25.11.2015 13:26:39

Triebwerksbauer MTU baut 2016 auf Wartungsgeschäft

LONDON/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Nur ein Boom im Wartungs- und Ersatzteilgeschäft lässt den Münchner Triebwerksbauer MTU (MTU Aero Engines) im kommenden Jahr auf mehr Gewinn hoffen. Die beiden Bereiche sollten den Konzerngewinn 2016 weiter nach oben treiben, kündigte Vorstandschef Reiner Winkler am Mittwoch beim Investorentag in London an. Der Wartungsumsatz dürfte im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen, der Ersatzteilumsatz nur um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentsatz. Beim Verkauf von Triebwerken für neue Flugzeuge und das Militärgeschäft erwartet Winkler hingegen stagnierende Erlöse.

Für konzernweit steigende Gewinnspannen müssen sich die Anteilseigner daher noch gedulden. Ab 2018 erwartet MTU dann einen starken Umsatzzuwachs im Ersatzteil- und Wartungsgeschäft, an dem das Unternehmen am meisten verdient. Die Produktionsausweitung bei den Airbus-Mittelstreckenjets (Airbus Group (ehemals EADS)) lässt MTU zusätzlich frohlocken: Der Flugzeugbauer will die Produktion der A320-Modellfamilie bis Mitte 2019 von derzeit mindestens 42 auf dann 60 Maschinen pro Monat hochfahren.

MTU baut einen Teil der Getriebefan-Triebwerke für die modernisierte Neuauflage Airbus A320neo, die bis zu 20 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen soll als das Vorgängermodell A320. "Mit diesem Produktmix erzielen wir mittel- bis langfristig steigende Ergebnismargen", sagte Winkler. Bis 2017 belaste der Hochlauf der Getriebefan-Produktion allerdings das Ergebnis.

Für das laufende Jahr hält der MTU-Vorstand unterdessen an seiner Prognose fest. Der Umsatz soll von 3,9 Milliarden Euro im Vorjahr auf 4,6 Milliarden Euro steigen. Der bereinigte operative Gewinn soll rund 430 Millionen erreichen, der bereinigte Überschuss auf etwa 295 Millionen Euro klettern. Eine genaue Prognose für 2016 stellte MTU für Mitte Februar in Aussicht. An der Börse spielte die Mitteilung kaum eine Rolle. Die im MDAX notierte Aktie lag gut eine Stunde nach Bekanntgabe der mittelfristigen Prognose wie zuvor mit rund einem Prozent im Plus./stw/stb

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