Nach Inflationsdaten |
11.11.2022 15:16:39
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Zalando, Delivery Hero & Co: Moderatere Zinserwartungen lösen Technologie-Rally aus
Am deutschen Markt setzte sich mit Zalando ein Online-Händler an die Spitze des DAX mit einem Plus via XETRA von zeitweise 8,22 Prozent auf 31,87 Euro. Seit Mittwoch gewannen die Papiere sogar fast 22 Prozent. Prozentual zweistellige Gewinne verbuchten die Anteile des Essenslieferanten Delivery Hero im MDAX. In zwei Tagen sprangen sie sogar ein Drittel an. Im SDAX der kleineren Börsentitel gewannen die Papiere des Online-Brokers flatexDEGIRO und des Internet-Modehändlers ABOUT YOU jeweils knapp zehn Prozent.
"Gestern hat das Zinsgespenst erst einmal Reißaus genommen, was vor allem die Technologieaktien nach oben getrieben hat", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Der Gipfel der Inflation in den USA sei wohl erreicht. Die Spitze des Leitzinses in den USA werde nach den Verbraucherpreisdaten vom Vortag nun wieder bei 5 Prozent und nicht mehr bei 5,25 Prozent gesehen. Hiervon profitierten europaweit auch Immobilienwerte - bislang schwächster Sektor des Jahres. Banken liefen der Marktrally derweil hinterher.
Die hohen Bewertungen von Technologie-Aktien basieren auf hohen Gewinnerwartungen in der fernen Zukunft. Bei stark steigenden Zinsen brechen diese Erwartungen jedoch in sich zusammen. Denn je länger die hohen Gewinne auf sich warten lassen, desto schwerer lastet das höhere Zinsniveau auf der Bewertung.
In den USA war der technologielastige NASDAQ 100 am Vortag gar um 7,5 Prozent nach oben geschnellt. Das war der stärkste Anstieg an einem Börsentag seit März 2020. Aktien aus der Halbleiterbranche wie AMD (Advanced Micro Devices) , NVIDIA und ASML gewannen mehr als 14 Prozent.
Hierzu dürften laut Stanzl auch Leerverkäufer beigetragen haben. Diese setzen auf fallende Kurse, müssen aber bei steigenden Notierungen die leer verkauften Papiere am Markt wieder zurückkaufen, um Verluste zu vermeiden. Diese zusätzliche Nachfrage treibt die Kurse weiter nach oben. "Die Pessimisten der vergangenen Monate und Leerverkäufer wurden von der gestrigen Marktreaktion kalt erwischt", so Stanzl. Sie hätten Aktien zurückgekauft "zu jedem verfügbaren Kurs - Hauptsache, der Verlustbringer ist aus dem Depot".
Ehrlicherweise muss man die jüngste Kurs-Rally in Relation setzen zu den Verlusten der vergangenen Monate. Da erweist sich beispielsweise die Erholung der Zalando-Aktie noch immer als Sturm im Wasserglas: Zwar hat das Papier zuletzt von Kursen unter 20 Euro bis auf über 30 Euro zugelegt; vor einem Jahr kosteten die Aktien aber mit fast 90 Euro noch fast dreimal soviel.
/bek/ag/mis
FRANKFURT (dpa-AFX)
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