17.03.2015 14:25:30
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UPDATE/Lufthansa sagt geplante Tarifgespräche ab
--Lufthansa sagt geplante Tarifgespräche ab
--Lufthansa kündigt Sonderflugplan an
--Pilotengewerkschaft droht mit weiteren Streiks
(NEU: Details, Hintergrund)
FRANKFURT (AFP)--Nach der Streikankündigung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) für Mittwoch hat die Lufthansa am Dienstag geplante Tarifgespräche abgesagt. Die Streikankündigung entbehre "einmal mehr jeglicher Verhältnismäßigkeit", sagte Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens. Zugleich kündigte die Airline an, am frühen Nachmittag einen Sonderflugplan auf ihrer Website zu veröffentlichen.
Am Montagabend hatte die Gewerkschaft für Mittwoch einen 24-stündigen Ausstand bei den Kurz- und Mittelstreckenflügen der Lufthansa angekündigt. Das Langstreckenprogramm von Lufthansa ist nicht betroffen, genauso wenig wie Flüge der Konzerntöchter Germanwings, Eurowings, Air Dolomiti sowie Swiss und Austrian Airlines. Die Lufthansa bekräftigte am Dienstag, dass trotz des Streiks ein Großteil der Flüge stattfinden könne.
Ursprünglich sollten nach Angaben des Unternehmens am Dienstag weitere Tarifgespräche zwischen VC und Lufthansa stattfinden. Nach der neuerlichen Streikankündigung der Piloten blies Volkens das Treffen ab und zog ein Angebot auf eine Erhöhung der Vergütung zurück.
Ein Cockpit-Sprecher warf dem Lufthansa-Management in der aktuellen Tarifrunde eine "fundamentale Verweigerung" vor und drohte weitere Streiks an, falls die Lufthansa nicht von ihrer Position abrücke.
Zwischen dem Lufthansa-Konzern und Cockpit schwelt seit Monaten ein Tarifkonflikt, in dem die Piloten bereits mehrfach gestreikt haben.
Ein Knackpunkt ist die Altersversorgung der Piloten. Das Unternehmen will die Kosten für die sogenannte Übergangsversorgung künftig nicht mehr übernehmen und die Altersgrenze dafür erhöhen. Bisher können Piloten mit 55 Jahren in den bezahlten Vorruhestand gehen. Bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter bekommen sie maximal 60 Prozent ihrer Bezüge weiter.
Cockpit will das nicht akzeptieren und wirft der Lufthansa vor, in diesem Punkt nicht ernsthaft an Lösungen interessiert zu sein. Mit "Basta-Ansagen über die Öffentlichkeit löst man keine Tarifkonflikte", hatte die Vorsitzende der Tarifpolitik bei VC, Ilona Ritter, am Montag gesagt.
Die Piloten fordern die Airline zu einer Gesamtschlichtung über alle strittigen Themen auf, was die Lufthansa bislang aber ablehnt. Der Konzern ist nur zu einem Schlichtungsverfahren zum Thema Übergangsversorgung bereit.
Der Streit um die Übergangsversorgung künftiger Piloten ist nur ein Teilaspekt des Tarifkonflikts. Hinter den Kulissen brodelt eine Auseinandersetzung um die Ausrichtung der Lufthansa. Der Konzern steht international stark unter Druck und sieht sich im Vergleich gegenüber Wettbewerbern erheblich im Nachteil. Um künftig konkurrenzfähig zu bleiben, will Konzernchef Carsten Spohr die Kosten in vielen Bereichen senken.
Im Dezember 2014 gab der Aufsichtsrat grünes Licht für die Gründung einer neuen Billig-Tochter. Unter dem Namen Eurowings sollen die Konzerntöchter Germanwings und die bisherige Eurowings künftig günstige Kurz- und Langstreckenflüge anbieten.
Auch in der Kernmarke Passage sollen die Kosten fallen. Im Februar forderte die Lufthansa alle dort beschäftigten Mitarbeiter auf, "wettbewerbsfähigen Kostenstrukturen" zuzustimmen. Sollten sie einwilligen, werde der Konzern bis 2010 die Flugzeugflotte der Passage aufstocken und zusätzlich 1.800 Mitarbeiter neu einstellen.
Über die unternehmerische Strategie will die Lufthansa aber nicht mit Cockpit verhandeln.
DJG/brb
(END) Dow Jones NewswiresMarch 17, 2015 08:54 ET (12:54 GMT)- - 08 54 AM EDT 03-17-15
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