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02.10.2008 15:21:00

UPDATE: Immobilien-Unternehmen wollen Leerverkäufe unterbinden

   (NEU: BaFin, Marktteilnehmer)

Von Frances Palgrave Dow Jones NEWSWIRES FRANKFURT (Dow Jones)--Die im MDAX und SDax vertretenen Immobiliengesellschaften dringen bei der Bundesregierung auf ein Verbot von Leerverkäufen ihrer Aktien. Die Gruppe habe sich am Freitag in einem Schreiben an die Bundesregierung gewandt, das bislang nur für Aktien der Finanzbranche geltende Leerverkaufsverbot auch auf die Immobilienbranche auszuweiten, sagte der Sprecher der Initiative, der Vorstandsvorsitzende der Kölner Colonia Real Estate AG, Stephan Rind, am Donnerstag im Gespräch mit Dow Jones Newswires. Bei Marktteilnehmern traf der Vorstoß auf Skepsis.

   Rind, der auch Mitglied des Issuer Markets Advisory Committees (IMAC) der Deutschen Börse und Hauptansprechpartner der Initiative ist, sagte, zwar seien Leerverkäufe ein sinnvolles Instrument, um die Kräfte auf dem freien Markt zu steuern. Wegen der internationalen Finanzmarktkrise sei aber ein deutliches Ungleichgewicht entstanden.

   Spekulative Marktaktivitäten seien sehr dominant, sagte Rind. Schon Gerüchte sorgten für einbrechende Kurse. Mit ihrer Initiative wollten die Gesellschaften dazu beitragen, das Ungleichgewicht wieder in Balance bringen.

   Nach seinen Angaben sind unter anderem die IVG Immobilien AG, die alstria office REIT-AG, die Patrizia Immobilien AG, die DIC Asset AG, und die Vivacon AG an dem Vorstoß beteiligt. Der Vorstandsvorsitzende bestätigte damit Informationen der "Financial Times Deutschland" vom Donnerstag.

   Bislang sei noch keine Antwort der Bundesregierung eingetroffen, sagte der Manager. Das Bundesfinanzministerium war bislang nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wollte sich nicht dazu äußern.

   Marktteilnehmer äußerten sich skeptisch über den Vorstoß. "Das führt in die falsche Richtung", sagte ein Händler. Sonst könnte jedes Unternehmen ein Shortselling-Verbot verlangen, das operative Probleme habe. Die Unternehmen sollten lieber "ihre Hausaufgaben machen" und ihrem Aktienkurs auf andere Weise auf die Beine helfen.

   Ein weiterer Marktteilnehmer fügte hinzu, man könne bei Immobilienwerten nicht mit nationalem Interesse argumentieren. "Wenn die Deutsche Bank pleite geht, hat das weitreichende Folgen für die Volkswirtschaft." Ein anderer Marktteilnehmer pflichtete bei, ein Shortselling-Verbot passe nicht in die Zeit.

   Vor zwei Wochen hat die BaFin als Reaktion auf die Finanzmarktturbulenzen nach der Lehman-Pleite zunächst bis Jahresende Leerverkäufe von elf deutschen Finanztiteln untersagt. Die Marktaufsicht folgte damit ähnlichen Entscheidungen der Behörden in Großbritannien und den USA.

   "In der derzeitigen Marktsituation kann Shortselling Finanzunternehmen in den Untergang treiben", erklärte damals BaFin-Präsident Jochen Sanio. Dieser Gefahr müsse konsequent entgegen getreten werden. Ein Einwirken auf die Marktpreise von Unternehmen der Finanzbranche führe zu exzessiven Preisbewegungen, welche die Stabilität des Finanzsystems gefährden könnten.

   Das Verbot für Leerverkäufe gilt für die Aareal Bank AG, die Allianz AG, AMB Generali Holding AG, Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Deutsche Börse AG, Deutsche Postbank AG, Hannover Rückversicherung AG, Hypo Real Estate Holding AG, MLP AG und die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG.

Webseite: http://www.cre.ag http://www.bundesfinanzministerium.de http://www.bafin.de

-Von Frances Palgrave, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 108, unternehmen.de@dowjones.com DJG/pal/smh (END) Dow Jones Newswires

   October 02, 2008 09:19 ET (13:19 GMT)

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