Versuchsballon |
03.07.2014 10:15:00
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VW dementiert Interesse an Lkw-Hersteller Paccar
Volkswagen ließ jedoch nicht lange mit einem Dementi auf sich warten. An den Aussagen des Daimler-Manns sei nichts dran, sagte ein Volkswagen-Sprecher. Für die Händler an der Börse war es da aber schon zu spät. Zum Börsenbeginn in Frankfurt war die Paccar-Aktie schon um sechs Prozent gestiegen, VW-Aktien waren um ein Prozent gefallen. Beide Werte näherten sich nach dem Dementi wieder mehr der Nulllinie an.
Ohnehin muss darüber nachgedacht werden, mit welcher Motivation Bernhard Spekulationen anheizt, die zudem nicht gänzlich neu sind. Immerhin kocht die Gerüchteküche schon lange, dass Volkswagen in Nordamerika zukaufen muss und Paccar hier als Partner in Betracht kommt. Bei Daimler fand sich zunächst niemand, der Bernhards Äußerungen bestätigen oder kommentieren wollte.
Warburton hält einen Zusammenschluss von Paccar und Volkswagen immerhin für denkbar. Vor zwei Jahren gab es schon einmal Medienberichte, dass Europas größter Autokonzern damals einen Einstieg beim US-Lastwagenbauer Navistar prüfte. Die Allianz könnte den Abstand zum Rivalen Daimler verkleinern. Paccar ist mit 17 Milliarden Dollar Umsatz nun noch eine Nummer größer - nämlich fast doppelt so groß. In Europa ist der US-Konzern vor allem mit seiner niederländischen Marke DAF bekannt.
Analyst Warburton weist darauf hin, dass Volkswagen mit Paccar endlich einen Fuß in Nordamerika an den Boden kriegen würde, denn die Lkw-Marken des Wolfsburger Konzerns - MAN und Scania - sind nur in anderen Ländern präsent.
Allerdings wäre eine Übernahme teuer. Paccar wird an der Börse mit umgerechnet fast 17 Milliarden Euro bewertet. Der Kauf wäre ohne eine Kapitalerhöhung kaum denkbar. Laut Analyst Warburton hat VW noch die Ermächtigung, für 9,6 Milliarden Euro neue Vorzugsaktien zu begeben. Das würde aber nicht ausreichen, so dass auch die Emission neuer Stammaktien erforderlich wäre. Die Übernahme würde den VW-Gewinn nach Einschätzung des Analysten stark verwässern. Investoren könnte der Deal wohl nur schmackhaft gemacht werden, wenn mit der Transaktion große Synergien zu heben sind.
Daimler-Vorstand Bernhard dachte auf der Trucks-Veranstaltung in Berlin noch weiter. Da Paccar mit der Marke DAF einen Marktanteil von unter 15 Prozent in Westeuropa haben würde, müsste Volkswagen DAF aus kartellrechtlichen Gründen wohl verkaufen. Einen natürlichen Käufer hatte Bernhard auch schon parat: In seinen Augen ist das der italienische Nutzfahrzeughersteller Iveco. Die Neuordnung der Branche spielt Bernhard also wie Schach mehrere Züge im Voraus durch. Den nächsten Zug müssten die Wolfsburger machen. Im Moment zieren sie sich noch, glaubt man den Aussagen ihres Sprechers.
DJG/DJN/jhe/kla
Dow Jones Newswires
Von Jürgen Hesse
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