitweise um 8,48 Prozent auf 36,06 Franken an, obwohl die Online-Apotheke im vergangenen Jahr wie angekündigt weniger umgesetzt hat. Gut an kam aber, dass sich das Unternehmen 2023 auf gutem Kurs sieht, um wie angepeilt die Gewinnschwelle beim Betriebsgewinn zu erreichen.

Konkrete Zahlen zur Gewinnentwicklung von Zur Rose gab es am Donnerstag zwar noch nicht. Das Unternehmen stellt nun aber für das vergangene Jahr einen bereinigten operativen Verlust (Ebitda) in Aussicht, der mit 70 bis 75 Millionen Franken niedriger ausfallen soll als bisher gedacht. Davor waren 75 bis 85 Millionen genannt worden. 2021 hatte das Minus noch knapp 130 Millionen betragen, die Tendenz der Verluste ist damit fallend.

Robust zeigen sich nach gutem Lauf auch die in Frankfurt gehandelten Papiere des Wettbewerbers Shop Apotheke, die auf XETRA zeitweise um 1,34 Prozent auf 63,48 Euro zulegen. Laut einem Händler sind der Umsatzrückgang bei Zur Rose und die geringeren Verluste des Konkurrenten gute Nachrichten für die Shop Apotheke. Ein wichtiger Wettbewerber gehe offenbar weniger aggressiv vor. Der Shop Apotheke sollte dies die Möglichkeit geben, die Kosten ebenfalls zu senken.

/jl/uh/AWP/stk

STECKBORN (dpa-AFX)

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Bildquelle: Zur Rose Group AG

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