Nach Quartalsverlust 04.11.2014 12:10:50

US-Mobilfunker Sprint streicht 2.000 Jobs und senkt Prognose

Das zum japanischen Konzern Softbank gehörende Unternehmen verbuchte in den drei Monaten bis Ende September rote Zahlen in Höhe von 765 Millionen Dollar, wie das Unternehmen am Montagabend nach US-Börsenschluss mitteilte. Schon im Vorjahresquartal hatte Sprint 699 Millionen Dollar verloren. Das ging auch an Softbank nicht spurlos vorbei.

Die Prognose für das Kalenderjahr kappte das Management von Sprint um den seit kurzem amtierenden Vorstandschef Marcelo Claure deutlich: Nun sollen vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie um Sondereffekte bereinigt 5,8 bis 5,9 Milliarden Dollar Gewinn erwirtschaftet werden. Zuvor stand die Prognosespanne bei 6,7 bis 6,9 Milliarden Dollar. Die Aktie des vom harten Konkurrenzkampf gebeutelten Konzerns rutschte nachbörslich um fast acht Prozent ab.

Sprint ist noch die Nummer drei im US-Markt mit 53,9 Millionen Kunden. Doch die Telekom-Tochter T-Mobile US rückt unter anderem dank einer aggressiven Preispolitik immer näher mit zuletzt 52,9 Millionen Nutzern. Im vergangenen Quartal gewann T-Mobile US rund 2,3 Millionen Kunden, davon 1,4 Millionen lukrative Vertragskunden - während bei Sprint 270 000 Vertragskunden ausstiegen. Allerdings verlor die Telekom-Tochter auf ihrem Expansionskurs 94 Millionen Dollar.

Ein Lichtblick für Sprint war, dass andere Mobilfunk-Anbieter, die ihre Dienste über das Sprint-Netz anbieten, im vergangenen Quartal 827 000 Kunden gewinnen konnten. Der Konzernumsatz wuchs unterdessen um 9,5 Prozent auf knapp 8,5 Milliarden Dollar.

Der Mutterkonzern Softbank musste am Dienstag wegen der US-Zahlen die Erwartungen für das noch bis Ende März laufende Geschäftsjahr kappen. So wurde die Jahresprognose für den operativen Gewinn um zehn Prozent auf 900 Milliarden Yen (6,33 Mrd Euro) reduziert. Softbank hatte Sprint 2013 für rund 22 Milliarden Dollar übernommen.

Der Stellenabbau solle rund 400 Millionen Dollar im Jahr einsparen, erklärte Sprint. Der Mobilfunker hatte zum Stichtag 31. Dezember 2013 rund 38 000 Mitarbeiter. Softbank-Besitzer Masayoshi Son hatte eine Übernahme von T-Mobile US anvisiert, um mit den großen Rivalen AT&T und Verizon besser mithalten zu können. Sprint gab die Pläne aber im Sommer angesichts der Zweifel amerikanischer Wettbewerbshüter auf. Der von Son installierte neue Chef Marcelo Claure soll Sprint nun auf Trab bringen.

/so/DP/stb

OVERLAND PARK (dpa-AFX)

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