Markige Worte 10.02.2017 14:25:42

Trump kündigt "phänomenale" Erklärung zur Steuerpolitik an

Trump kündigt "phänomenale" Erklärung zur Steuerpolitik an

Bei einem Treffen im Weißen Haus sagte er am Donnerstag, ein Großteil der ausländischen Konkurrenz werde in großem Stil von Regierungen subventioniert. US-Airlines wie Delta, United Continental und American klagen schon seit Jahren über unfairen Wettbewerb, vor allem der Konkurrenten Emirates, Etihad und Quatar Airways aus den Golfstaaten.

Zudem kündigte Trump "phänomenale" Schritte zur Senkung von Regulierungen und Steuern an, von denen die Fluggesellschaften profitieren würden. Die Maßnahmen sollen in den nächsten Wochen beschlossen werden und helfen, die "überholte" Transportinfrastruktur auf Vordermann zu bringen. Wie genau der Plan zur Sanierung von Flughäfen, Zug- und Straßenverkehr aussieht, führte Trump nicht aus.

Das von Trump verfügte Einreiseverbot für Menschen aus sieben überwiegend islamisch geprägten Ländern wirkt sich indes laut einer Studie abschreckend auf viele Touristen aus. Vom 28. Januar bis zum 4. Februar seien die Flugbuchungen in die USA im Jahresvergleich um 6,5 Prozent gesunken, so das Ergebnis einer Untersuchung des Analysehauses ForwardKeys. Bei dem Treffen in Washington sei der Einreisestopp jedoch kein Thema gewesen, sagte Southwest-Airlines-Chef Gary Kelly im US-Fernsehen.

Die Flugreservierungen aus den vom Einreiseverbot betroffenen Ländern Irak, Syrien, Iran, Libyen, Somalia, Sudan und Jemen sind der ForwardKey-Analyse nach um 80 Prozent eingebrochen. Auch in anderen Teilen der Welt habe Trumps Dekret starke Auswirkungen gehabt, so seien etwa in der Asien-Pazifik-Region und in Westeuropa Rückgänge von 14,0 und 13,6 Prozent verzeichnet worden. ForwardKeys wertet nach eigenen Angaben die Daten von mehr als 200 000 Reisevermittlern aus.

Trumps "phänomenale" Steuerankündigung schiebt Finanzmärkte an

Die Finanzmärkte haben positiv auf Ankündigungen des US-Präsidenten Donald Trump reagiert, bald ein umfassendes Steuerkonzept vorzulegen. Die gute Stimmung an den US-Börsen vom Vortag schlug am Freitag auch auf Asien und Deutschland über. "Wir werden in den nächsten zwei bis drei Wochen Phänomenales zum Thema Steuern ankündigen", sagte Trump am Donnerstag. Weitere Details nannte er nicht.

Sean Spicer, Sprecher des Weißen Hauses, sagte, es werde an der umfassendsten Umgestaltung der Steuern seit 1986 gearbeitet, also seit der Amtszeit Ronald Reagans. Die Ankündigungen schickten am Donnerstag die vier wichtigsten US-Aktienindizes auf Rekordhöhen. Dow Jones 30 Industrial übersprang sogar erstmals die Marke von 20 200 Punkten.

An den Finanzmärkten habe es zuletzt die Sorge gegeben, dass von Trump schon im Wahlkampf angekündigte Steuerreformen politisch in den Hintergrund treten könnten, schreibt Ric Spooner, Experte beim Finanzdienstleister CMC Markets. Daher hätten die jüngsten Äußerungen für Optimismus gesorgt. Dennoch: "Es bleibt sehr unklar, wie die Steuerreform genau aussehen soll."

Die gute Stimmung schlug am Freitag auch auf den asiatischen Handel und das Frankfurt Börsenparkett über. Dabei spielten allerdings auch gute Zahlen zum chinesischen Außenhandel eine Rolle. Der deutsche Leitindex DAX eröffnete am Freitag gut ein halbes Prozent im Plus.

Am Devisenmarkt blieb der Dollar nach einem Anstieg vom Vortag weiter etwas im Aufwind. Unbeeindruckt zeigten sich dagegen die deutschen Staatsanleihen. Der richtungweisende Euro-Bund-Future blieb nach Handelsstart unverändert.

Bereits im Wahlkampf hatte Trump weitreichende Steuersenkungen angekündigt. Derzeit ist ein Konzept des Republikaners Paul Ryan im Gespräch, das eine Senkung der Unternehmenssteuern um 20 Prozent vorsieht. Der Plan sieht nicht nur eine Absenkung der Steuerlast vor, sondern auch eine Verlagerung im Sinne eines sogenannten Grenzausgleichs ("border adjusted tax").

Demnach würden Importeure schlechter, Exporteure dagegen besser gestellt werden, schreibt Christiane Berg, Expertin bei der Bayerischen Landesbank. Das Konzept würde also die US-Exportwirtschaft stärken. Dies gilt in den USA als politisch leichter durchsetzbar als die Erhebung von Importzöllen./tos/jsl/fbr

FRANKFURT (dpa-AFX)

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