US-Mobilemarkt |
16.11.2012 15:52:00
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T-Mobile-Zukauf in den USA Vorbote für weitere Konsolidierung
T-Mobile USA hatte im Oktober angekündigt, MetroPCS zu übernehmen. Die Deutsche Telekom-Tochter hinkt als viertgrößter Mobilfunkanbieter jenseits des Atlantiks der größeren Konkurrenz bei den Kundenzahlen weit hinterher. Ein Versuch, das US-Geschäft für 39 Milliarden US-Dollar an den größeren Wettbewerber AT&T zu verkaufen, war im vergangenen Jahr am Widerstand der Wettbewerbsbehörden gescheitert.
Die Kartellwächter verhinderten so, dass aus vier großen Anbietern drei werden. Es gibt jedoch einige in der Branche, die davon ausgehen, dass die Konsolidierung trotzdem weiter vorangetrieben wird, möglicherweise auch über die Grenzen des eigenen Geschäftsfelds hinaus.
"Wir sind der Meinung, dass es in nächster Zeit weitere Konsolidierung auf dem Markt geben wird", sagte Jim Alling, der COO von T-Mobile USA, auf einer Branchenkonferenz in Barcelona. Auch über den Mobilfunkmarkt hinaus, bei Kabel- und Satellitenanbietern "könnten einige andere Dinge passieren", sagte er.
Ein fusionierter Mobilfunkanbieter aus T-Mobile und MetroPCS, an dem die Telekom die Mehrheit halten würde, hätte einen Kundenstamm von 42 Millionen. Das ist immer noch weniger, als der drittgrößte Anbieter Sprint Nextel mit 56 Millionen sein Eigen nennen kann. Selbst Sprint ist kaum halb so groß wie die beiden Platzhirsche AT&T und Verizon Wireless, die je etwa 100 Millionen Kunden haben.
"Ist es möglich, dass aus vier großen Anbietern drei werden?" fragte Alling und antwortete gleich selbst: "Ich glaube es ist langfristig möglich". Das regulatorische Umfeld unter einem Präsidenten Barack Obama sei einer Konsolidierung allerdings nicht förderlich.
Erstmals seit der Ankündigung des T-Mobile-Metro-Deals haben sich Topmanager beider Unternehmen gemeinsam an die Investoren gewandt. MetroPCS-Finanzchef Braxton Carter sagte, er erwarte, dass die Aktionäre hinter dem Zusammenschluss stehen. "Es ist die beste Transaktion, es ist die richtige Transaktion zur richtigen Zeit", sagte Carter.
Die Anleger würden frühestens im Februar, aber wahrscheinlich erst im März zusammenkommen, um über die Transaktion abzustimmen, fügte er hinzu. Das ist etwas später als erwartet. Ursprünglich hatte die Deutsche Telekom die Abstimmung für Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres in Aussicht gestellt.
Die Verspätung hat mit den zu erwartenden Fragen der US-Börsenaufsicht SEC zu tun. Die notwendigen Unterlagen werden im Laufe des Tages eingereicht. "Realistisch gesehen müssen wir bei der SEC mit mehreren Runden rechnen", sagte Carter. Über die Möglichkeit eines Gegenangebot für MetroPCS gab sich der Manager zugeknöpft. "Wir haben in der Vergangenheit mit mehreren Parteien gesprochen", sagte er lediglich. Dieses Jahr hatte schon Sprint Nextel versucht, MetroPCS zu übernehmen. Dieser Vorstoß war aber am Board von Sprint gescheitert.
T-Mobile USA braucht diesen Deal mit MetroPCS aber dringend. Die Telekom-Tochter ist der kleinste der vier größten Mobilfunkanbieter in den USA und benötigt weitere Bandbreite, um das Netzwerk der vierten Generation schneller und effizienter auszubauen. Mit einer soliden Netzwerkqualität und niedrigeren Preisen könnte T-Mobile USA die größeren Rivalen angreifen.
Trotz eines leichten Nettowachstums des Kundenstamms im dritten Quartal verliert die Telekom-Tochter kontinuierlich wertvolle Vertragskunden, hauptsächlich weil sie kein subventioniertes iPhone im Angebot hat. Das begehrte Smartphone aus dem Hause Apple ist nur bei den größeren Konkurrenten zu haben.
Manager Alling von T-Mobile gestand ein, dass das Fehlen des neuen iPhone 5 im Angebot das Geschäft im dritten Quartal belastet hat und dieses voraussichtlich auch im vierten Quartal tun wird. "Wir hätten das iPhone gerne im Programm," sagte er. Dafür müssten aber auch die "wirtschaftlichen" Aspekte mit Apple stimmen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/mgo/sha Dow Jones Newswires November 16, 2012 07:43 ET (12:43 GMT) Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 43 AM EST 11-16-12 Von Sam Schechner und Archibald Preuschat BARCELONA
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