18.04.2008 12:57:00
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WDH/SPORTJAHR 2008: Siemens verdient am Drumherum
Vor der Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz im Sportjahr 2008 sammelte der Industriekonzern Aufträge über 90 Millionen Euro ein. Bei den Olympischen Spielen in Peking ist Siemens gar mit 1,1 Milliarden Euro dabei - niemals zuvor hat das Unternehmen derart viel Geschäft mit einem Sportereignis gemacht.
SPORTLICHE SPEZIALEINHEIT
Nicht ganz unschuldig daran ist Peter van Gend. Der Niederländer leitet eine Spezialeinheit bei Siemens, die nichts anderes macht, als sportliche Großveranstaltungen auf dem Globus zu suchen und anschließend in klingende Münze für den Konzern zu verwandeln. "Das ist ein riesiger Markt", sagt van Gend, "jedes Vierteljahr steht ein neues Ereignis an: Olympische Spiele, Fußball-WM, Commonwealth Games, Asienspiele..."
Der Manager schätzt, dass jährlich 30 Milliarden Euro in die Megaevents fließen. Ein Zehntel der Aufträge sind für Siemens interessant. Tatsächlich in den Auftragsbüchern landen letztlich bis zu 600 Millionen Euro. "Die Ausstattung von Sportstadien macht dabei den kleinsten Teil aus", sagt van Gend, "wir beschäftigen uns hauptsächlich mit urbaner Infrastruktur."
OLYMPISCHE SPIELE
Beispiel Peking 2008: Die Schnellzug-Strecke in den 100 Kilometer entfernten zweiten großen Austragungsort Tianjin und zwei neue U-Bahn-Linien in der Hauptstadt selbst brachten Siemens gut 600 Millionen Euro ein, der Flughafen nochmal fast 200 Millionen Euro. Rund um die Stadien selbst erlöste der Konzern dagegen nur rund 10 Millionen Euro.
Obgleich der Markt ein milliardenschwerer ist, beackert Siemens ihn erst seit Anfang 2005 mit geballter Kraft. Die damalige Konzernführung unter Heinrich von Pierer installierte das sogenannte Competence Center Major Events, dem van Gend seitdem vorsteht. Bei ihm und seinen acht festen Mitarbeitern laufen alle Fäden zusammen. "Entweder wir identifizieren selbst das Großereignis oder eine der Siemens-Ländergesellschaften gibt uns einen Tipp", beschreibt er das Prozedere. Ist die Veranstaltung bedeutsam genug, zieht van Gend das Projekt an sich, stellt eine Truppe von Spezialisten aus dem ganzen Konzern zusammen und schickt sie an den Ort des Geschehens. Das alles passiert schon vier bis sechs Jahre vor dem Ereignis.
ZUSAMMENARBEIT ÜBER SPARTEN HINWEG
Die Planer greifen aber nicht selbst zur Spitzhacke. Sie sollen nur koordinieren und als zentraler Ansprechpartner für die Veranstalter vor Ort dienen. Die Ausführung obliegt den Sparten des Konzerns - vom Kraftwerksbau bis zur Verkehrstechnik. "Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut", sagt van Gend. Rangeleien um Zuständigkeiten gebe es keine, auch nicht mit den mächtigen Siemens-Vertretern im jeweiligen Land, beteuert er.
Und die Konkurrenz? "Einzig General Electric hat solch eine breite Aufstellung wie Siemens", sagt van Gend. Natürlich gebe es weitere Wettbewerber in den einzelnen Disziplinen. "Wir haben aber den großen Vorteil, dass wir Leute haben, die tagtäglich nichts anderes machen, als sich mit Sportereignissen zu beschäftigen."
BRASILIEN RUFT
22 Teams hat van Gend momentan rund um den Globus im Einsatz. Mit den beiden Sport-Großereignissen in diesem Jahre hat er dabei schon weitgehend abgeschlossen. "In Peking und bei der Fußball-EM sind jeweils nur noch sechs bis sieben meiner Leute vor Ort", sagt van Gend, "vor zwei Jahren, als die Arbeit in vollem Gange war, waren es in China mal 150." Dem Siemens-Manager sind jetzt andere Baustellen wichtiger: "Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien haben wir gerade den Verantwortlichen ernannt."/das/wiz
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