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23.04.2024 17:53:46
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Verhaltene Stimmung und Hoffnung auf Berichtssaison
Rückblick: Dax-Familie mit Verlusten
Der Deutsche Aktienindex (Dax) gab im Wochenvergleich 1,1 Prozent ab auf 17.737,36 Punkte. Der MDax fiel um 2,2 Prozent auf 25.989,86 Zähler. Der TecDax sackte um 4,2 Prozent ab auf 3.187,20 Punkte.
Mit Abstand größte Wochenverlierer im Dax waren die Titel von Sartorius mit einem Kurseinbruch um 21,7 Prozent. Der Pharma- und Laborzulieferer hatte die Anleger am vergangenen Donnerstag mit seinen Zahlen zum ersten Quartal enttäuscht. Der Kurs von Infineon ging um 6,2 Prozent zurück, hier belasteten unter anderem Prognosen des Chip-Riesen TSMC, wonach sich die Halbleiter-Branche im laufenden Jahr schwächer entwickeln werde. Dagegen zogen die Titel von Adidas um 12,5 Prozent an, eine Anhebung der Prognose des Sportartikelherstellers sorgte für Kauflaune.
Anleihen: Kurse haben spürbar nachgegeben
Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche spürbar nachgegeben. Robuste Konjunkturdaten aus den USA sowie Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell dämpften die Erwartungen bezüglich möglicher Zinssenkungen in den USA. Die Unsicherheit wegen der Lage im Nahen Osten gab den als sicher geltenden Bundespapieren nur kurzzeitigen Auftrieb. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe kletterte im Wochenvergleich von 2,36 auf 2,49 Prozent. Die Umlaufrendite zog von 2,43 auf 2,51 Prozent an.
USA: Trübe Stimmung - sinkende Kurse
Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Handelswoche überwiegend Einbußen verzeichnet. Sinkende Zinshoffnungen, die Sorgen in Bezug auf die Entwicklung im Nahen Osten und enttäuschte Erwartungen im Rahmen der Berichtssaison trübten die Stimmung. Vor allem die in den vergangenen Monaten "stark gelaufenen" Technologietitel litten unter der Korrektur. Während der Dow-Jones-Index am Freitag gegenüber seinem Vorwochenendstand beinahe unverändert bei 37.986,40 Punkten aus dem Handel ging, verlor der breiter gefasste S&P-500-Index im Wochenvergleich 3,0 Prozent auf 4.967,23 Zähler. Beim technologielastigen Nasdaq-100-Index, der sich in den zwei Vorwochen besser als die beiden anderen Indizes entwickelt hatte, ging es in der vergangenen Woche um 5,4 Prozent nach unten auf 17.037,65 Punkte.
Ausblick: Verhalten vorsichtig
Trotz der positiven Vorgaben durch die Erholung der US-Börsen am vergangenen Freitag geben sich Analysten zurückhaltend, was die aktuelle Woche an den deutschen Aktienbörsen betrifft. Die beiden Faktoren, die bereits in der vergangenen Woche für Nervosität und Zurückhaltung bei den Marktteilnehmern gesorgten hatten - die Unsicherheit in Bezug auf die weitere Geldpolitik sowie die Lage im Nahen Osten - dürften auch in den kommenden Tagen zu den dominierenden Einflüssen gehören, heißt es. Bei beiden Themen hängt es nun von der weiteren Nachrichtenlage ab, wie sich die Stimmung weiterentwickelt.
Die Erwartungen an das künftige Vorgehen der Fed dürften stark davon beeinflusst werden, wie die anstehenden US-Konjunkturdaten ausfallen. Verfestigt sich dabei das Bild einer robusten US-Wirtschaft, so dürften die Hoffnungen auf Zinssenkungen weiter zurückgehen, was die Stimmung belasten könnte. Hierzulande und in der Eurozone dürften positive Überraschungen bei den Wirtschaftszahlen dagegen freundlicher aufgenommen werden.
Die Berichtssaison kommt ins Rollen
Impulse dürfte daneben die ins Rollen kommende Berichtssaison liefern. Nachdem einige bislang vorlegte Quartalszahlen mit Enttäuschung aufgenommen worden waren, hoffen die Marktteilnehmer auf mindestens erfülle Erwartungen. Aus dem Dax legen in den kommenden Tagen Airbus, BASF, Deutsche Bank, Deutsche Börse, SAP und Symrise Zahlen und Ausblicke vor. Dazu kommen etliche Unternehmen aus der zweiten und dritten Börsenreihe. In den USA stellen unter anderem Intel und Meta ihre Berichte vor. Deren Zahlen dürften nach der jüngsten Schwäche bei Technologiewerten besonders im Fokus stehen.
Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 22.04.: Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Nationaler Aktivitätsindex der Chicago Fed (USA)
Dienstag, 23.04.: Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; S&P-Global-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA; S&P-Global-Dienstleistungsindex für die USA
Mittwoch, 24.04.: Ifo-Geschäftsklimaindex (Deutschland); Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA
Donnerstag, 25.04.: GfK-Verbrauchervertrauen (Deutschland); Bruttoinlandsprodukt der USA; Persönliche Konsumausgaben in den USA
Freitag, 26.04.: Persönliche Einkommen und Konsumausgaben in den USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Inflationserwartungen der Verbraucher in den USA; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of Japan
Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.
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BASF | 43,52 | -0,23% | |
Deutsche Bank AG | 16,77 | -1,98% | |
Deutsche Börse AG | 225,10 | 0,36% | |
Infineon AG | 32,96 | 0,18% | |
Intel Corp. | 19,38 | -2,72% | |
Meta Platforms (ex Facebook) | 590,00 | -1,40% | |
SAP SE | 239,20 | -0,52% | |
Sartorius AG St. | 177,00 | -0,45% | |
Symrise AG | 104,55 | 0,97% | |
Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. Ltd. (TSMC) (Spons. ADRs) | 191,20 | -1,85% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 246,37 | -0,33% | |
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Dow Jones | 43 449,90 | -0,61% | |
MDAX | 25 939,89 | -0,94% | |
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