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Wachstum gesteigert 10.08.2017 11:48:00

thyssenkrupp-Aktie im Plus: thyssenkrupp kommt operativ in Schwung

thyssenkrupp-Aktie im Plus: thyssenkrupp kommt operativ in Schwung

thyssenkrupp hat in seinem dritten Geschäftsquartal vor allem dank eines starken Stahlgeschäfts deutlich zugelegt und die Investoren positiv überrascht. Optimistisch für die kommenden Quartale stimmt auch der Auftragseingang: In den neun Monaten erzielte der Stahl- und Technologiekonzern den höchsten Ordereingang seit Beginn der Amtszeit von Heinrich Hiesinger, der seit knapp sieben Jahren CEO ist.

An der Börse legt die Aktie des DAX-Konzerns deutlich zu: Mit einem Plus von 1,3 Prozent führt thyssenkrupp die Gewinnerliste im Leitindex an. "Operativ läuft alles einen Tick besser als erwartet", so ein Händler. Besonders erfreulich sei die Entwicklung im Stahlgeschäft, das thyssenkrupp eigentlich mit der Stahlsparte des Konkurrenten Tata zusammenlegen will.

Gespräche mit Tata dauern an

Investoren, die zu dem Thema Neuigkeiten erwartet haben, wurden allerdings enttäuscht. "Es gibt keinen neuen Sachstand", sagte Thyssenkrupp-Finanzvorstand Guido Kerkhoff. Nach wie vor müsse Tata eine Lösung für die Pensionslasten in Großbritannien finden. Es müssten bestimmte Mindestkriterien erfüllt werden, so der Manager. Neben Tata führe das Unternehmen aber auch mit anderen Parteien Gespräche hinsichtlich der Konsolidierung des europäischen Stahlgeschäfts. Namen wollte der Manager nicht nennen.

An der grundsätzlichen Einschätzung, dass es zu einer Marktbereinigung im Stahlbereich kommen müsse, hielt thyssenkrupp fest: Eine Konsolidierung biete für "alle Beteiligten" die bessere Lösung, meint Kerkhoff.

thyssenkrupp führt seit langem Gespräche zur Fusion des Europageschäfts mit dem von Tata Steel. Hiesinger will den Konzern weiter umbauen und sich künftig noch stärker auf das stabilere Industriegüter- und Dienstleistungsgeschäft konzentrieren und der von Überkapazitäten geplagten Stahlbranche den Rücken kehren.

Höhere Stahlpreise schieben thyssen an

Im abgelaufenen Quartal lief es allerdings im Stahlbereich ziemlich gut. Dank höherer Preise leistete der Bereich erstmals mit 232 Millionen Euro wieder einen bedeutenden Beitrag, nachdem es im Vorjahreszeitraum nur 91 Millionen Euro bereinigtes EBIT waren. Der Umsatz stieg auf 2,34 Milliarden von 2,02 Milliarden Euro.

Am Aktienmarkt wurde die Entwicklung beklatscht: Das europäische Stahlgeschäft weise eine klare Margenverbesserung auf - es stehe viel besser da als erwartet, heißt es von der DZ Bank.

Negativ sei dagegen die Entwicklung beim Sorgenkind Industrial Solutions. Das bereinigte EBIT blieb mit 6 Millionen Euro weit hinter dem Vorjahreswert von 43 Millionen Euro zurück. Allerdings zeigte sich beim Auftragseingang eine Trendwende: Die Auftragseingänge legten im dritten Quartal per Ende Juni auf über 1 Milliarde Euro von 541 Millionen zu. "Die Talsohle ist (hier) offenbar durchschritten", sagte CFO Kerkhoff. Allerdings dürften Marineaufträge, die weiter abgearbeitet würden, die Marge künftig noch belasten.

Auftragsbuch gut gefüllt Insgesamt steigerte der Konzern den Umsatz im Quartal um 14 Prozent auf 10,73 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Gewinn (EBIT) kletterte dank einer steigenden Marge überproportional auf 620 Millionen Euro, ein Plus von 41 Prozent. Analysten hatten sowohl beim Erlös als auch beim EBIT weniger erwartet.

Optimistisch dürften auch die starken Ordereingänge stimmen, die im Quartal um 14 Prozent kletterten. "In den ersten neun Monaten haben wir neue Aufträge für mehr als 32 Milliarden Euro erhalten. Das ist der beste Wert seit Beginn der strategischen Weiterentwicklung, sagte Hiesinger.

Die Jahresprognose bestätigte thyssen. Das Unternehmen rechnet weiter mit einem bereinigten EBIT von 1,8 Milliarden Euro. Diese Prognose hatte der DAX-Konzern im Mai von 1,7 Milliarden Euro angehoben, nach 1,5 Milliarden Euro im Vorjahr. Das bereinigte operative Ergebnis der fortgeführten Aktivitäten, also ohne das inzwischen verkaufte Stahlwerk in Brasilien, wird bei 1,7 Milliarden Euro gesehen. Unter dem Strich rechnet thyssenkrupp wegen der Belastung aus dem Verkauf des Werks mit einem deutlichen Minus. Beim Verkauf war eine Wertberichtigung von 900 Millionen Euro notwendig geworden.

unternehmen.de@dowjones.com

DJG/jhe/kla/cln Dow Jones Newswires

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Bildquelle: thyssenkrupp AG

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