20.04.2010 16:03:13

VULKAN/Europäische Airlines fordern Finanzhilfe wegen Aschekrise

   LONDON (Dow Jones)--Europäische Fluggesellschaften haben am Dienstag von nationalen Regierungen und der Europäischen Union Unterstützung bei der Schulterung ihrer finanziellen Belastungen infolge der Luftraumsperrung gefordert. Durch die Vulkanasche-Wolke mussten 95.000 Flüge gestrichen werden und etwa 8 Mio Passagiere strandeten an Flughäfen weltweit.

   Bei ihrer Forderung nach Staatshilfen beriefen sich die Fluggesellschaften wie British Airways und easyJet auf einen Präzedenzfall: Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York, infolge derer der gesamte amerikanische Luftraum zeitweise gesperrt war, hatten Airlines Hilfen erhalten. Die Auswirkungen der aktuellen Krise für die Unternehmen seien eindeutig erheblicher, sagte British-Airways-CEO Willie Walsh. Die britische Fluggesellschaft bezifferte die Summe ihrer Umsatzverluste und Kosten für gestrandete Passagiere am Montag auf 15 Mio bis 20 Mio GBP pro Tag. Wie hoch die Entschädigung infolge des 11. September seinerzeit war, konnte das Unternehmen nicht unmittelbar angeben.

   Die niederländische Air France-KLM-Tochter KLM, Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin und die polnische LOT Polish Airlines wollen einen Antrag auf Staatshilfe erst prüfen, nachdem sie ein Fazit aus der Krise gezogen haben. Fluggesellschaften weltweit verlieren jeden Tag Millionen an Dollar durch die Aschewolke, die vom Süden Islands nach Europa weht und seit Donnerstag zur Schließung des Luftraums über dem größten Teil Nord- und Mitteleuropas geführt hat.

   Ob Europas Fluggesellschaften sich zusammenschließen und ihren Fall gemeinsam der Europäischen Union vortragen, stand am Dienstag noch nicht fest. Die Deutsche Lufthansa AG hatte erklärt, sie habe bislang keine staatlichen Unterstützungen beantragt. Der Deutschen Bundesregierung liegen bislang auch keine Anträge auf Staatshilfen vor, hatte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle erklärt.

   Auch eine Sprecherin der Europäischen Kommission erklärte am Dienstag, es seien bislang noch keine Anträge eingereicht worden. Zudem könnten die betroffenen Fluggesellschaften derzeit die Auswirkungen des Flugverbotes noch gar nicht angemessen abschätzen. EU-Vetreter hatten am Montag erklärt, es sei noch zu früh, um über mögliche Entschädigungen zu sprechen.

Webseiten: http://ec.europa.eu www.lufthansa.de www.airberlin.de www.airfrance.com www.britishairways.com www.easyjet.com

- Von Steve McGrath, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 103, unternehmen.de@dowjones.com (Alessandro Torello, Laurence Norman, Patrik McGroarty, Bart Koster, Sarah Sloat und Marcin Sobczyk haben an der Meldung mitgewirkt.)

DJG/DJN/sha/kla Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires

   April 20, 2010 09:31 ET (13:31 GMT)

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