05.07.2015 12:53:45

Tarifverhandlungen bei der Post mit deutlichen Fortschritten

   BAD NEUENAHR-AHRWEILER (AFP)--Bei den seit Freitag im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr laufenden neuen Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Post und der Gewerkschaft Verdi hat es deutliche Fortschritte gegeben. In Verhandlungskreisen hieß es am Sonntag, es könne womöglich in absehbarer Zeit zu einer Einigung und damit einem baldigen Ende der Streiks kommen.

   Verdi war am 8. Juni in einen unbefristeten Ausstand getreten und will diesen bis zu einer Einigung fortsetzen. Knackpunkt in dem festgefahrenen Tarifkonflikt ist die Gründung von neuen Regionalgesellschaften der Post, in der Beschäftigte deutlich weniger verdienen als im Mutterkonzern. Die Mitarbeiter dort werden nicht nach dem Haustarifvertrag der Post bezahlt, sondern nach den niedrigeren Tarifregelungen der Speditions- und Logistikbranche. Verdi lehnt dies strikt ab und sieht darin einen Bruch früherer Vereinbarungen.

   Trotz der wochenlangen Streiks bei der Post und in Kindergärten ist die Streikkasse der Gewerkschaft nach Einschätzung von Experten immer noch gut gefüllt. Zwar hätten die beiden großen Streiks insgesamt mehr als 40 Millionen Euro gekostet und damit die Streikreserven eines Jahres aufgebraucht, Verdi habe aber in den vergangenen Jahren viel Geld zurückgelegt, sagte der Tarifexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Hagen Lesch, der Welt am Sonntag.

   Allein der Ausstand der Postler dürfte nach den Berechnungen des IW-Experten rund 30 Millionen Euro gekostet haben. Pro Tag dürfte der Poststreik rund 1,2 Millionen Euro kosten. Lesch geht dabei von durchschnittlich 20.000 (Vollzeit-)Streikenden und einem Ausfallgeld von 61 Euro je Tag aus. Hinzu komme der rund vierwöchige Streik im Sozial- und Erziehungsdienst, der mit bis zu 12 Millionen Euro zu Buche schlagen dürfte.

   Seit 2012 stecke die Gewerkschaft jedes Jahr acht Prozent ihrer Beitragseinnahmen in den Streikfonds, zuvor seien es nur drei Prozent gewesen. Bei Einnahmen von 444,4 Millionen Euro im vergangenen Jahr seien also allein 2015 mehr als 35 Millionen Euro in die Streikkasse geflossen. Hinzu kommen noch die Erträge aus dem Vermögen der Gewerkschaft, aus Immobilien, Anleihen und Aktien.

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/gos

(END) Dow Jones Newswires

   July 05, 2015 06:23 ET (10:23 GMT)- - 06 23 AM EDT 07-05-15

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