Wegen Abgasskandal |
22.09.2015 19:15:00
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VW-Aktie rutscht nach Gewinnwarnung weiter ab: Was wusste Winterkorn?
Mehr als 22 Prozent rauschten die Anteilsscheine von Volkswagen im Frankfurter Börsenhandel am Dienstagmittag nach unten. Im Tagestief waren die VW-Papiere nur noch 101,35 Euro wert - so wenig wie zuletzt im Oktober 2011. Der Grund für den Kurssturz: Volkswagen stellt im dritten Quartal 6,5 Milliarden Euro ergebniswirksam zurück und passt die Jahresziele entsprechend an. Das teilte der Konzern am Dienstag mit. Diese "Gewinnwarnung" zog den Aktienkurs erneut tief in den Keller. Zum Handelsende am Dienstag verloren die VW-Papiere 19,8 Prozent, nachdem sie am gestrigen Montag zum Börsensschluss bereits über 18 Prozent im Minus notiert hatten.
Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at
Elf Millionen VW-Fahrzeuge zeigen Auffälligkeiten
Die Rückstellungen des Konzerns könnten notwendig werden, um eventuell drohende Strafen in Milliardenhöhe zu erfüllen. VW wird in den USA beschuldigt, mit einer Software Vorgaben zur Luftverschmutzung umgangen zu haben. Neben der US-amerikanischen Umweltbehörde EPA ermittelt inzwischen auch das Justizministerium in den USA gegen die Volkswagen AG. Der Automobilbauer teilte am Dienstag außerdem mit, dass weltweit elf Millionen Fahrzeuge mit Motoren vom Typ EA 189 auffällig seien. Am gestrigen Montag war noch von einer halben Million manipulierten Autos ausgegangen worden. Dem Konzern könnten Strafen von bis zu 37.500 US-Dollar pro Auto drohen, hieß es von US-Behördenvertretern. Aufgrund der laufenden Untersuchungen in den USA unterliege die angenommene Rückstellung jedoch Einschätzungsrisiken, hieß es bei VW weiter. Bisher hatte Volkswagen auf Konzernebene eine operative Gewinnspanne zwischen 5,5 und 6,5 Prozent vorausgesagt. Der Konzernumsatz sollte zudem bisher um bis zu vier Prozent steigen. Für die PKW-Sparte ging das Management bisher von einer Gewinnspanne zwischen 6,0 und 7,0 Prozent aus.VW-Chef Winterkorn gerät weiter unter Druck
Für VW-Chef Martin Winterkorn dürfte die Affäre bereits zu einem ernsthaften Problem geworden sein. Er gerät weiter unter Druck, da hilft es auch wenig, dass Volkswagen die Aufklärung des Abgasskandals mit Hochdruck vorantreiben will. Doch was wusste der Vorstandsworsitzende wirklich? Diese Frage dürfte die Autobranche in den kommenden Wochen beschäftigen. Die Analysten von ISI stellen fest, dass bisher niemand genau wisse, ob und inwieweit Winterkorn von den Manipulationen in den USA gewusst habe. Wenn er von dem Problem schon länger gewusst habe oder die Manipulationen gar vorangetrieben habe, dann dürfte eine Verlängerung seines Vertrags unwahrscheinlich sein. Des Weiteren fragen sich die Analysten, ob VW wohl auch in anderen Regionen außer den USA "betrogen" habe. Neben einem Imageverlust drohen VW Strafzahlungen von bis zu 18 Milliarden Dollar, Rückrufkosten, strafrechtliche Folgen sowie mögliche Regressansprüche enttäuschter Kunden und Aktionäre. Am Mittwoch will sich der innerste Zirkel des Aufsichtsrats bei einem Krisentreffen mit dem Thema beschäftigten, verlautete aus VW-Kreisen. Für die deutschen Autobauer könnte der Skandal zu einem massiven Problem werden. Imageschäden in bisher nicht gekanntem Ausmaß drohen. Möglicherweise könnte das Problem auch andere Hersteller betreffen. Die Affäre dürfte die gesamte Branche noch lange Zeit beschäftigen.Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at
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