05.08.2014 11:14:00

Ukraine-Krise - voestalpine sorgt sich nicht um Erzlieferungen

Der börsenotierte Linzer Stahlkonzern voestalpine bezieht im langjährigen Durchschnitt rund 30 Prozent des benötigten Erzes, das er in Linz und Donawitz verarbeitet, aus der Ukraine. Sorgen macht sich Vorstandsvorsitzender Wolfgang Eder aber vorerst keine, denn "diese Geschäftsbeziehung ist derzeit völlig unberührt von politischen und militärischen Ereignissen; die Lieferungen laufen nach Plan".

Vorkehrungen trifft der Konzern aber sehr wohl, wie Eder am Rande einer Telefonkonferenz im Rahmen der Präsentation des abgelaufenen ersten Quartals im Geschäftsjahr 2014/15, bestätigte - "für den Fall allfälliger Probleme", die man aus heutiger Sicht gar nicht erwarte. Die konkreten Erzmengen seien ein Betriebsgeheimnis, neben der Ukraine wird der Rohstoff weiters zu 20 bis 25 Prozent vom Erzberg bezogen, in ähnlicher Dimension aus Südafrika sowie zu 15 bis 20 Prozent aus Brasilien. Schwankungen lägen über die Jahre im Bereich von 5 Prozent. Samt Koks und Kohle liege der Verbrauch deutlich über zehn Millionen Tonnen pro Jahr.

Auch wegen der EU-Sanktionen gegen Russland sei man nicht beunruhigt, es gebe dort hauptsächlich Projektgeschäfte und nur eine kleine Fertigung, keine Dauer-Geschäftsbeziehungen. "Russland ist für traditionell kein Kernmarkt", betonte Eder. "Falls Produkte im Rahmen von Sanktionen betroffen werden, dann wird dies wie in anderen bisherigen Fällen berücksichtigt. Da geben wir uns sicher keine rechtlichen Blöße", so der voestalpine-Chef. Jeder Einzelfall würde geprüft werden.

Eder sagte übrigens auch, er halte es für "müßig über die Frage über einen Nutzen oder eine Sinnhaftigkeit von solchen Maßnahmen (Sanktionen, Anm.) zu diskutieren. Denn diese sind seit Jahrhunderten ein Faktum und politisches Instrument." Also sei dies für die Wirtschaft "als Teil der politischen Auseinandersetzung zu akzeptieren", so Eder.

Er zeigte sich auch "durchaus zuversichtlich", dass die voestalpine weitere Spezialbleche für eine zweite Röhre im Rahmen des Southstream-Pipeline-Projektes zu liefern, auch wenn es "nicht konkret abzuschätzen ist, ob und bis wann es ein positives Ergebnis gibt". Man werde auch noch prüfen, sei eigentlich schon dabei sich einen solchen Überblick zu verschaffen, "wie weit derartige Lieferungen von politischen Maßnahmen, Sanktionen, betroffen sein könnten", so der voest-Chef.

(GRAFIK 0934-14, Format 42 x 125 mm) (Schluss) phs/sp

ISIN AT0000937503 WEB http://www.voestalpine.com

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