Rechtsstreit 09.06.2020 08:34:41

US-Landwirte dürfen umstrittenes Bayer-Herbizid Dicamba bis Ende Juli nutzen

US-Landwirte dürfen umstrittenes Bayer-Herbizid Dicamba bis Ende Juli nutzen

Das teilte die US-Umweltschutzbehörde EPA am Montag (Ortszeit) in Washington mit. Damit verschafft die EPA den Landwirten zu Beginn der Wachstumssaison etwa von Soja und Baumwolle mehr Zeit, unerwünschte Unkräuter zu bekämpfen, die etwa gegen Glyphosat resistent sind.

Eigentlich hatte ein US-Gericht eine 2018 durch die EPA verlängerte Zulassung bestimmter Dicamba-Produkte Anfang Juni aufgehoben. Die Entscheidung betrifft damit neben dem auf Dicamba basierten Unkrautvernichter XtendiMax von Bayer und BASF auch Engenia von BASF sowie FeXapan von dem US-Konzern Corteva. Die Unternehmen dürfen die Produkte mittlerweile in den USA nicht mehr verkaufen. Bayer und BASF prüfen Schritte gegen die Gerichtsentscheidung.

Über mögliche finanzielle Auswirkungen lasse sich nichts sagen, hatte es von einem Bayer-Sprecher mit Blick auf Aufhebung der Zulassung geheißen. Analysten hatten den potenziellen wirtschaftlichen Schaden als überschaubar bezeichnet, auch weil die Zulassung der vom Verbot betroffenen Dicamba-Variante ohnehin im Dezember 2020 endet und aktuell ein Zulassungsverfahren für die folgenden Jahre läuft. Bayer hofft auf eine Zulassungsentscheidung im Herbst.

Hintergrund des Verbots ist, dass die betroffene Variante des Herbizids nach Einschätzung von Experten auf Nachbarfelder verweht werden kann. Dort kann das Mittel Nutzpflanzen schädigen, die nicht gegen Dicamba resistent sind. Wegen der Schäden auf Nachbarfeldern fordern zahlreiche Bauern Schadenersatz.

Erst im Februar 2020 hatte eine US-Jury Bayer und BASF in einem solchen Rechtsstreit zu millionenschwerem Schadenersatz verurteilt. Insgesamt sollen die beiden Unternehmen einem Pfirsichbauern aus Missouri 265 Millionen US-Dollar (235 Mio Euro) zahlen. Er beschuldigt die Konzerne, dass er durch den Einsatz von Dicamba auf benachbarten Feldern Ernteverluste erlitten habe, da Teile des Unkrautvernichters auf seine Plantagen geweht worden seien. Sowohl Bayer als auch BASF kündigten Rechtsmittel gegen das Urteil an.

/mis/stw/fba

WASHINGTON (dpa-AFX)

Weitere Links:


Bildquelle: Bayer,Arseniy Krasnevsky / Shutterstock

Analysen zu Bayermehr Analysen

09.12.24 Bayer Neutral UBS AG
03.12.24 Bayer Neutral JP Morgan Chase & Co.
27.11.24 Bayer Kaufen DZ BANK
21.11.24 Bayer Neutral UBS AG
19.11.24 Bayer Hold Jefferies & Company Inc.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

BASF 42,50 0,08% BASF
Bayer 19,12 1,57% Bayer