15.11.2022 17:48:40

XETRA-SCHLUSS/US-Preisentwicklung stützt und Euro drückt

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Eine günstige Entwicklung bei den US-Erzeugerpreisen hat am Dienstag die Stimmung am deutschen Aktienmarkt gestützt. Der DAX stieg um 0,5 Prozent auf 14.379 Punkte. Die Erzeugerpreise sind im Oktober um 0,2 Prozent gestiegen und damit nur halb so schnell wie erwartet. "Und trotzdem bleibt der Markt nun anfällig für Gewinnmitnahmen", sagte ein Händler. Denn auch der Euro reagierte zeitweise fest auf die US-Erzeugerpreise. Mit knapp 1,05 Dollar hatte er das Jahrestief von Ende September am Nachmittag um fast 10 Cent hinter sich gelassen, ehe er später wieder etwas nachgab. "Für US-Anleger bedeutet das neben 20 Prozent Plus im DAX seit dem letzten Tief zusätzlich 10 Prozent in der Währung: Das sind für US-Anleger 30 Prozent innerhalb weniger Wochen, und das reizt zu Gewinnmitnahmen", so der Händler. Für die Preisstabilität in der Eurozone wiederum sei die Entwicklung gut.

Auch von anderer Seite hieß es, nach der Rally um 2.500 Punkte sollten nun Konsolidierungstage im Wochenverlauf nicht überraschen. Dabei sollte der DAX das erreichte Kursniveau aber mehr oder weniger verteidigen.

Infineon sehr fest

Einer der Gewinner im DAX waren Infineon. Der Halbleiterkonzern hatte am Montagnachmittag starke Quartalszahlen vorgelegt und den Ausblick angehoben. Daneben hat Berkshire Hathaway, das Beteiligungsvehikel der Investorlegende Warren Buffett bekanntgegeben, es sei mit 4,1 Milliarden Dollar bei Taiwan Semiconductor eingestiegen. Infineon gewannen 2,8 Prozent.

Noch stärker schlossen Bayer, sie legten um 4,1 Prozent zu und profitieren laut Händlern von Umschichtungen aus anderen Chemietiteln. So gaben BASF und Covestro deutlich um jeweils etwa 2 Prozent nach. Während die Lage in der Chemieindustrie schwierig sei, sei bei Bayer nach dem jüngsten günstigen Glyphosat-Urteil in den USA noch Nachholpotenzial gesehen worden, so ein Händler. Daneben erholten sich Puma um 2,2 Prozent.

In der zweiten Reihe verloren Prosieben 0,1 Prozent: Im Gesamtjahr erwartet Prosieben einen Umsatz von rund 4,15 Milliarden Euro und ein bereinigtes operatives Ergebnis von rund 650 Millionen Euro. Während das Umsatzziel in etwa den Erwartungen entspreche, habe die Gewinnschätzung am Markt bei 693 Millionen Euro und damit deutlich höher gelegen, hieß es.

Die Quartalszahlen von Encavis (-1,4%) sind schwächer als erwartet ausgefallen. Allerdings hat das Unternehmen den Ausblick bestätigt.

Nordex stark im Plus - Hypoport brechen ein

Nordex kletterten um 10,2 Prozent nach oben. Die Zahlen sind laut Jefferies überwiegend besser als erwartet ausgefallen, allerdings hat das Unternehmen wegen Lieferverzögerungen und Kostensteigerungen den Ausblick für die operative Gewinnmarge in den unteren Bereich der Prognosespanne gesenkt.

Varta gaben nach einem enttäuschenden Ausblick 1,4 Prozent ab. Hypoport brachen um 22 Prozent ein und gaben damit die jüngsten Erholungsgewinne teilweise wieder ab.

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INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD

DAX 14.378,51 +0,5% -9,48%

DAX-Future 14.415,00 +0,6% -9,04%

XDAX 14.396,64 +1,0% -9,16%

MDAX 26.181,16 -0,5% -25,46%

TecDAX 3.129,61 +0,3% -20,17%

SDAX 12.535,57 -0,3% -23,63%

zuletzt +/- Ticks

Bund-Future 139,08 +49

Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Mio Euro Mio Aktien Vortag

DAX 26 14 0 3.843,2 78,1 72,4

MDAX 17 31 0 707,3 44,0 46,3

TecDAX 15 15 0 1.032,8 33,8 35,4

SDAX 29 40 1 205,6 13,4 16,2

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 15, 2022 11:48 ET (16:48 GMT)

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