Notwendige Mehrheit 13.09.2013 08:01:35

Vodafone gelingt Übernahme von Kabel Deutschland

Das teilte Vodafone am Donnerstagabend in London mit. Die Offerte war an die Bedingung geknüpft, dass mindestens drei Viertel der Aktionäre von Kabel Deutschland das Angebot annehmen. Wäre diese Schwelle nicht erreicht worden, hätten die Briten die Transaktion abgeblasen.

Kabel Deutschland wies in einer Mitteilung am Donnerstagabend allerdings darauf hin, dass der Deal noch von den Kartellbehörden genehmigt werden müsse. Vodafone lässt sich die Übernahme von Kabel Deutschland 87 Euro je Aktie oder 7,7 Milliarden Euro kosten. Inklusive der Schulden der Münchener ist der Kauf fast elf Milliarden Euro schwer.

SINGER SORGTE FÜR SPANNUNG Ähnlich wie bei anderen Übernahmeangeboten dürfte auch diesmal die Entscheidung erst auf der Ziellinie gefallen sein. Bis zum Frankfurter Börsenschluss am Dienstagabend hatte sich der britische Mobilfunkriese den Zugriff auf knapp 20 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte an Kabel Deutschland gesichert. Die genaue Zahl der angedienten Aktien will Vodafone am kommenden Montag (16.9.) veröffentlichen.

Dass kurz vor Fristablauf erst ein Teil der Mindestannahmeschwelle erreicht wird, ist zwar nicht ungewöhnlich. Für Spannung sorgte jedoch insbesondere der Investor Paul Singer, der sich in den vergangenen Wochen über seinen Hedgefonds Elliot mehr als zehn Prozent an Kabel Deutschland gesichert hatte. Er ist bekannt dafür, sich bei Unternehmen einzukaufen, die vor einer Übernahme stehen. In Deutschland hatte er dies zuletzt beim Kranbauer Demag gemacht, um dort aus der Zwangsabfindung (Squeeze out) Profit zu schlagen.

ANGRIFF AUF DIE TELEKOM

Vodafone will mit Kabel Deutschland hierzulande einen großen Schritt nach vorn machen und den Platzhirsch Deutsche Telekom frontal angreifen. Das größte deutsche Kabelnetz bietet nicht nur für TV-Angebote ein erhebliches Potenzial. Es kann auch für den Ausbau von Festnetz-Telefonie und als Internetzugang genutzt werden.

Aktionäre, die das Angebot noch nicht angenommen haben, hätten dazu noch zwischen dem 17. und 30. September Gelegenheit, hieß es in den Mitteilungen von Vodafone und Kabel Deutschland. Die erste Frist, bei der die 75-Prozent-Grenze galt, war am Mittwoch um Mitternacht ausgelaufen.

/dm/she

    LONDON (dpa-AFX)

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