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11.08.2021 17:59:00
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Verbund-Aktie im Plus: Verbund wird wohl Alleineigentümer von Smatrics - Hauke Hinrichs wird Geschäftsführer
Die Verträge für die Veräußerung des OMV-Anteils an Smatrics an den Verbund sollen Mitte Juli unterschrieben worden sein, heißt es in dem Bericht. Das Siemens-Paket soll bereits an den Verbund übertragen worden sein, sodass der Stromkonzern bereits 60 Prozent an Smatrics hält, hieß es Mittwochfrüh aus informierten Kreisen zur APA.
Sowohl seitens OMV als auch Siemens erfolgt der Verkauf an den Verbund laut "Kurier" zum Buchwert, obwohl der Marktwert wesentlich höher sei. Die OMV erhalte so zwar den Kaufpreis zurück, habe über Gesellschafterzuschüsse, die in Eigenkapital umgewandelt worden seien, einige Millionen Euro investiert, weil Smatrics wie andere Anbieter in den vergangenen Jahren noch Verluste eingefahren habe, in niedriger Höhe zwischen drei bis knapp fünf Mio. Euro.
Siemens und Verbund hatten 2013 mit ihrem E-Mobility-Joint-Venture unter dem Namen "Smatrics" neu durchgestartet, damals wurde der Markenwortlaut registriert. In diese E-Mobilitäts-Kooperation, die ein Netz von Strom-Ladestationen anbietet, stieg 2017 auch die OMV ein. OMV und Verbund kooperieren in anderen Bereichen weiter, so die Zeitung - etwa bei der größten PV-Anlage Österreichs im Weinviertel. Der Siemens-Ausstieg habe konzern-strategische Gründe, so der Bericht: Siemens sei international im E-Mobility-Business engagiert und stoße kleinere Beteiligungen ab.
Hauke Hinrichs wird Allein-Geschäftsführer von Smatrics
Beim E-Mobilitäts-Dienstleister Smatrics wird Hauke Hinrichs (37), seit drei Jahren Co-Geschäftsführer neben Michael Viktor Fischer, ab 1. Oktober alleine die Geschäfte führen. Gleichzeitig leitet Hinrichs auch das Joint Venture Smatrics EnBW, an dem die Deutschen 51 Prozent der Anteile halten. Die Veränderung an der Spitze dürfte auch damit zusammenhängen, dass der Verbund künftig Alleineigentümer von Smatrics sein wird, wie der "Kurier" am Mittwoch berichtete.
An Smatrics hält der Verbund nun 60 Prozent der Anteile, nachdem Siemens Österreich sein 20-Prozent-Paket abgegeben hat. Auch die OMV will ihre 40 Prozent abgeben, wie der Öl- und Gaskonzern der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt hat. Trotz des Ausstiegs beim E-Mobilitätsdienstleister Smatrics will die OMV den Ausbau der E-Ladestationen an ihren Tankstellen vorantreiben und dabei auf Kooperationen mit Partnern setzen, um freie Flächen an den Tankstellen für E-Charging zur Verfügung zu stellen. Zu den Hintergründen des Verkaufs hielt sich die OMV bedeckt. Smatrics sei eine reine Finanzbeteiligung und nicht Teil des Produktportfolios, hieß es lediglich.
Laut "Kurier" wird die OMV ihre 40-prozentige Beteiligung an Smatrics zum Buchwert an den Verbund abgeben. Die OMV war 2017 bei Smatrics eingestiegen und zahlte dem Bericht zufolge damals einen Kaufpreis von 23 Mio. Euro. Zudem sollen Investitionen in Millionenhöhe geflossen sein.
Smatrics hat laut Hinrichs zwei Geschäftsbereiche: Das Joint Venture Smatrics EnBW besitzt die Assets, für den operativen Betrieb und die Errichtung von Ladestellen ist die Muttergesellschaft Smatrics GmbH & Co. KG zuständig. Das will man künftig auch im Ausland machen. "Wir bieten an, alles schlüsselfertig hinzustellen und zu betreiben wie in Österreich", sagte Hinrichs zur APA. Langfristig - "wir reden über 2025 und 2030" - wolle man nicht mehr als Generalunternehmer alles selbst errichten und betreiben, sondern vor allem die IT-Plattformen dafür anbieten. "Ich will hinter dem Verbund oder der EnBW stehen als Dienstleister. Die Technik ist aber powered by Smatrics." So würden dann z.B. E-Mobilitätskunden von Stadtwerken oder Energieversorgern, die bei der Hotline anrufen, bei Smatrics landen und dort betreut werden.
Smatrics betreibt nach eigenen Angaben das größte österreichweite Ladenetz mit mehr als 450 Ladepunkten - davon rund 250 Schnellladepunkte - und will zu einem der führenden Anbieter in Europa werden. Der Strom an den Ladepunkten stammt rechnerisch zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien.
Derzeit beschäftigt Smatrics in Österreich rund 75 Leute, will aber in nächster Zeit auf 115 bis 120 Mitarbeiter aufstocken. "Wir sind massiv am Wachsen und suchen Talente und Talentinnen", so Hinrichs. Man suche deshalb Menschen, die bei einem Greentech-Unternehmen arbeiten wollen - das ist momentan der größte Hemmschuh, den wir haben." Benötigt würden vor allem, aber nicht nur, IT-Fachleute und Elektroingenieure.
Die Verbund-Aktie stieg im Wiener Handel letztlich um 0,56 Prozent auf 80,95 Euro.
APA
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