Ambitoniertes Ziel 06.03.2023 17:54:00

VW-Aktie in Rot: E-Auto-Anteil soll in Europa schneller zunehmen - Internationaler Rückruf für über 270.000 VW-Autos

VW-Aktie in Rot: E-Auto-Anteil soll in Europa schneller zunehmen - Internationaler Rückruf für über 270.000 VW-Autos

"Im Jahr 2030 sollen mindestens 80 Prozent aller in Europa ausgelieferten Fahrzeuge vollelektrisch sein", sagte Markenvorstandsmitglied Thomas Ulbrich der "Automobilwoche". Vor zwei Jahren hatte Volkswagen (VW) noch das Ziel von 70 Prozent ausgegeben.

Weltweit lieferte die Hauptmarke des Konzerns im vergangenen Jahr 330 000 vollelektrische Fahrzeuge aus, was gut sieben Prozent des gesamten Absatzes entsprach. In Europa waren es laut "Automobilwoche" etwas mehr als zehn Prozent.

Ulbrich nannte das neue Ziel "extrem ambitioniert". In China und den USA bleibt VW den Informationen zufolge dabei, einen E-Auto-Anteil von 50 Prozent erreichen zu wollen.

Airbag-Risiken: Internationaler Rückruf für über 270.000 VW-Autos

Volkswagen muss einen weiteren Rückruf für mehr als 270.000 Autos wegen Sicherheitsrisiken in Airbags organisieren. Wie der Konzern am Montag bestätigte, geht es dabei um eine neue Tranche von Modellen, in denen Technik des japanischen Herstellers Takata eingebaut ist. In Deutschland sind derzeit nach entsprechenden Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) keine Fahrzeuge betroffen - einige könnten laut VW aber ins Land gelangt sein.

Die Flensburger Behörde nannte "Fehler im Gasgenerator der Front-Airbags" als Grund. Dies könnte "zu unkontrollierter Entfaltung und zum Lösen von Metallfragmenten führen, die die Insassen verletzen können". In der Vergangenheit hatte es in verschiedenen Ländern bereits etliche, teilweise schwere Unfälle deswegen gegeben.

Frühere Rückrufe waren erheblich umfangreicher. In China etwa hatte Volkswagen 2017 fast 4,9 Millionen Autos wegen möglicherweise defekter Airbags in die Werkstätten beordern müssen. Die Ursache soll ein minderwertiges Treibmittel sein, das vor allem bei höherer Luftfeuchte in warmem Klima den Luftsack irrtümlich auslösen kann. "Um ernsthafte Sicherheitsrisiken auszuschließen, werden deshalb betroffene Airbags nach Verfügbarkeit ausgetauscht", teilte VW mit.

Die aktuellen Rückrufe beträfen Autos, "die in Heißländern etwa in Südamerika ausgeliefert wurden", sagte ein Sprecher. "Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass einzelne Fahrzeuge auch den Weg nach Deutschland gefunden haben." Laut KBA geht es um bestimmte Versionen des VW Golf und Passat, des Kleinwagens Fox, des Pick-ups Saveiro und der brasilianischen Limousine Voyage aus Baujahren von 2013 bis 2017.

Die VW-Aktie verlor im XETRA Handel letztlich 1,77 Prozent auf 139,68 Euro.

BERLIN/WOLFSBURG/FLENSBURG (dpa-AFX)

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