Harter Konkurrenzkampf 10.08.2018 13:47:00

Teurer Treibstoff zieht Hapag-Lloyd tiefer in die Verlustzone - Aktie wenig bewegt

Teurer Treibstoff zieht Hapag-Lloyd tiefer in die Verlustzone - Aktie wenig bewegt

Unter dem Strich vergrößerte sich der Verlust im Jahresvergleich von knapp 43 Millionen auf fast 101 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Hamburg mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging um zwei Prozent auf rund 89 Millionen Euro zurück.

Am Aktienmarkt lösten die schwachen Ergebnisse keine Aufregung mehr aus, nachdem Vorstandschef Rolf Habben Jansen schon Ende Juni seine Gewinnprognose für 2018 gekappt hatte. Die Hapag-Aktie lag nach einigem Auf und Ab am frühen Nachmittag mit 0,29 Prozent im Plus. Damit gehörte sie zu den stärkeren Werten im schwächelnden Index der kleinen Werte, dem SDAX.

Die mittlerweile einzige große deutsche Linienreederei, die 226 Schiffe dirigiert, geriet zuletzt in eine unangenehme Kostenklemme: Während die Charterraten, die Hapag-Lloyd für Schiffe bezahlt, aufgrund hoher Nachfrage schon gestiegen sind, zogen die Einnahmen in Form der Frachtraten nicht nach.

Konzernchef Habben Jansen gibt das Jahr 2018 aber noch nicht verloren und erwartet im zweiten Halbjahr eine langsame Verbesserung des Marktumfeldes. Die offizielle Prognose des Vorstands für den operativen Gewinn (Ebit) lautet inzwischen auf 200 bis 450 Millionen Euro - eine enorme Bandbreite, die vor allem die unsicheren Erwartungen des Managements im Hinblick auf zentrale Preis- und Kostenrisiken widerspiegelt. Im Vorjahr hatte Hapag-Lloyd ein Ebit von 411 Millionen Euro erzielt.

Um die Kosten zu senken, will Habben Jansen die Digitalisierung des Geschäfts beschleunigen und Verträge mit Containerterminals optimieren. "Eine schnelle Reaktions- und Anpassungsfähigkeit auf Marktereignisse bleibt von zentraler Bedeutung", sagte der Vorstandschef. Der Weltmarkt für Containertransporte auf See soll in den nächsten Jahren um ungefähr fünf Prozent jährlich wachsen.

Dass es im ersten Halbjahr nicht noch schlimmer kam, verdankte Hapag-Lloyd den Einsparungen aus dem Zusammenschluss mit der arabischen Reederei UASC. Infolge der Fusion wuchs die Transportmenge um fast 40 Prozent auf 5,8 Millionen Standardcontainer (TEU). Auf vergleichbarer Basis lag der Zuwachs bei rund vier Prozent. Hapag-Lloyd bleibt auch nach der Fusion von drei japanischen Reedereien zu dem neuen Unternehmen ONE (Ocean Network Express) die fünftgrößte Containerreederei der Welt, allerdings nur knapp.

Habben Jansen hatte vor kurzem erklärt, er sehe im Moment keine weiteren Übernahmen oder Fusionen in der Containerschifffahrt, die eine Konsolidierungswelle hinter sich hat. Zuletzt war ein Zusammengehen von Hapag-Lloyd mit der Nummer vier der Welt, der französischen CMA CGM, ein Thema in der Branche. Verhandlungen darüber hat es aber nicht gegeben.

HAMBURG (dpa-AFX)

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Bildquelle: Hapag-Lloyd

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