02.03.2007 12:14:00
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UPDATE: Bayer Schering Pharma streicht weltweit 6.100 Stellen
Von Richard Breum
Dow Jones Newswires
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der Bayer-Konzern will im Zuge der Übernahme der Schering AG weltweit insgesamt 6.100 Stellen streichen - 100 mehr als ursprünglich geplant. Der überwiegende Teil entfällt auf die Verwaltung. Hier sollen rund 2.850 Positionen wegfallen, teilte die Bayer AG am Freitag mit. 1.850 Stellen seien in der Produktion betroffen und rund 1.400 in Forschung und Entwicklung, heißt es in einer Mitteilung des Leverkusener Konzerns weiter.
Der Personalabbau soll zur Hälfte zu den Synergieeffekten von 700 Mio EUR beitragen, die ab dem Jahr 2009 jährlich erzielt werden sollen. Das Zusammenlegen von Infrastrukturen soll die andere Hälfte beitragen. In Europa sollen 3.150 Stellen abgebaut werden, davon 1.500 in Deutschland. Zudem sind 1.000 Stellen in den USA, 750 Stellen in der Region Asien, Pazifik und Japan sowie 1.200 Positionen in Lateinamerika und Kanada betroffen.
Die Bundeshauptstadt bleibe Sitz der Leitung von Bayer Schering Pharma, alle zentralen Funktionen sollen dort vertreten sein. Zusätzlich werden Teile der Forschung, zum Beispiel im Bereich der Onkologie, aus den USA nach Berlin verlagert. Auch andere, wichtige globale Geschäftseinheiten und Verantwortlichkeiten sollen den Angaben zufolge in Berlin zusammengezogen werden.
So sei das Geschäftsfeld Primary Care sowie die Leitung des Europageschäfts bereits von Wuppertal in die Bundeshauptstadt verlagert worden. Aber auch Berlin als weltweit größter Standort des neuen Unternehmens müsse einen Anteil an den Synergien tragen, ebenso wie andere Standorte von Schering und Bayer, erklärte Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Wenning.
Die bisherige US-Zentrale der Bayer-Division Pharma in West Haven werde beispielsweise geschlossen, und die Aktivitäten in der ehemaligen Schering-Zentrale in Wayne, New Jersey, zusammengeführt. Darüber hinaus werde die französische Pharma-Organisation von Bayer in Paris an den Schering-Standort nach Lille verlegt. In Spanien wird eine neue Zentrale für alle Bayer-Aktivitäten in Barcelona aufgebaut. In Deutschland hingegen ist die nationale Vertriebsorganisation von Bayer Schering Pharma in Leverkusen zusammengezogen.
Vom geplanten Stellenabbau in Deutschland sind in der Unternehmenszentrale in Berlin noch rund 950 Positionen betroffen. Davon seien für 350 dieser Mitarbeiter schon individuelle Lösungen wie Ruhestandsregelungen, Altersteilzeit oder Aufhebungsverträge mit Abfindungen gefunden worden, die bis 2009 umgesetzt werden sollen, heißt es in der Mitteilung von Bayer weiter.
Auch für die verbleibenden noch etwa 600 abzubauenden Stellen ist das Unternehmen zuversichtlich, sozialverträgliche Lösungen zu finden. So werden 250 Mitarbeiter Angebote erhalten, in andere Positionen innerhalb des Bayer-Konzerns zu wechseln. Entsprechende Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern seien angelaufen. Bayer hatte zugesagt, zunächst bis Mitte 2008 auf betriebsbedingte Kündigungen in der Zentrale von Bayer Schering Pharma in Berlin zu verzichten.
Bei der deutschen Vertriebsgesellschaft in Berlin war schon im vergangenen Jahr ein Abbau von 250 Stellen festgelegt worden, wovon rund 120 nach Leverkusen zu Bayer Vital verlagert werden. Damit wird der Standort Leverkusen als weltweite Zentrale von Bayer und Bayer HealthCare trotz Verlagerungen einzelner Bereiche nach Berlin personell verstärkt. In Wuppertal werden nach dem Austausch von verschiedenen Einheiten mit Berlin in Summe 160 Mitarbeiter weniger beschäftigt sein, in Jena bei der Tochtergesellschaft Jenapharm 140.
Die an den Produktionsstandorten Wuppertal-Elberfeld und Bergkamen laufenden Optimierungsprogramme werden fortgesetzt. Sie sollen in den kommenden zwei Jahren ebenfalls zu den Synergien beitragen.
Die Ausgewogenheit der Standortentscheidungen werde dadurch deutlich, dass unter anderem die in der Pharmazeutischen Technologie zusammengefasste Galenik und Qualitätssicherung von Leverkusen nach Berlin umzieht, während die chemischen Versuchsbetriebe im Technikum in Wuppertal konsolidiert werden, teilte Bayer weiter mit.
Der Betriebsrat der ehemaligen Schering AG hatte dagegen bereits erklärt, mit 950 in Berlin wegfallenden Stellen sei die Schmerzgrenze für den Arbeitsplatzabbau "mehr als deutlich überschritten". Damit sei die Zusage von Bayer, den Stellenabbau fair und ausgewogen durchzuführen, für Berlin nicht erfüllt worden. Der Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen lediglich bis Mitte 2008 reiche für die Länge des voraussichtlichen Integrationsprozesses nicht aus.
Derzeit werden die ehemaligen Schering-Mitarbeiter in einer Betriebsversammlung in Berlin informiert. Zudem hat der Betriebsrat alle Mitarbeiter anschließend zu einem Protestzug aufgerufen, der mit einer Kundgebung des Betriebsrats vor dem Hauptgebäude in der Müllerstraße enden soll.
Webseite: http://www.bayer.de
- von Richard Breum, Dow Jones Newswires, +49 (0) 211 - 13872 15,
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March 02, 2007 06:12 ET (11:12 GMT)
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