Anlegerliebling |
12.08.2020 22:33:00
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Trotz Erfolgskurs: Welche Folgen Apples Aktiensplit auf die Performance des Papiers haben könnte
• Aktien nach Aktiensplits in der Vergangenheit häufig mit besserer Performance
• Apple-Rally möglicherweise nicht durch Kapitalmaßnahme verstärkt
Der iKonzern pulverisierte zuletzt die Erwartungen: Vermeintlich unbeeindruckt von der Corona-Krise, die weltweit sogar etablierte Konzernriesen ins Wanken gebracht hat, konnte Apple ein Rekordquartal vermelden. Das half der ohnehin starken Apple-Aktie zusätzlich auf die Beine und machte Apple zum am höchsten bewerteten Börsenunternehmen.
Auch die Ankündigung des Managements, einen Aktiensplit im Verhältnis 4 zu 1 durchführen zu wollen, sind für den Anteilsschein eigentlich positive Neuigkeiten. Denn die Anteilsscheine werden optisch für Anleger günstiger, so dass sich eine größere Zielgruppe von Anlegern für den Kauf der Apple-Aktie entscheiden könnte. Zudem unterstreicht eine derartige Kapitalmaßnahme das Vertrauen des Apple-Managements in die zukünftige positive Geschäftsentwicklung.
Mark Hulbert warnt vor zu bullishen Erwartungen
Das sieht auch Mark Hulbert, Betreiber des Hulbert Financial Digest und Journalist bei dem Nachrichtenportal MarketWatch, ähnlich und beruft sich bei seiner Einschätzung auf Studien zum Thema "sweet spot". Manager eines Unternehmens hätten einen solchen Punkt grob definiert, an dem sie ihre Aktien gehandelt sehen wollen. Ein Aktiensplit würde nur dann beschlossen, wenn das Management davon überzeugt sei, dass ein solcher den Aktienkurs nicht in diesen sweet spot-Bereich zurückfallen lasse, so der Marktexperte bei MarketWatch.
Tatsächlich hat ein Aktiensplit in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass Anteilsscheine häufig einen Bullenrun erlebten. Einer Studie von David Ikenberry, Professor an der Universität von Colorado, zufolge, konnten Aktien den Markt im Jahr nach der Bekanntgabe eines Aktiensplits um 7,9 Prozent übertreffen, in den drei Jahren nach der Kapitalmaßnahme habe die Überperformance bei 12,2 Prozent gelegen.
Doch die Zeiten haben sich geändert, was in den letzten Jahren für eine Abschwächung dieses Effektes gesorgt habe, so Hulbert weiter. Denn inzwischen sind Anleger nicht mehr gezwungen, Aktien zum Komplettpreis zu erwerben, sondern können auch Bruchteile eines Unternehmens kaufen, was eine optische Verbilligung des Anteilsscheins obsolet macht.
Tatsächlich hat die Zahl der Aktiensplits in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgenommen, inzwischen ist eine derartige Kapitalmaßnahme eher selten geworden. In den neun Kalenderjahren von 2011 bis 2019 hat sich die Anzahl der Aktiensplits im S&P 1500-Index um 75 Prozent verringert, so Hulbert. Diese Entwicklung sei ungeachtet der Tatsache aufgetreten, dass es inzwischen eine deutlich größere Zahl hochpreisiger Aktien gebe, die "zweifelsohne oberhalb ihres früheren sweet spot gehandelt werden", betont der Experte.
Zweifel an Aktien-Split als zusätzlicher Katalysator für die Apple-Aktie
Dass die Apple-Aktie, ohnehin seit geraumer Zeit auf ungebremsten Aufwärtskurs, durch den Aktiensplit einen weiteren Schub bekommen wird, wagt Hulbert zumindest zu bezweifeln. Das bedeute nicht, dass Apple seine "bemerkenswerte Rally nach den Tiefständen des US-Marktes im März nicht fortsetzen" werde, betont der Marktexperte. Allerdings habe er zumindest Zweifel daran, dass es aufgrund des Aktiensplits eine größere Rally geben wird, als dies ohne die Kapitalmaßnahme der Fall gewesen wäre.
Anleger dürften sich diesbezüglich aber wohl keine allzu großen Sorgen machen. Schließlich hat die Apple-Aktie in diesem Jahr bereits eine beeindruckende Performance aufs Parkett gelegt und seit Jahresstart rund 56 Prozent zugelegt.
Redaktion finanzen.at
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