Talanx enttäuscht trotz Gewinnsprung die Erwartungen

Die Talanx-Aktie reagierte mit einem Kursverlust auf die Nachrichten. An der Frankfurter Börse verlor sie am Morgen 2,45 Prozent auf 22,915 Euro und gehörte damit zu den schwächsten Werten im MDAX (MDAX). Für 2013 stellte Talanx-Chef Haas einen Überschuss von mehr als 650 Millionen Euro in Aussicht. Dazu soll stärker als zuletzt das Erstversicherungsgeschäft mit Industrie-, Privat- und Firmenkunden beitragen. Experten hatten sich aber auch hier mehr versprochen.

Im vergangenen Jahr profitierte Talanx vor allem vom Gewinn der Tochter Hannover Rück. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer hatte mit 858 Millionen Euro so viel verdient wie nie zuvor. Talanx hält die Mehrheit an der Hannover Rück und kann sich daher gut die Hälfte dieses Profits gutschreiben. Die Talanx-Aktionäre sollen mit einer Dividende von 1,05 Euro an dem Erfolg teilhaben. Analysten hatten jedoch im Schnitt mit 1,11 gerechnet.

Im Erstversicherungsgeschäft konnte Talanx das Geschäftsvolumen auch durch die jüngsten Übernahmen in Mexiko und Polen deutlich steigern. Beim Gewinn schlug sich dies in der Summe noch nicht nieder. So zehrten Hurrikan "Sandy" in den USA und einige andere Großschäden am Ergebnis der Industrieversicherung. In Deutschland kostete der Umbau der Privat- und Firmenversicherung einen Teil des Spartengewinns. Im Ausland lief es besser: Mit Privat- und Firmenkunden verdiente der Konzern vor Zinsen und Steuern dort fast doppelt so viel wie im Vorjahr.

Talanx hatte im Oktober nach jahrelangen Planungen den Sprung aufs Börsenparkett geschafft. Seit Dezember ist das Unternehmen im MDax gelistet - sie bereits seit langem ihre Tochter Hannover Rück. Der Aktienkurs legte vom Ausgabepreis von 18,30 Euro bis Mitte März um ein Drittel auf zeitweise 24,45 Euro zu.

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